Bottrop. . Wer hier in der lauen Frühlingsluft den Worten aufmerksam lauscht, der will sich am 1. Mai, an diesem Tag der Arbeit, für eben solche einsetzen, von der Menschen auch leben können. „Gute Arbeit für Europa“ ist das Motto in diesem Jahr. Es geht um „Gerechte Löhne für alle“ und „Für eine lebenswerte Zukunft“ - so steht es auch in Bottrop auf den unzähligen Plakaten.
Die Worte waren klar, die Reden engagiert und kraftvoll. Die anstehenden Landtagswahlen fest im Blick, stellen die Redner bei der Maikundgebung auf dem Berliner Platz Landes- und auch Bundespolitik auf den Prüfstand. Nach einer Begrüßung durch den DGB-Kreisvorsitzenden Rheinhard Thater greifen Bürgermeister Klaus Strehl und Angelica Schwall-Düren, NRW-Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien zum Mikrofon.
Wer hier in der lauen Frühlingsluft den Worten dann mehr oder weniger aufmerksam lauscht, versteht den 1. Mai nicht als Freibrief für langes Ausschlafen und Faulenzen, sondern will sich an diesem Tag der Arbeit für eben solche einsetzen, von der Menschen auch leben können. „Gute Arbeit für Europa“ ist das Motto in diesem Jahr. Es geht um „Gerechte Löhne für alle“ und „Für eine lebenswerte Zukunft“ - so steht es auch auf den unzähligen Plakaten.
Dramatisches Politikversagen, tiefe Zerstrittenheit und Handlungsunfähigkeit wirft Rheinhard Thater der derzeitigen Bundesregierung vor. „Sparen, sparen, sparen - das ist die Strategie, die Deutschland immer weiter in den Abgrund führt und verantwortlich dafür ist, dass Unternehmen keine Aufträge mehr erhalten, Nachfrage und letztlich Produktion und Wirtschaftsleistung sinken“, wettert der DGB-Kreisvorsitzende und fordert einen „handlungsfähigen Staat, in dem Beschäftigte gute Bezahlung und Arbeitsbedingungen vorfinden.“
Bürgermeister Klaus Strehl umschreibt die Realität: Viel zu viele Menschen sind arbeitslos, können trotz Vollzeitjob von ihrem verdienten Geld nicht leben oder fürchten um ihren Arbeitsplatz. „In den letzten Jahrzehnten wurden Mindestanforderungen schwer erkämpft und diese müssen erhalten bleiben“, so Strehl und bekennt sich zum Tarifabschluss im öffentlichen Dienst: „Für die Städte ist es nicht leicht, aber er ist ein vernünftiger und ausgewogener Kompromiss. Faire Löhne und gute Arbeitsplätze sorgen für soziale Gerechtigkeit.“
Um die Krise in Europa zu bewältigen, fordert Ministerin Angelica Schwall-Düren eine „effektive Regelung der Finanzmärkte, eine abgestimmte Wirtschaftspolitik in Europa, damit die schwachen Länder wieder auf die Beine kommen, eine koordinierte Steuer- und Lohnpolitik sowie eine Wachstumsinitiative, um die gemeinsame Zukunft positiv zu gestalten.“ Schwall-Düren bekennt sich zur Öffnung der Arbeitsmarktes, erteilt prekären Beschäftigungsverhältnissen und Leiharbeit eine klare Absage und fordert: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort.