Bottrop.

Maßarbeit: Um 17.18 Uhr konnte am Donnerstag im Planungsausschuss das Fax verlesen werden, in dem der von der Stadt beauftragte Gutachter nunmehr eine Schiefstellung von 25 cm an Stützen der Skihalle akzeptiert, wenn die in Aussicht gestellte „Ballastierung“ von neun Fundamenten durchgeführt wird.

In den letzten Tagen hatten die Betreiber des Alpincenters in regem Kontakt zur Stadt diese Stützungsmaßnahme als Sofortmaßnahme unterbreitet, und die Stadt hatte diese Belastungs-Lösung ihrerseits statisch prüfen lassen. Ohne diese Belastung der Fundamente wären die berühmten 20 cm die Grenze der erlaubten Schiefstellung geblieben. Und die Stadt hätte die Halle beim in den nächsten Wochen zu erwartenden Erreichen dieser Grenze schon schließen müssen. An einer Stelle fehlten dazu bekanntlich nur noch drei Millimeter...

Innerhalb der nächsten Woche, das sicherte Vincent van der Valk als Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Alpincenters zu, werde man die Fundamente verstärken: Auf neun bergseitige Fundamente kommen große Betonplatten und darauf je zwei Wassertanks.

Pläne sollen durch mehrere Gutachter überprüft werden

Zehn Jahre Alpincenter

Ernst Löchelt und Marc Giradelli legten vor über zehn Jahren den Grundstein für den Bau des Alpincenters. Foto: Birgit Schweizer
Ernst Löchelt und Marc Giradelli legten vor über zehn Jahren den Grundstein für den Bau des Alpincenters. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Heimat für Verrückte: Verkleidete Skihasen oder Eisbären sieht man häufiger auf der Piste.  Das Bild entstand 2003 - dem Jahr, in dem die Insolvenz der weltweit längsten Skihalle abgewendet werden konnte. Die holländische Van-der-Valk-Gruppe rettete die Freizeitanlage. Foto: Christoph Brunswick
Heimat für Verrückte: Verkleidete Skihasen oder Eisbären sieht man häufiger auf der Piste. Das Bild entstand 2003 - dem Jahr, in dem die Insolvenz der weltweit längsten Skihalle abgewendet werden konnte. Die holländische Van-der-Valk-Gruppe rettete die Freizeitanlage. Foto: Christoph Brunswick © bbv
Auch diese holländischen Gäste wollten Weihnachten nicht ganz unverkleidet auf ihre Skier. Foto: Dirk Bannert
Auch diese holländischen Gäste wollten Weihnachten nicht ganz unverkleidet auf ihre Skier. Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
Sogar eine Horde Schornsteiger wurde schin im weißen Schnee gesichtet. Wenn das kein Glück bringt... Foto: Dirk Bannert
Sogar eine Horde Schornsteiger wurde schin im weißen Schnee gesichtet. Wenn das kein Glück bringt... Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
Auch tierische Gäste wagten sich in Bottrop bereits in die weiße Pracht.
Auch tierische Gäste wagten sich in Bottrop bereits in die weiße Pracht. © Dirk Bannert
Das Alpincenter holt den Süden Deutschlands auf die Halde. Neben den  Après-Ski-Partys wird auch beim Oktoberfest zünftig gefeiert. Foto: Tim Deffte
Das Alpincenter holt den Süden Deutschlands auf die Halde. Neben den Après-Ski-Partys wird auch beim Oktoberfest zünftig gefeiert. Foto: Tim Deffte © WAZ
Unermüdliche Skifahrer stehen schließlich auch nach einem anstrengenden Tag auf der Piste noch auf der Tanzfläche. Foto: Tim Deffte
Unermüdliche Skifahrer stehen schließlich auch nach einem anstrengenden Tag auf der Piste noch auf der Tanzfläche. Foto: Tim Deffte © WAZ
ü-100 Kilogr.Party am 23.05.2009 im Alpincenter Bottrop ©Foto Winfried Labus, press image, Alleestraße 50, 44653 Herne , Telefon 0171-5455293
ü-100 Kilogr.Party am 23.05.2009 im Alpincenter Bottrop ©Foto Winfried Labus, press image, Alleestraße 50, 44653 Herne , Telefon 0171-5455293 © Winfried Labus
Spaß für Kleine und Große - Edwin Heppenwois (42) aus Holland bringt seiner Tochter Dasjha (11) das Snowboarden bei. Foto: Julian Stratenschulte
Spaß für Kleine und Große - Edwin Heppenwois (42) aus Holland bringt seiner Tochter Dasjha (11) das Snowboarden bei. Foto: Julian Stratenschulte © Julian Stratenschulte
In der Skischule standen schon zahlreiche Kinder... Foto: Birgit Schweizer
In der Skischule standen schon zahlreiche Kinder... Foto: Birgit Schweizer © WAZ
...das erste Mal in ihrem Leben auf den Brettern. Foto: Birgit Schweizer
