Bottrop. . Anwohner ärgern sich über wucherndes Unkraut in Höhe der Abfahrt von der Autobahn A 42. Nur der Grüngürtel um die Lichtinstallation des japanischen Künstlers Kazuo Katase wirkt gepflegt

Werner Otte hat Recht. Wirklich schön sieht es rund um die Autobahnabfahrt der A 42 an der Essener Straße nicht aus. Das Unkraut wuchert, selbst zwischen den Gehwegplatten sprießt es. Geht man weiter Richtung Stadtmitte, stößt man vor der Eisenbahnunterführung auf die Absperrungen der Emschergenossenschaft. Diese hat hier eine Baustellenzufahrt angelegt. Inzwischen ranken Brombeeren über die Sperren. „Hier ist ewig kein Wagen reingefahren“, sagt Otte. Direkt gegenüber liegt die Brachfläche, auf der eigentlich Starbucks entstehen sollte. Auch hier haben Brombeerranken, Brennnesseln und Unkraut wieder Oberhand gewonnen. Den Grundstücksbesitzer scheint das nicht zu interessieren.

Otte dagegen ärgert sich über den Eindruck, der entsteht, wenn Einheimische und Besucher diesen „Eingang zur Stadt“ passieren. Vor allem wenn er sieht, dass es nur 50 Meter weiter auch besser geht. Rund um die Lichtinstallation des japanischen Künstlers Kazuo Katase ist die Grünanlage gepflegt, der Eindruck wesentlich positiver. Das Problem in dem Bereich rund um den Plankenschemm: Hier stoßen verschiedene Zuständigkeitsbereiche aneinander. Für die Autobahn ist Straßen NRW zuständig, für die Baustelle die Emschergenossenschaft. Dort heißt es auf Nachfrage, dass noch Restarbeiten zu erledigen seien. Das geschehe „in Kürze“, dann wird die Straße wieder gebraucht. Sprecher Michael Steinbach erläutert auch, warum die Fußgänger an der Essener Straße die Baustraße nicht auf geradem Weg überqueren können. Stattdessen müssen sie ca. 30 Meter in die Straße hineinlaufen, können sie dann überqueren und laufen die gleiche Strecke zurück zur Essener Straße. „Sonst würden Lkw, die Fußgänger passieren lassen müssen, die Einfädelspur von der Autobahn auf die Essener Straße blockieren.“

Bleiben Unrat und Unkraut rund um die Autobahn. Für die A 42 ist die Bochumer Niederlassung mit der Autobahnmeisterei Gelsenkirchen zuständig. An der A 2 im Norden der Stadt ist es die Niederlassung Hamm mit der Meisterei Recklinghausen. Zwei Mal im Jahr werde das Grün geschnitten, erklärt Straßen-NRW-Sprecher Frank Hausendorf. Die Stadt könne hier nicht aktiv werden, weil Sicherheitsvorschriften beachtet werden müssten. So müsse bereits auf der Autobahn auf Mäharbeiten im Bereich der Abfahrt hingewiesen werden.

Kein Blumenschmuck mehr an der A 42

Das Stadtwappen an der A-2-Abfahrt hat die Stadt angelegt, und sie pflegt es. Das sei ein einmaliger Versuch gewesen, der bei den Bürgern so gut ankam, dass es weiterging, so Pläsken.

An der A 42 gab es bislang auch Blumen. Ein Anwohner hatte sich darum gekümmert. Nun habe der es aufgegeben, so Otte, obwohl andere Nachbarn angeboten hatten, zu übernehmen.

Bei der Stadt verweist man auf erste Erfolge, etwa das Katase-Kunstwerk und die Lichtinstallation unter der Bahnhof-Brücke. Man werde weiter an der Einfahrt-situation arbeiten, so Stadtsprecher Andreas Pläsken. Denn diese sei „nicht endgültig zufriedenstellend“.