Bottrop. Das zweite Adventswochenende steht in Bottrop im Zeichen von Nikolausmarkt und ARTvent. Die Mischung gefällt Besuchern und Standbetreibern.
Als echter Publikumsmagnet für Jung und Alt hat sich der Nikolausmarkt des Kulturamtes im Hof des Kulturzentrums inzwischen etabliert. Die festlich geschmückten Stände schaffen eine bezaubernde Atmosphäre, und die beiden winzigen antiken Karussells zaubern eine nostalgische Mini-Kirmes auf den Platz vor der Bibliothek.
Nikolausmarkt Bottrop: Fülle von Aktivitäten für die kleinen Besucher
Besonders für kleine Besucher gibt es eine Fülle von Aktivitäten, die für strahlende Kinderaugen sorgen. Elia, die jüngste Teilnehmerin der Nähwerkstatt, war tatsächlich erst 15 Monate alt, weiß Sandra Molior, die Kursleiterin aus der Nähkiste am Samstag zu berichten. Nils, fünf Jahre alt, beobachtet fasziniert, wie Norbert Thelen mit einer Handsäge aus einem dicken Holzbrett eine große Skulptur herausarbeitet.
Im Spielmobil werden Kekse gebacken und Wichtelhüte geklebt, und am Basteltisch und in der Aquarellmalerei sind der Kreativität von Kindern und Eltern keine Grenzen gesetzt.
Nikolausmarkt und Artvent
Für jede Aktivität erhalten die Kids zusätzlich einen Stempel auf eine Vierfelderkarte. Sind alle Felder besetzt, werden sie mit einem Dankeschön-Button belohnt, den die Kinder selbst stanzen können. Wer will, kann auch noch schnell einen Wunschzettel an das Christkind eintüten. Die Briefumschläge mit der Adresse in Engelskirchen liegen vorbereitet auf dem Tisch.
Samstagnachmittag ist der Nikolaus höchstpersönlich zu Besuch
Für die musikalische Tagesprogramm ist das Moritz Beck Quintett zuständig. Der Dozent der Bottroper Musikschule hat vier Studierende der Kunsthochschule Arnheim auf den Nikolausmarkt eingeladen, und so sorgt Mila Kapaun mit ihrem Gesang auf einem Klangteppich aus Posaune, Klavier, Bass und Cajon für festliche Stimmung. Gegen 16 Uhr am Samstag bereitet Johannes Schröers mit einem allgemeinen Weihnachtssingen den Auftritt von Bürgermeister Klaus Strehl und dem Nikolaus vor.
Als dann aber klar wird, dass Santa Claus sich verspätet, zeigt der Musiker spontan Moderatorenqualitäten, indem er ein Quiz mit den Kindern durchführt, an dem sich alle rege beteiligen. Preisfrage: Wie viele Schoko-Nikoläuse werden pro Sekunde verspeist? Die Antworten reichen von fünf bis zweitausend. Richtig war dreißig.
Irgendwann ist es dann endlich soweit und Bürgermeister Klaus Strehl kann den heiligen Mann im Vorraum der Bibliothek begrüßen. Bürgermeister und Nikolaus kommen gut miteinander und mit den Kindern ins Gespräch, und auf die Frage, was die beiden Männer denn wohl gemeinsam haben könnten, findet Ida, 6 Jahre, schließlich die richtige Lösung: Klaus Strehl und der Nikolaus haben beide am selben Tag Namenstag: am 6. Dezember.
Nikolausmarkt und ARTvent: Mischung kommt gut an
Unterdessen geht so manchem Erwachsenen draußen im Innenhof des Kulturzentrums buchstäblich ein Licht auf, wenn Claudia Steiniger von Candlecorner erklärt, welchen Beitrag ihre Rapskerzen zum Klimaschutz leisten.
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Der Nikolausmarkt bietet also Samstag wie Sonntag ein abwechslungsreiches Programm, das sowohl Kinder als auch Erwachsene begeistert. Dabei profitiert das Event nicht nur von der inhaltlichen Abwechslung, die auf die üblichen Fressbuden verzichtet und eindeutig auf Qualität, Aktivität und Originalität setzt, auch der Wechsel der Lokalitäten - primäre Weihnachtsstände draußen, Mitmachaktionen in Bibliothek und im Spielmobil und nicht zuletzt das jährliche ARTvent im B12 - diese Mischung kommt bei den Gästen gut an.
Auch Kulturamtsleiterin Martina Schilling-Graef zeigt sich sehr zufrieden. „Wir wollten ein hochwertiges, vielfältiges Angebot für die ganze Familie machen“, erklärt sie, „und dieses Konzept ist voll und ganz aufgegangen.“ Ihr ausdrücklicher Dank gilt auch den Künstlerinnen und Künstlern, die in diesem Jahr wieder im B12 ihre Kunstwerke ausstellen und zum Kauf anbieten. Es sei den Akteuren gelungen, das Preis-Leistungsniveau ausgewogen zu halten und erneut Unikate anzubieten, die das Weihnachtsbudget der Besucher berücksichtigen.
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Positive Resonanz kommt auch von den Standbetreibern. Ob bei Strick- und Häkelwaren, Glück im Glas oder am Tierheim-Stand, alle bestätigen das große Interesse der Besucher. Und dabei geht es nicht nur um den Verkauf. „Mit vielen Besuchern kommt man auch intensiv ins Gespräch“, freut sich Christina Ombeck von Holzglück-Bottrop. „Die Leute interessieren sich dafür, wie die Einzelstücke entstehen, welche handwerklichen oder künstlerischen Techniken zur Anwendung kommen. Darin drückt sich auch Wertschätzung aus.“
Unter dem Aspekt Kunsthandwerk ist der diesjährige Nikolausmarkt im Übrigen so aktuell wie noch nie; der Physiker Markus Thielen von Tubereplica, der im B12 die Glasbläserei vorstellt, hat es selbst erst kurz vor der Markteröffnung erfahren: Die Unesco hat die manuelle Glasfertigung am 6. Dezember dieses Jahres zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit ernannt.