Bottrop.
. Nicht nur bei der Vestischen stehen am Mittwoch die Räder still. Aller Voraussicht nach trifft der Warnstreik der Dienstleistungsgesellschaft Verdi auch die Stadtverwaltung, das Knappschaftskrankenhaus sowie die Entsorgung und Stadtreinigung BEST. Außerdem sei damit zu rechnen, dass sich auch Kindergärten am Ausstand beteiligen, erklärt Roland Chruschcz vom Personalrat der Stadt Bottrop. Vielleicht machten auch die Politessen mit. Für die Feuerwehr gibt er Entwarnung: „Das läuft weiter, keine Frage.“
Um 8.30 Uhr soll es eine Kundgebung der Streikenden auf dem Rathausplatz geben. In den Ämtern und Dienststellen der Stadt könne es an diesem Tag „zu erheblichen Beeinträchtigungen bei der Publikumsabfertigung kommen“, so Chruschcz. „Knapp die Hälfte der Belegschaft gehört der Gewerkschaft an“, schätzt er. „Aber natürlich können sich auch andere Angestellte am Streik beteiligen.“ Insbesondere bei Ämtern mit hohem Zulauf wie etwa den Bürgerbüros oder dem Straßenverkehrsamt müssen sich die Besucher also auf lange Wartezeiten einrichten. „Unter Umständen geht bei den Behörden gar nichts mehr“, meint Chruschcz.
Dem steht Walter Hermann vom Fachbereich Kommunale Verfassungsangelegenheiten und Öffentlichkeitsarbeit gelassen gegenüber: „Abgesehen von ÖPNV und der BEST sind uns keine näheren Informationen zum Streik bekannt“, sagt er. Eine Notfallregelung für die Ämter gebe es für Mittwoch nicht. „Erst wenn sich ein längerer Arbeitskampf ankündigt, müssen wir entsprechend gegensteuern.“
Auch im Knappschaftskrankenhaus legen die Tarifbeschäftigten „aller Voraussicht nach“ am gesamten Mittwoch ihre Arbeit nieder, erklärt Michael Kolorz vom Personalrat. Der Notdienst sei aber gesichert, betont Oliver Kolberg, der im Verdi-Bezirk für den Bereich Gesundheit zuständig ist. „Wir sind gerade dabei, entsprechende Vereinbarungen mit dem Krankenhaus zu treffen“, sagte er. In keinem Fall werde der Streik auf dem Rücken der Kranken und Pflegebedürftigen ausgetragen, versichert er. „Alle wissen um ihre Verantwortung. Niemand soll zu Schaden kommen.“
Was der Warnstreik für die BEST bedeutet, kann Vorstandsvorsitzender Uwe Wolters am Montag auf Nachfrage noch nicht sagen. „Wir haben gehört, dass gestreikt wird, alles weitere müssen wir jetzt erst noch intern besprechen.“ Ob es zu Verzögerungen bei der Müllabfuhr oder anderen Beeinträchtigungen kommen wird, wolle der Betrieb aber rechtzeitig bekannt geben, kündigt Wolters an.