Bottrop. Doppelt so viele Teilnehmer wie im Vorjahr stürmen im Regen die Stufen zur Landmarke auf der Halde hinauf. An der Strecke treiben Zuschauer die Sportler zu Höchstleistungen an. Bei der Premiere des Extrem-Laufs mit mehr als 1600 Stufen sind einige Teilnehmer an ihre körperlichen Grenzen gestoßen.
Regen und Schweiß vermischen sich auf den Gesichtern der Läufer, tropfen an ihnen herunter auf die ohnehin schon rutschigen Treppenstufen. Das Wetter meint es auch bei der zweiten Ausgabe des Tetraeder-Treppenlaufs nicht gut mit den rund 430 Teilnehmern. Der Stimmung bei Läufern und Zuschauern tut das aber keinen Abbruch.
Gerade geht der Staffellauf zu Ende, und die Bottroper Katharina Jergla, Eugen Tytko, Mareike Reiss und Lena Middeweg in ihren neongelben Shirts vom Team „Sportpark Stadtwald“ fallen sich im Ziel in die Arme. „Wir sind stolz, dass wir es geschafft haben. Man unterschätzt die Strecke, sagt Katharina Jergla.
Mehr als 1600 Stufen
Derweil bereiten sich die Teilnehmer des Extrem-Laufs über zehn Kilometer mit mehr als 1600 Stufen (viermal hoch zum Tetraeder) auf die größte Herausforderung des Tages vor. Im Innenraum wärmen sie sich auf, dehnen die Muskeln, bevor es endlich losgehen kann. Mit dabei: acht Brandmeister-Anwärter von der Bottroper Berufsfeuerwehr, die guter Dinge sind. Allen voran ihr Schnellster, Dennis Otto.
Claus Schwarz vom Verein „Marketing für Bottrop“ positioniert sich mit seiner Pistole am Start. Eine verzerrte Stimme vom Band zählt die Sekunden herunter. Dann schießt Schwarz in die Luft, und rund 120 Teilnehmer stürmen auf die Strecke. Wie auf Kommando setzt auch wieder der Regen ein. Die Zuschauer lassen sich nicht beirren, spannen Schirme auf und klatschen ihren Schützlingen zu.
Für Stimmung auf der Strecke sorgt Treppenlauf-Motivator Michael Mehlem mit einer großen Lautsprecheranlage, aus der Charthits über die Halde schallen. Er steht mit einem Laptop und Mikro unter einem Zelt etwa auf der Mitte der Strecke. Mehlem hat alle Namen und Startnummern in seinem Computer und grüßt jeden Läufer, der vorbeikommt. „Da ist der René! Hallo René“, ruft er. Und René hat noch Luft, um zurück zu grüßen.
Auch Zuschauer wie Alina Gutsche aus Oberhausen haben den Weg an die Strecke gefunden. „Ich feuere meinen Freund Felix Leonhardt an“, sagt sie. Aber auch die anderen Läufer bekommen Applaus von Alina. „Wahnsinn, was die hier leisten.“
Abgekämpft aber gut gelaunt
Die Läufer kommen abgekämpft aber gut gelaunt und glücklich im Ziel an. Auch wenn der Extrem-Lauf ihnen alles abverlangt hat: Es gibt viel Lob für die Veranstaltung und deren Organisatoren. „Der Extrem-Lauf ist super. Das bringt ein bisschen New-York-Feeling in unsere Region“, sagt Klaus Heierling in Anspielung auf den berühmten Empire-State-Treppenlauf, der übrigens 70 Stufen weniger zählt als der Extrem-Lauf am Tetraeder.
Mitorganisator Holger Czeranski ist zufrieden mit der zweiten Auflage des neuen Bottroper Sportereignisses. „Wir haben diesmal doppelt so viele Anmeldungen wie im Vorjahr. Nur hoffe ich, dass wir im nächsten Jahr mal mehr Glück mit dem Wetter haben.“