Bottrop. Ein Projekt, wie gemacht für die Stadt Bottrop: Karin Hartmann lässt ihren 50er-Jahre-Bau altersgerecht modernisieren. Im Blick hatte sie dabei die Energiekosten, aber auch die Wärmedämmung, den Einbruchschutz oder Rollläden. Rat holte sie sich bei den Experten der Innovation City.
Die Kinder sind aus dem Haus. „Sie leben jetzt in Düsseldorf“, sagt Karin Hartmann. Doch das kleine Haus im Scharnhölzfeld soll der Mittelpunkt der Familie bleiben. Die Bottroperin möchte darin bis ins hohe Alter wohnen, also lässt sie ihre Wohnung im Erdgeschoss altersgerecht umbauen und ihr Haus mit Blick auf moderne Energietechnik erneuern.
„Meine Freunde und Bekannten haben mir ja abgeraten“, sagt die Bottroperin. Im Alter ziehen sonst ja viele in eine moderne Seniorenwohnung und stecken deshalb nicht mehr so viel Geld in ihre alte Immobilie. „Ich habe aber meinen Kopf durchgesetzt und bin überzeugt, das Richtige zu tun“, sagt Karin Hartmann, während sie inmitten ihrer Baustelle steht.
Ein Rechenexempel
Dabei spielten auch die Experten aus dem Zentrum für Information und Beratung der Innovation City eine Rolle. „Ohne ihre Tipps und Hilfe hätte ich es gar nicht erst versucht“, räumt die Hausherrin ein. So aber nimmt sie einen Kredit über 115.000 Euro auf, um das Haus aus den fünfziger Jahren auf einen modernen Stand zu bringen. Erhalten hat sie dieses Darlehen auf Vermittlung der Innovation-City-Berater zu einem Zinssatz von ein Prozent bei der KfW-Bank, die solche Projekte fördert.
„Das rechnet sich“, ist sich Innovation-City-Geschäftsführer Burkhard Drescher sicher. In zehn bis zwölf Jahren könne die Bottroperin ihre Ausgaben durch Einsparungen bei den Energiekosten wett machen. Zu gute kommt ihr dabei auch, dass sie bei der Vermietung der Einliegerwohnung höhere Einnahmen erzielen kann.
Modernes Heizsystem einbauen
„Die Energiekosten verdoppeln sich innerhalb von zehn Jahren“, erklärt Energieberater Thomas Weber, der den Umbau des Hauses betreut. Firmenchef Weber gehört zum Partner-Netzwerk, dass die Innovation-City-Gesellschaft mit Ingenieuren und Handwerksbetrieben in der Region geknüpft hat. Mit der neuen Technik aber blieben Kosten für Strom und Heizen auch in zehn Jahren auf ihrem jetzigen Niveau. „Es ist ein Rechenexempel“, sagt auch Hausherrin Karin Hartmann. Früher hat sie ihre Wohnungen mit elektrischen Nachtspeicheröfen geheizt. Nun lässt sie ein moderenes Heizsystem auf Basis einer Luftwärmepumpe einbauen. Eine Wärmedämmung erhält das Haus außerdem.
Ein moderner Einbruchschutz, bequeme Fenstergriffhöhen, breitere Türen, elektrische Rolladen zum Beispiel sollen der Bottroperin außerdem das Wohnen in den eigenen Wänden bis ins hohe Alter angenehm machen.