Ruhrgebiet. . 100.000 Mal haben Radler in der Saison 2013 Mietfahrer des Verleihers Metropolrad Ruhr ausgeliehen - doppelt so oft wie in der Saison zuvor. Entsprechend positiv fällt das Fazit des Abschlussberichtes über das Projekt aus, dass im Kulturhauptstadtjahr 2010 gestartet war. Elektroräder kommen bei Metropolrad Ruhr vorerst aber nicht in den Verleih.

Der Fahrradverleih „Metropolrad Ruhr“ ist in den letzten zwei Jahren im Alltag angekommen. 100.000 mal hätten Radler die Mietfahrräder in der Saison 2013 ausgeliehen, doppelte so viele wie in der Saison zuvor.

Metropolrad Ruhr verfüge über eine entsprechend stabile Nachfrage, erklärte Sprecherin Mareike Rauchhaus und verwies auf entsprechende Aussagen des Abschlussberichtes, der dem Regionalverband Ruhr nach Auslaufen der Finanz-Förderung des Projektes durch das Bundesverkehrsministerium vorliegt.

Metropolrad Ruhr sei mittlerweile das größte Fahrradverleihsystem Europas. Die Ausleihzahlen seien vor allem wegen des wachsenden Interesses in den großen Ruhrgebietsstädten wie Dortmund, Essen, Duisburg und Bochum Schritt für Schritt angestiegen.

Zwar hätten zum Start im Kulturhauptstadtjahr 2010 zumeist Touristen die Mieträder geliehen, jetzt werden sie aber von den Revierbürgern für den Weg vom Wohnort oder der Arbeitsstelle zum nächsten öffentlichen Verkehrsmittel genutzt, lautet das Fazit.

Mieträder dienen im Berufsverkehr als Alternative

So gebe es Ausleihspitzen um 7 Uhr morgens, um 12 Uhr mittags und nachmittags zwischen 17 und 18 Uhr. „Dies lässt darauf schließen, dass das Metropolrad Ruhr explizit im Berufsverkehr genutzt wird“, teilte Mareike Rauchhaus mit. Dabei machten Vielfahrer gegenüber Erstnutzern und Gelegenheitsfahrern einen Anteil von 70 Prozent aus.

Zurzeit stehen die Verleihstationen auf dem Prüfstand. „Wir stimmen gerade mit allen Städten ab, wo wir weniger rentable Stationen umsetzen werden“, sagte die Unternehmenssprecherin. Dabei spielt offenbar auch eine Rolle, dass es immer wieder wie in Gelsenkirchen zu Diebstählen von Mieträdern oder wie in Bottrop zu Zerstörungen einiger Leihstationen gekommen war. Wegen solcher Vandalismusvorfälle hatte Metropolrad Ruhr einige Verleihstationen stillgelegt.

LeihfahrradElektroräder vorerst nicht im Verleih

Die immer populärer werdenden Elektrofahrräder wird Metropolrad Ruhr vorerst nicht einsetzen. Zurzeit probiert der Radverleiher Nextbike im Raum Stuttgart einen voll automatisierten E-Bike-Verleih aus.

Am Bahnhof Bietigheim-Bissigen stehen wie in einer Art Garage 10 Elektro-Räder in einer Stationsbox. Diese können Kunden ähnlich wie hier die Mieträder ohne Elektroantrieb per Hotline oder App ausleihen. Im Revier dagegen stellt das Unternehmen noch keine E-Bikes auf. „Metropolrad Ruhr wird in den nächsten beiden Saisons keine E-Bikes verleihen“, sagte Sprecherin Mareike Rauchhaus.