Bottrop-Kirchhellen. „Wild und Weihnacht“ lockte die Besucher auf den Heidhof. Eine Tradition ist bei dem Weihnachtsmarkt in Kirchhellen diesmal ins Wasser gefallen.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat am Sonntag zu seinem traditionellen Weihnachtsmarkt „Wild und Weihnacht“ mit kulinarischen Angeboten, regionalen Ausstellern und Rahmenprogramm auf dem Heidhof eingeladen. Der trüb begonnene Tag hellte sich immer mehr auf, und der Shuttlebus brachte bei der Rundfahrt immer neue Besucher von den Parkplätzen auf den weihnachtlich duftenden Hof. Der Dackelclub aus Kirchhellen verband das „Hundewandern“ mit einem Besuch bei Glühwein und Bratwurst.

„Wild und Weihnacht“ in Kirchhellen: Köstlichkeiten und Kunsthandwerk

Der lockende Duft kam überwiegend von den zahlreichen Verpflegungsmöglichkeiten, sei es die Erbsensuppe bei den Maltesern, der Panhas beim „Rustikalen Partyservice“, Poffertjes, Bratwurst mit Pommes, Ziegenkäse oder die Burger beim „Taste of Galloways“ vom Grafenwälder May Hof. All dies konnte man bei Bier, Wein oder Punsch genießen.

Neben den kulinarischen Köstlichkeiten bot ein kleiner Kunsthandwerkermarkt in der Remise ein reichhaltiges Angebot handwerklicher Erzeugnisse. Selbstgenähte Kleidung für Puppen und Teddys, Gestricktes, Gesticktes und Gehäkeltes, Holzarbeiten aller Art und hochprozentige Leckereien vom „Kirchhellener Heidetropfen“ bis zum „Wintertraum“.

Jochen Tappe zeigte Schmiedekunst bei „Wild und Weihnacht“ auf dem Heidhof.
Jochen Tappe zeigte Schmiedekunst bei „Wild und Weihnacht“ auf dem Heidhof. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Jochen und Julian Tappe aus Dinslaken zeigten Schmiedekunst „quer durch die Geschichte“, von Thors Hammer als Anhänger bis zu Fibeln, Pfeilspitzen und Pinzetten aus der Zeit der Römer in Germanien. Am Schmiedefeuer entstanden Suppenkellen wie aus dem Mittelalter, schließlich geht auch die Geschichte der Schmiedefamilie bis 1577 zurück.

RVR-Falknerin Claudia Walter stellte Waldkauz und Waldohreule vor und erklärte die Eigenarten der Greifvögel. Den Wüstenbussard, mit dem die Falknerin auch auf Kaninchenjagd geht, durften mutige Besucher selbst auf den Falknerhandschuh nehmen.

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Am Fahrzeug von „Natur auf Tour“ , einer ehrenamtlichen Initiative der Jagd- und Landwirtschaft, konnten ausgestopfte heimische Tiere und Felle angefasst werden. Der Kirchhellener Landwirt Rudi Askemper erklärte Kindern geduldig und anschaulich die Unterschiede zwischen Wühlmaus und Maulwurf.

Für die zahlreichen Kinder unter den Besuchern wurde wieder einiges angeboten. Mit dem „Magischen Zauber“ eines Didgeridoos lockte Sonja Wiese die Kinder ins Waldkompetenzzentrum und erzählte in der rustikalen Sitzecke als Waldhexe Odina Märchen, in denen es um die Natur geht. Anschließend wurden noch Haselnussmäuse im Walnussbett gebastelt.

Etwas Heißes zum Aufwärmen – auch das war im Angebot bei „Wald und Weihnacht“.
Etwas Heißes zum Aufwärmen – auch das war im Angebot bei „Wald und Weihnacht“. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Johanna (8) aus Rheda-Wiedenbrück brannte mit dem Lötkolben einen vorgestempelten Hirsch auf ein Holzbrett und wiederholte das gelungene Werk als Weihnachtsgeschenk für die Oma aus Kirchhellen. Nebenan half Luise Horstmann vom RVR Kindern bei ihren Bemühungen, Armbänder zu weben oder Freundschaftsbänder auf dem Knüpfstern zu flechten.

Seit einigen Jahren ist auch der Verein „Bunte Steine“ aus Bochum in der Weihnachtszeit dabei und lässt Kinder einfach mit den in Kisten bereitgestellten Lego-Steinen bauen und spielen. Beim Weihnachtsmann durften die kleinen Gäste in den gut gefüllten Geschenkesack greifen. Es war zwar auch Obst drin, aber die meisten Kinder griffen doch nach den Süßigkeiten.

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Frisches Wildfleisch wurde dieses Mal nicht beim Weihnachtsmarkt ausgegeben. Die Vorbestellungen und Ausgaben an anderen Tagen sorgen nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre für sinnvolle Entzerrung. Zum Verkauf standen am Sonntag nur „Wildnebenprodukte“ wie Wurst oder Schinken.

Beim Weihnachtsbaumverkauf war eine wetterbedingte Änderung notwendig, man konnte Bäume erwerben, aber das Selbstschlagen des eigenen Baumes fiel buchstäblich ins Wasser. „Uns lief das Wasser von oben in die Gummistiefel“, erklärte Fachbereichsleiter Karlheinz Schlott von der Forstverwaltung die kurzfristige Absage.