Essen/Bottrop. . Ende Mai schließt Huber-Packaging sein Werk im Gewerbegebiet an der Knippenburg endgültig. Die Werkshallen hat das Unternehmen schon verkauft. Der neue Eigentümer sucht bereits nach Mietern. Für die Huber-Mitarbeiter gibt es einen Sozialplan.

Noch werden in den Hallen an der Brakerstraße Verpackungen produziert, noch prangt das Logo von Huber Packaging an der Fassade. Doch das Unternehmen hat die Schließung des Werkes und seinen Rückzug aus Bottrop ja bereits vor einiger Zeit verkündet, 115 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Inzwischen ist Huber auch nicht mehr Herr in den Werkshallen. Die Essener Thelen-Gruppe hat den Komplex in dem Gewerbegebiet übernommen und vermarktet ihn.

Im Internet werden „Produktions- und Lagerflächen in Bottrop“ angeboten. Insgesamt 21.400 Quadratmeter können Interessenten anmieten. Mike Heinrich, Geschäftsführer der Thelen Immobilienmanagement GmbH, geht davon aus, dass sich letztlich zwei bis drei Nutzer auf dem Gelände ansiedeln werden, nicht mehr nur einer wie bisher. Es gäbe auch bereits Interessenten, so Heinrich, ohne näher ins Detail zu gehen.

Nokia-Gelände revitalisiert

Grundsätzlich sei Thelen vor allem in den Bereichen Logistik und „Light Industrial“ unterwegs. Hinter letzterem verbirgt sich unter anderem die Umwandlung von Gewerbeobjekten, die bisher von einem Unternehmen genutzt wurden, in Flächen für mehrere Unternehmen. Thelen gehe es nicht darum, die Flächen schnell mit Gewinn weiter zu verkaufen. „Wir sind eine Bestandshalter“, so Heinrich.

Er verweist auf das Nokia-Gelände in Bochum, das ebenfalls von Thelen revitalisiert worden sei. Anfang des Jahres habe es auf dieser Fläche wieder rund 2000 Arbeitsplätze gegeben – von ursprünglich 2500. Heinrich sieht auch bei der Bottroper Fläche das Potenzial für annähernd gleich viele Arbeitsplätze wie sie zuletzt Huber bot. Ein weiterer Vorteil den Heinrich für sich in Anspruch nimmt: „Wir haben Erfahrung mit dem Standort.“ Denn die Thelen-Gruppe wurde ursprünglich in Bottrop gegründet in ihrem Besitz befinden sich weitere Flächen in de Stadt.

Zumindest noch Sozialplan durchgesetzt

Der Huber-Betriebsrat hatte ein Konzept entwickelt, um das Werk in Bottrop zu erhalten. Das habe die Geschäftsleitung als „nicht tragbar“ zurück gewiesen, so Heiko Schmidt.

So blieb dem Betriebsrat letztlich nur der Kampf um einen Interessenausgleich und Sozialplan. Dinge, die ganz zu Anfang von der Unternehmensführung ebenfalls abgelehnt worden waren.

Sozialplan und Transfergesellschaft

Überlegungen, die den Huber-Mitarbeitern nicht weiterhelfen. Ende Mai werde das Werk geschlossen, so Heiko Schmidt, der Betriebsratsvorsitzende. Zuletzt hat das Unternehmen doch einem Sozialplan zugestimmt, nachdem es anfangs noch hieß, alle Mitarbeiter könnten ins Stammwerk nach Öhringen wechseln. Nun können die Mitarbeiter eine Transfergesellschaft wechseln, sollen dort zwölf Monate weiter qualifiziert werden. „Zehn Kollegen wechseln nach Baden-Württemberg“, so Schmidt, fünf hätten die Möglichkeit in den Ruhestand zu gehen. Bleiben 100 Menschen, die am 31. Mai ihre Arbeitsstelle endgültig verlieren.