Bottrop.

Seit zwei Wochen sind die Betreiber des Alpincenter dabei, elf Fundamente freizulegen, auf denen Stützpfeiler der Skihalle ruhen. Die Techniker können sich keinen Reim darauf machen, dass die Halle zwar schief steht, die Fundamente aber im Lot sind.

Seit zwei Wochen sind die Betreiber des Alpincenter dabei, elf Fundamente freizulegen, auf denen Stützpfeiler der Skihalle ruhen. Nach Einschätzung eingeschalteter Experten hätten diese Fundamentplatten schief stehen müssen, weil ja auch eine Schiefstellung der Hallenpfeiler gemessen worden war - jene 20 Zentimeter, die als kritisch beurteilt wurden (die WAZ berichtete). „Das ist aber nicht der Fall. Die Fundamente sind völlig im Lot“, sagt Harold van Kranen, Geschäftsleiter beim Alpincenter. Einen Reim können er und seine Techniker sich darauf zurzeit nicht machen.

Die gesamte Halle steht auf 180 solcher Fundamentsockel. An einem Teil zur Südseite hin befinden sich elf Fundamente, die in diesen Tagen mit jeweils vier Tonnen Beton beschwert werden. Gedacht ist das als Gegengewicht, weil sich nach den vorliegenden Messungen die Halle zur anderen, zur Nordseite hin geneigt hat. Harold van Kranen: „Eigentlich hätten zweieinhalb Tonnen Zusatzgewicht gereicht, wir haben vier genommen, um auf der sicheren Seite zu sein.“

