Bottrop. . Die Emschergenossenschaft beginnt am 22. September mit einem weiteren Bauabschnitt zum Emscherumbau. Dann werden in Bottrop-Süd die beiden Großbohrer gestartet, die auf zehn Kilometer Länge die Doppelrohrstrecke bis nach Oberhausen-Holten graben. Eine Baumaschine ist bereits vor Ort.
Genau 29,93 Kilometer des „Emscherschnellweges unter Tage“ hat die Emschergenossenschaft inzwischen verlegt. Insgesamt misst die abwassertechnische Hauptschlagader der Region 51 Kilometer. Ein weiterer Bauabschnitt beginnt am 22. September. Dann werden in Bottrop-Süd die beiden Großbohrer gestartet, die auf zehn Kilometer Länge die Doppelrohrstrecke bis nach Oberhausen-Holten graben.
Die Vorbereitungen laufen: Eine der Baumaschinen befindet sich bereits vor Ort.Die beiden Maschinen wurden eigens von der Firma Herrenknecht für dieses Projekt gefertigt. Zwei deshalb, weil es sich bei der Strecke von Bottrop-Süd quer durch beziehungsweise unter Oberhausen bis nach Holten um eine Doppelrohrstrecke handelt. Insgesamt werden also rund 20 Kilometer Kanal aufgefahren.
Anders als beim Kanalvortrieb werden beim Tübbingbau keine kompletten Rohre unter die Erde gepresst – vielmehr werden erst in der Maschine die einzelnen Rohrelemente (so genannte Tübbingsteine) zusammengefügt.
Startschacht in Lehmkuhle
Der Startschacht befindet sich am Pumpwerk Lehmkuhle, unmittelbar an der Emscher und unweit der A-42-Ausfahrt Bottrop-Süd. Die Grube ist bereits hergerichtet, auch die Vorrichtungen für das Einsetzen der Tunnelbohrmaschinen sind fast fertig. Die endgültige Installation wird noch einige Tage dauern, bis am 22. September der „Bauabschnitt 40“ des Abwasserkanals beginnt.
Der Umbau des Emschersystems ist eine Aufgabe mit ungewöhnlichen Dimensionen – sowohl technisch als auch finanziell. Vom Startschuss bis zur Fertigstellung 2020 sind einige Jahrzehnte ins Land gegangen.
Modernstes Abwassersystem
Das Abwasser der Emscher und ihrer Nebenläufe wird zukünftig in geschlossenen Kanälen abgeleitet, der Fluss und seine zulaufenden Bäche Schritt für Schritt in naturnahe Gewässer umgewandelt. Von Dortmund-Deusen bis zur Rheinmündung bei Dinslaken wird mit dem Abwasserkanal Emscher ein gigantisches Bauwerk auf einer Länge von 51 Kilometern in bis zu 40 Metern Tiefe entstehen. Es gilt als das modernste Abwassersystem der Welt. Mit rund 4,5 Milliarden Euro vielleicht auch als das teuerste.