...das erste Mal in ihrem Leben auf den Brettern. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Tobias Krauel leitet die eigene Ski- und Sportschule. Foto: Birgit Schweizer
Tobias Krauel leitet die eigene Ski- und Sportschule. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Auch internationale Skistars wissen die Wintersport-Exklave mitten im Pott zu schätzen. Foto: Birgit Schweizer
Auch internationale Skistars wissen die Wintersport-Exklave mitten im Pott zu schätzen. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
2007 gingen die Damen beim FIS Europacup im Slalom an den Start. Foto: Birgit Schweizer
2007 gingen die Damen beim FIS Europacup im Slalom an den Start. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Dabei ist das Alpincenter längst nicht nur im Winter attraktiv. Foto: Dirk Bannert
Dabei ist das Alpincenter längst nicht nur im Winter attraktiv. Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
Der 2007 eröffente Klettergarten... Foto: Dirk Bannert
Der 2007 eröffente Klettergarten... Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
...gehört in den Sommermonaten zu den Highlights des Alpincenters. Foto: Birgit Schweizer
...gehört in den Sommermonaten zu den Highlights des Alpincenters. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Schließlich haben die Klettermaxe bei gutem Wetter einen weiten Blick über das Ruhrgebiet. Foto: Dirk Bannert
Schließlich haben die Klettermaxe bei gutem Wetter einen weiten Blick über das Ruhrgebiet. Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
Die Investition in den Klettergarten in Höhe von rund 100.000 Euro war nötig, weil das Alpincenter allein mit Skifahren nicht überlebensfähig wäre. Foto: Karl Gatzmanga
Die Investition in den Klettergarten in Höhe von rund 100.000 Euro war nötig, weil das Alpincenter allein mit Skifahren nicht überlebensfähig wäre. Foto: Karl Gatzmanga © WAZ
Das Konzept ist aufgegangen. Vor allem das atemberaubende Panorama vis-à-vis zum Tetraeder zieht viele Besucher an. Foto: Karl Gatzmanga
Das Konzept ist aufgegangen. Vor allem das atemberaubende Panorama vis-à-vis zum Tetraeder zieht viele Besucher an. Foto: Karl Gatzmanga © WAZ
Mittlerweile hat sich das Alpincenter auch in den Sommermonaten zu einem beliebten Asflugsziel gemausert. Foto: Birgit Schweizer
Mittlerweile hat sich das Alpincenter auch in den Sommermonaten zu einem beliebten Asflugsziel gemausert. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Egal, ob zum Public Viewing bei der WM 2006... Foto: Dirk Bannert
Egal, ob zum Public Viewing bei der WM 2006... Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
...bei einer Schatzsuche im Sand... Foto: Winfried Labus
...bei einer Schatzsuche im Sand... Foto: Winfried Labus © Winfried Labus
beim Skaten... Foto: Bannert
beim Skaten... Foto: Bannert © Bannert
...beim Beach-Volleyball... Foto: Winfried Labus
...beim Beach-Volleyball... Foto: Winfried Labus © Winfried Labus
...oder beim Entspannen im Biergarten: Im Laufe der Jahre wurde das Alpincenter kontinuierlich erweitert. Foto: Birgit Schweizer
...oder beim Entspannen im Biergarten: Im Laufe der Jahre wurde das Alpincenter kontinuierlich erweitert. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Mit der Eröffnung der Sommerrodelbahn kam 2009 eine weitere Attraktion für die heißen Monate des Jahres hinzu. Foto: Birgit Schweizer
Mit der Eröffnung der Sommerrodelbahn kam 2009 eine weitere Attraktion für die heißen Monate des Jahres hinzu. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
600.000 Euro wurden dafür in die Hand genommen. Mit bis zu 40 Stundenkilometer geht es für die Besucher die Halde hinunter. Foto: Dirk Bannert
600.000 Euro wurden dafür in die Hand genommen. Mit bis zu 40 Stundenkilometer geht es für die Besucher die Halde hinunter. Foto: Dirk Bannert © Dirk Bannert
Der Rodelspaß wurde jedoch auch schon getrübt: Im Oktober 2009 verletzte sich ein Niederländer schwer. Ein Bob war wegen eines technischen Defekts aus der Schiene gesprungen. Foto: Birgit Schweizer
Der Rodelspaß wurde jedoch auch schon getrübt: Im Oktober 2009 verletzte sich ein Niederländer schwer. Ein Bob war wegen eines technischen Defekts aus der Schiene gesprungen. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Landmarke von oben - das Alpincenter aus der Luft. Foto: Hans Blossey