Zehn Jahre Alpincenter

Ernst Löchelt und Marc Giradelli legten vor über zehn Jahren den Grundstein für den Bau des Alpincenters. Foto: Birgit Schweizer
Ernst Löchelt und Marc Giradelli legten vor über zehn Jahren den Grundstein für den Bau des Alpincenters. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Heimat für Verrückte: Verkleidete Skihasen oder Eisbären sieht man häufiger auf der Piste.  Das Bild entstand 2003 - dem Jahr, in dem die Insolvenz der weltweit längsten Skihalle abgewendet werden konnte. Die holländische Van-der-Valk-Gruppe rettete die Freizeitanlage. Foto: Christoph Brunswick
Heimat für Verrückte: Verkleidete Skihasen oder Eisbären sieht man häufiger auf der Piste. Das Bild entstand 2003 - dem Jahr, in dem die Insolvenz der weltweit längsten Skihalle abgewendet werden konnte. Die holländische Van-der-Valk-Gruppe rettete die Freizeitanlage. Foto: Christoph Brunswick © bbv
Auch diese holländischen Gäste wollten Weihnachten nicht ganz unverkleidet auf ihre Skier. Foto: Dirk Bannert
Auch diese holländischen Gäste wollten Weihnachten nicht ganz unverkleidet auf ihre Skier. Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
Sogar eine Horde Schornsteiger wurde schin im weißen Schnee gesichtet. Wenn das kein Glück bringt... Foto: Dirk Bannert
Sogar eine Horde Schornsteiger wurde schin im weißen Schnee gesichtet. Wenn das kein Glück bringt... Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
Auch tierische Gäste wagten sich in Bottrop bereits in die weiße Pracht.
Auch tierische Gäste wagten sich in Bottrop bereits in die weiße Pracht. © Dirk Bannert
Das Alpincenter holt den Süden Deutschlands auf die Halde. Neben den  Après-Ski-Partys wird auch beim Oktoberfest zünftig gefeiert. Foto: Tim Deffte
Das Alpincenter holt den Süden Deutschlands auf die Halde. Neben den Après-Ski-Partys wird auch beim Oktoberfest zünftig gefeiert. Foto: Tim Deffte © WAZ
Unermüdliche Skifahrer stehen schließlich auch nach einem anstrengenden Tag auf der Piste noch auf der Tanzfläche. Foto: Tim Deffte
Unermüdliche Skifahrer stehen schließlich auch nach einem anstrengenden Tag auf der Piste noch auf der Tanzfläche. Foto: Tim Deffte © WAZ
ü-100 Kilogr.Party am 23.05.2009 im Alpincenter Bottrop ©Foto Winfried Labus, press image, Alleestraße 50, 44653 Herne , Telefon 0171-5455293
ü-100 Kilogr.Party am 23.05.2009 im Alpincenter Bottrop ©Foto Winfried Labus, press image, Alleestraße 50, 44653 Herne , Telefon 0171-5455293 © Winfried Labus
Spaß für Kleine und Große - Edwin Heppenwois (42) aus Holland bringt seiner Tochter Dasjha (11) das Snowboarden bei. Foto: Julian Stratenschulte
Spaß für Kleine und Große - Edwin Heppenwois (42) aus Holland bringt seiner Tochter Dasjha (11) das Snowboarden bei. Foto: Julian Stratenschulte © Julian Stratenschulte
In der Skischule standen schon zahlreiche Kinder... Foto: Birgit Schweizer
In der Skischule standen schon zahlreiche Kinder... Foto: Birgit Schweizer © WAZ
...das erste Mal in ihrem Leben auf den Brettern. Foto: Birgit Schweizer
...das erste Mal in ihrem Leben auf den Brettern. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Tobias Krauel leitet die eigene Ski- und Sportschule. Foto: Birgit Schweizer
Tobias Krauel leitet die eigene Ski- und Sportschule. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Auch internationale Skistars wissen die Wintersport-Exklave mitten im Pott zu schätzen. Foto: Birgit Schweizer
Auch internationale Skistars wissen die Wintersport-Exklave mitten im Pott zu schätzen. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
2007 gingen die Damen beim FIS Europacup im Slalom an den Start. Foto: Birgit Schweizer
2007 gingen die Damen beim FIS Europacup im Slalom an den Start. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Dabei ist das Alpincenter längst nicht nur im Winter attraktiv. Foto: Dirk Bannert
Dabei ist das Alpincenter längst nicht nur im Winter attraktiv. Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
Der 2007 eröffente Klettergarten... Foto: Dirk Bannert
Der 2007 eröffente Klettergarten... Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
...gehört in den Sommermonaten zu den Highlights des Alpincenters. Foto: Birgit Schweizer
...gehört in den Sommermonaten zu den Highlights des Alpincenters. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Schließlich haben die Klettermaxe bei gutem Wetter einen weiten Blick über das Ruhrgebiet. Foto: Dirk Bannert
Schließlich haben die Klettermaxe bei gutem Wetter einen weiten Blick über das Ruhrgebiet. Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
Die Investition in den Klettergarten in Höhe von rund 100.000 Euro war nötig, weil das Alpincenter allein mit Skifahren nicht überlebensfähig wäre. Foto: Karl Gatzmanga
Die Investition in den Klettergarten in Höhe von rund 100.000 Euro war nötig, weil das Alpincenter allein mit Skifahren nicht überlebensfähig wäre. Foto: Karl Gatzmanga © WAZ
Das Konzept ist aufgegangen. Vor allem das atemberaubende Panorama vis-à-vis zum Tetraeder zieht viele Besucher an. Foto: Karl Gatzmanga
Das Konzept ist aufgegangen. Vor allem das atemberaubende Panorama vis-à-vis zum Tetraeder zieht viele Besucher an. Foto: Karl Gatzmanga © WAZ
Mittlerweile hat sich das Alpincenter auch in den Sommermonaten zu einem beliebten Asflugsziel gemausert. Foto: Birgit Schweizer
Mittlerweile hat sich das Alpincenter auch in den Sommermonaten zu einem beliebten Asflugsziel gemausert. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Egal, ob zum Public Viewing bei der WM 2006... Foto: Dirk Bannert
