Bottrop. . Die Zahl der Unfälle auf dem Bergwerk Prosper-Haniel ist rückläufig, die Menge der geförderten Kohle steigt - das sind zwei positive Erkenntnisse der jüngsten Betriebsversammlung. Dabei wurde auch über den Stellenabbau bis 2018 gesprochen. Für 1000 Mitarbeiter sucht die RAG neue Jobs. 150 Kilometer Entfernung vom Wohnort gelten als zumutbar.
Weniger Unfälle, mehr geförderte Kohle und derzeit 275 Auszubildende - das ist die positive Bilanz, die Wolfram Zilligen, Bergwerksdirektor von Prosper-Haniel, für das letzte Jahr zog. Doch auf der Betriebsversammlung wurde auch über den Stellenabbau bis 2018 gesprochen.
Besonders stolz betonte Zilligen, dass es im letzten Jahr nur 29 Unfälle bei täglich rund 3000 Menschen im Werk gegeben habe. 100 unfallfreie Tage in Folge gegen Ende des Jahres waren das Ergebnis. Für 2012 habe man sich dennoch das Ziel gesetzt, die Sicherheit im Betrieb nicht nur zu stabilisieren, sondern noch zu erhöhen.
Auch aus wirtschaftlicher Sicht sei 2011 ein erfolgreiches Jahr gewesen, sagte Arbeitsdirektor Peter Schrimpf. So habe man im letzten Jahr 80 000 Tonnen mehr Kohle abgebaut als erwartet. Für 2012 rechnet er mit einem Abbau nach Plan.
Mit Gerüchten aufgeräumt
Auf der Betriebsversammlung der RAG wurde aber auch deutlich gemacht, dass 2012 ein anspruchsvolles Jahr werde. Betriebsratsvorsitzender Ludwig Ladzinski wollte vor allem mit einigen Gerüchten aufräumen, die in den letzten Wochen unter den Mitarbeitern kursierten. „Kündigungen, weniger Geld, neue Verträge - das ist alles Schwachsinn!“
Das heißt jedoch nicht, dass auf die Mitarbeiter keine Einschränkungen zukommen. Bereits 2011 wurden etwa 2000 Stellen abgebaut, in diesem Jahr sollen es noch einmal 2500 werden. Das sind vor allem diejenigen, die in den Vorruhestand gehen. Die Möglichkeit bietet sich bis 2018 natürlich nicht für alle. Für die rund 1000 Mitarbeiter, die davon betroffen sind, bemüht sich die RAG um neue Jobs. „Wir sind verpflichtet, neue Arbeitsplätze zu besorgen“, sagte Ladzinski.
Hohe Anforderungen
Jedoch werden an die Angestellten hohe Anforderungen gestellt. Die Arbeitsbedingungen müssten zwar zumutbar sein und mit mindestens 90 Prozent des letzten Bruttolohns vergütet werden. Jedoch seien Entfernungen bis 150 km vom Wohnort zumutbar. Es helfe nichts, einen Umkreis von 20 km festzulegen, wenn da nichts ist. „Wir tun unser Bestes, aber man muss sich auch helfen lassen. Wir können nur Wege aufzeigen“, sagte Ladzinski, „wir möchten von der Arbeit in die Arbeit vermitteln.“
Er machte aber auch klar: „Wir werden alle 1000 Beschäftigten schrittweise vermitteln. Nur ist Aussitzen keine Lösung. Wer Ende 2018 noch da und nicht vermittelt ist, der hat ein Problem.“