Landmarke von oben - das Alpincenter aus der Luft. Foto: Hans Blossey © foto@luftbild-blossey
Eine der neueren Attraktionen ist die Surfanlage
Eine der neueren Attraktionen ist die Surfanlage "The Wave", die 2009 eröffnet wurde. Im Bild ihr Entwickler Rainer Klimaschewski. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Anfängerin Imke Dorkewitz geht zum ersten Mal auf Tuchfühlung mit dem Brett. Foto : Birgit Schweizer
Anfängerin Imke Dorkewitz geht zum ersten Mal auf Tuchfühlung mit dem Brett. Foto : Birgit Schweizer © WAZ
Doch auch Profisurfer sehen die Welle als gute Abwechslung und Trainingsmöglichkeit. Foto: Birgit Schweizer
Doch auch Profisurfer sehen die Welle als gute Abwechslung und Trainingsmöglichkeit. Foto: Birgit Schweizer © WAZ
Schauspieler und Surfer Carsten Kurmis testete die künstliche Welle auch schon aus. Foto: Winfried Labus
Schauspieler und Surfer Carsten Kurmis testete die künstliche Welle auch schon aus. Foto: Winfried Labus © Winfried Labus/WAZ-FotoPool
Im August vergangenen Jahres kam das neueste Angebot hinzu... Foto: Dirk Bauer
Im August vergangenen Jahres kam das neueste Angebot hinzu... Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
In der überdachten Paintballanlage können sich die Teams das ganze Jahr über messen. Foto: Dirk Bauer
In der überdachten Paintballanlage können sich die Teams das ganze Jahr über messen. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
Zur Vorstellung lieferten sich die Profis der Frankfurt Syndicate und der Ruhrpott Paintballers Germany einen Schaukampf. Foto: Dirk Bauer
Zur Vorstellung lieferten sich die Profis der Frankfurt Syndicate und der Ruhrpott Paintballers Germany einen Schaukampf. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
Beim Paintball markieren sich die Spieler mit Farbpatronen - was allerdings auch ziemlich schmerzhaft sein kann. Foto: Dirk Bauer
Beim Paintball markieren sich die Spieler mit Farbpatronen - was allerdings auch ziemlich schmerzhaft sein kann. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
Geschäftsführer Wolfgang Langmeier. Nachdem die Anlage Ende 2010 wegen einer Ordnungsverfügung geschlossen werden musste, legte er einen Investitionsplan vor. Demnach soll das Plateau auf der Halde sogar noch weiter wachsen. Foto: Martin Möller
Geschäftsführer Wolfgang Langmeier. Nachdem die Anlage Ende 2010 wegen einer Ordnungsverfügung geschlossen werden musste, legte er einen Investitionsplan vor. Demnach soll das Plateau auf der Halde sogar noch weiter wachsen. Foto: Martin Möller © WAZ FotoPool
Vielleicht bringt sie dabei Glück: Das Maskottchen des Alpincenters, die Kuh Lotte. Foto: Heinrich Jung
Vielleicht bringt sie dabei Glück: Das Maskottchen des Alpincenters, die Kuh Lotte. Foto: Heinrich Jung © WAZ FotoPool
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Die Belastung bringe eine neue Statik und die erhöhe die zulässige Verschiebung auf die 25 cm, hatte auch der städtische Statiker Dr. Peter Linzner in der Sitzung herausgestellt. Er hatte gehofft, schon zu Sitzungsbeginn das Gutachten des von der Stadt hinzu gezogenen Statikers vorweisen zu können, der ihm schon telefonisch die Alpincenter-Berechnungen bestätigt und die 25 cm Verschiebung zugestanden hatte. Nun kam das Fax zwar später, aber immerhin noch in der Sitzung.

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Wenn aber nicht ballastiert werde, so Linzner, „müssen wir bei Erreichen der alten 20 cm die Halle schließen“. Van der Valk sicherte aber schnelles Arbeiten zu. Im zweiten Schritt sollen dann recht bald noch Anker gesetzt werden, die die Fundamente auch noch halten - „aber nur halten, sie setzen sie nicht zurück“, betonte Dr. Linzner. Langfristig - Linzner schätz die Zeit auf zwei bis drei Jahre - will das Alpincenter das Auseinanderdriften der Stützen durch eine Vorschüttung der gesamten Halde erreichen.

Mit dem Anschütten von Boden schaffe man es, die Halle, die oben am Rand des Berges steht, symmetrisch zu setzen, betonte der Gutachter des Betreibers. Dann stehe sie in der Mitte des Berges, was ihr Stabilität bringe. Durch das Anschütten komm es zwar zu Setzungen (von 41 cm) auf der heutigen Halde, aber man gewinne Stützkräfte.

Diese Pläne sollen noch von einem weiteren Gutachter überprüft werden.