Bottrop.
Maßarbeit: Um 17.18 Uhr konnte am Donnerstag im Planungsausschuss das Fax verlesen werden, in dem der von der Stadt beauftragte Gutachter nunmehr eine Schiefstellung von 25 cm an Stützen der Skihalle akzeptiert, wenn die in Aussicht gestellte „Ballastierung“ von neun Fundamenten durchgeführt wird.
In den letzten Tagen hatten die Betreiber des Alpincenters in regem Kontakt zur Stadt diese Stützungsmaßnahme als Sofortmaßnahme unterbreitet, und die Stadt hatte diese Belastungs-Lösung ihrerseits statisch prüfen lassen. Ohne diese Belastung der Fundamente wären die berühmten 20 cm die Grenze der erlaubten Schiefstellung geblieben. Und die Stadt hätte die Halle beim in den nächsten Wochen zu erwartenden Erreichen dieser Grenze schon schließen müssen. An einer Stelle fehlten dazu bekanntlich nur noch drei Millimeter...
Innerhalb der nächsten Woche, das sicherte Vincent van der Valk als Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Alpincenters zu, werde man die Fundamente verstärken: Auf neun bergseitige Fundamente kommen große Betonplatten und darauf je zwei Wassertanks.
Pläne sollen durch mehrere Gutachter überprüft werden
Die Belastung bringe eine neue Statik und die erhöhe die zulässige Verschiebung auf die 25 cm, hatte auch der städtische Statiker Dr. Peter Linzner in der Sitzung herausgestellt. Er hatte gehofft, schon zu Sitzungsbeginn das Gutachten des von der Stadt hinzu gezogenen Statikers vorweisen zu können, der ihm schon telefonisch die Alpincenter-Berechnungen bestätigt und die 25 cm Verschiebung zugestanden hatte. Nun kam das Fax zwar später, aber immerhin noch in der Sitzung.
Wenn aber nicht ballastiert werde, so Linzner, „müssen wir bei Erreichen der alten 20 cm die Halle schließen“. Van der Valk sicherte aber schnelles Arbeiten zu. Im zweiten Schritt sollen dann recht bald noch Anker gesetzt werden, die die Fundamente auch noch halten - „aber nur halten, sie setzen sie nicht zurück“, betonte Dr. Linzner. Langfristig - Linzner schätz die Zeit auf zwei bis drei Jahre - will das Alpincenter das Auseinanderdriften der Stützen durch eine Vorschüttung der gesamten Halde erreichen.
Mit dem Anschütten von Boden schaffe man es, die Halle, die oben am Rand des Berges steht, symmetrisch zu setzen, betonte der Gutachter des Betreibers. Dann stehe sie in der Mitte des Berges, was ihr Stabilität bringe. Durch das Anschütten komm es zwar zu Setzungen (von 41 cm) auf der heutigen Halde, aber man gewinne Stützkräfte.
Diese Pläne sollen noch von einem weiteren Gutachter überprüft werden.