Egal, ob zum Public Viewing bei der WM 2006... Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
...bei einer Schatzsuche im Sand... Foto: Winfried Labus
...bei einer Schatzsuche im Sand... Foto: Winfried Labus © Winfried Labus
beim Skaten... Foto: Bannert
beim Skaten... Foto: Bannert © Bannert
...beim Beach-Volleyball... Foto: Winfried Labus
...beim Beach-Volleyball... Foto: Winfried Labus © Winfried Labus
...oder beim Entspannen im Biergarten: Im Laufe der Jahre wurde das Alpincenter kontinuierlich erweitert. Foto: Birgit Schweizer
...oder beim Entspannen im Biergarten: Im Laufe der Jahre wurde das Alpincenter kontinuierlich erweitert. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Mit der Eröffnung der Sommerrodelbahn kam 2009 eine weitere Attraktion für die heißen Monate des Jahres hinzu. Foto: Birgit Schweizer
Mit der Eröffnung der Sommerrodelbahn kam 2009 eine weitere Attraktion für die heißen Monate des Jahres hinzu. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
600.000 Euro wurden dafür in die Hand genommen. Mit bis zu 40 Stundenkilometer geht es für die Besucher die Halde hinunter. Foto: Dirk Bannert
600.000 Euro wurden dafür in die Hand genommen. Mit bis zu 40 Stundenkilometer geht es für die Besucher die Halde hinunter. Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
Der Rodelspaß wurde jedoch auch schon getrübt: Im Oktober 2009 verletzte sich ein Niederländer schwer. Ein Bob war wegen eines technischen Defekts aus der Schiene gesprungen. Foto: Birgit Schweizer
Der Rodelspaß wurde jedoch auch schon getrübt: Im Oktober 2009 verletzte sich ein Niederländer schwer. Ein Bob war wegen eines technischen Defekts aus der Schiene gesprungen. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Landmarke von oben - das Alpincenter aus der Luft. Foto: Hans Blossey
Landmarke von oben - das Alpincenter aus der Luft. Foto: Hans Blossey © foto@luftbild-blossey
Eine der neueren Attraktionen ist die Surfanlage
Eine der neueren Attraktionen ist die Surfanlage "The Wave", die 2009 eröffnet wurde. Im Bild ihr Entwickler Rainer Klimaschewski. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Anfängerin Imke Dorkewitz geht zum ersten Mal auf Tuchfühlung mit dem Brett. Foto : Birgit Schweizer
Anfängerin Imke Dorkewitz geht zum ersten Mal auf Tuchfühlung mit dem Brett. Foto : Birgit Schweizer © WAZ
Doch auch Profisurfer sehen die Welle als gute Abwechslung und Trainingsmöglichkeit. Foto: Birgit Schweizer
Doch auch Profisurfer sehen die Welle als gute Abwechslung und Trainingsmöglichkeit. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Schauspieler und Surfer Carsten Kurmis testete die künstliche Welle auch schon aus. Foto: Winfried Labus
Schauspieler und Surfer Carsten Kurmis testete die künstliche Welle auch schon aus. Foto: Winfried Labus © Winfried Labus/WAZ-FotoPool
Im August vergangenen Jahres kam das neueste Angebot hinzu... Foto: Dirk Bauer
Im August vergangenen Jahres kam das neueste Angebot hinzu... Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
In der überdachten Paintballanlage können sich die Teams das ganze Jahr über messen. Foto: Dirk Bauer
In der überdachten Paintballanlage können sich die Teams das ganze Jahr über messen. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
Zur Vorstellung lieferten sich die Profis der Frankfurt Syndicate und der Ruhrpott Paintballers Germany einen Schaukampf. Foto: Dirk Bauer
Zur Vorstellung lieferten sich die Profis der Frankfurt Syndicate und der Ruhrpott Paintballers Germany einen Schaukampf. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
Beim Paintball markieren sich die Spieler mit Farbpatronen - was allerdings auch ziemlich schmerzhaft sein kann. Foto: Dirk Bauer
Beim Paintball markieren sich die Spieler mit Farbpatronen - was allerdings auch ziemlich schmerzhaft sein kann. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
Geschäftsführer Wolfgang Langmeier. Nachdem die Anlage Ende 2010 wegen einer Ordnungsverfügung geschlossen werden musste, legte er einen Investitionsplan vor. Demnach soll das Plateau auf der Halde sogar noch weiter wachsen. Foto: Martin Möller
Geschäftsführer Wolfgang Langmeier. Nachdem die Anlage Ende 2010 wegen einer Ordnungsverfügung geschlossen werden musste, legte er einen Investitionsplan vor. Demnach soll das Plateau auf der Halde sogar noch weiter wachsen. Foto: Martin Möller © WAZ FotoPool
Vielleicht bringt sie dabei Glück: Das Maskottchen des Alpincenters, die Kuh Lotte. Foto: Heinrich Jung
Vielleicht bringt sie dabei Glück: Das Maskottchen des Alpincenters, die Kuh Lotte. Foto: Heinrich Jung © WAZ FotoPool
1/40

Ein von der Stadt hinzugezogener Statiker geht als Gutachter davon aus, dass mit dieser Maßnahme noch mal fünf Zentimeter an weiterer Schieflage toleriert, also insgesamt maximal 25 Zentimeter hingenommen werden können. Jeder weitere Millimeter führt jedoch zur sofortigen Schließung des Alpincenter.

Auch interessant

Die Unternehmensführung ist zuversichtlich. Auch deshalb, weil seit 2007 alle drei Monate der Hallenstand neu vermessen wird, „und wir eine deutliche Verlangsamung der Bewegung feststellen konnten“, wie van Kranen sagt. Dazu hätten vor allem die Baumaßnahmen geführt, die nach dem Erwerb der Halle 2004 unternommen worden waren, um das Regenwasser kontrolliert an den Fuß der Halde zu führen. „Das war zuvor in den Haldenkörper geflossen und hat für Ausspülungen gesorgt.“

Wie es um die Bewegung des Gebäudes auf der Halde an der Prosperstraße steht, soll eine neue Messung zeigen, die die Stadt Ende des Monats durchführen wird, wenn die Betonarbeiten an den Fundamenten abgeschlossen sind.