Bottrop. Wenn die A42-Brücke in Bottrop vollgesperrt wird, drohen massive Verkehrseinschränkungen und Staus. So könnten die Umleitungen verlaufen.

Droht Bottrop in der Weihnachtszeit ein Verkehrschaos? Die A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal wird ab Montag, 11. Dezember, für sechs Tage gesperrt.

„Es gibt Vorstellungen von Umleitungsstrecken. Es ist aber noch nichts konkret“, teilte Bernd A. Löchter, Leiter der Stabstelle Kommunikation der Autobahn Westfalen, auf WAZ-Nachfrage mit. Zuvor finden noch Verkehrstermine mit den betroffenen Kommunen sowie Polizei und Feuerwehr statt.

Sperrung der A42-Brücke: Alternative Wege über A2 und A3

Offizielle Umleitungsstrecken sollen laut Autobahn Westfalen erst in der nächsten Woche veröffentlicht werden. Nur so viel lässt Löchter im Vorfeld durchblicken. „Es gibt alternative Autobahnen, die man theoretisch nutzen kann.“ Damit dürfte er eventuell die Autobahn 2 meinen, die parallel zur A42 verläuft. Möglich wäre auch die Autobahn 40 südlich der A42.

Von Westen kommend bietet sich großräumige Umleitungen ab dem Autobahnkreuz Oberhausen-West über die A3 oder A516 an. „Es wird sicherlich ein großräumiges Verkehrskonzept geben, damit Lkw und Schwerlastverkehr nicht bis vor die Tore von Bottrop kommen“, sagt Bernd A. Löchter.

Wäre die B224 eine Alternative? „Das wäre eine Option“, mutmaßt er. Dafür müsste aber noch Rücksprache mit dem für die B224 zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW gehalten werden.

Elektronische Ampeln sollen frühzeitig auf die Vollsperrung hinweisen

Der Leiter der Stabstelle Kommunikation weiter: „Trotzdem muss es auch ein Umleitungskonzept für die Region geben. Denn es wird den einen oder anderen Lkw geben, der seine Anlieferung in Bottrop oder in die Nähe von Bottrop tätigen muss.“

Kann also der Schwerlastverkehr aus der Stadt herausgehalten werden? „Man kann durch die elektronischen Ampeln an den Autobahnen frühzeitig auf die Vollsperrung hinweisen“, meint Löchter.

Die WAZ hat nachgeschaut. Das könnte zum Beispiel in der Theorie bedeuten, dass die Fahrzeuge bereits am Kreuz Herne über ein Teilstück der A43 und später auf die A2 (Kreuz Recklinghausen) umgeleitet werden.

Gute Nerven sind dann trotzdem gefragt. Denn zurzeit staut sich fast täglich der Verkehr am Kreuz Herne. An der Großbaustelle wird etwa der neue Tunnel Baukau gebaut. Außerdem soll in den kommenden Jahren die A43 zwischen Marl und Witten sechsspurig ausgebaut werden.

Sperrung der A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal: Staus drohen vor allem zu Beginn

In den sechs Tagen der Vollsperrung der A42 drohen dennoch Staus – in und um Bottrop. „Erfahrungsgemäß wird es anfangs zu Staus kommen. Man wird nicht sofort alle Verkehrsteilnehmer erreichen. Da kann die Kommunikation im Vorfeld noch so gut sein“, sagt der Leiter der Stabstelle Kommunikation der Autobahn Westfalen. Er sagt aber auch, dass „es sich einspielen wird“. Sechs Tage ist die Brücke vollgesperrt. „Ende der Woche werden die Staus sicherlich abnehmen.“

Problematisch dürfte es im Stadtgebiet werden. Vor allem für Lkw-Fahrer, die sich örtlich nicht auskennen und ihrem Navigationsgerät blind vertrauen. Die Hans-Sachs-Straße als große Hauptverkehrsstraße ist seit Wochen leidgeplagt mit einer großen Baustelle an der Kreuzung zur Lützowstraße.

Die Horster Straße ist dagegen wieder in beide Fahrtrichtungen frei. Auch an der Prosperstraße herrscht nach der Instandsetzung der defekten Eisenbahnbrücke wieder freie Fahrt für alle Verkehrsteilnehmer. Bleibt nur die Brückenhöhe mit maximal 3,60 Meter. Nicht jeder Lkw passt unter der Brücke. Nicht auszudenken, was passiert, wenn ein Fahrzeug stecken bleibt und eine der Hauptverkehrsstraßen blockiert. Und auch diese Brücke ist nur zusammengeflickt – und könnte irgendwann ganz ausfallen.