Bottrop. An die 34.000 Bottroperinnen und Bottroper pendeln zur Arbeit in eine andere Stadt. Doch auch Bottrop selbst ist ein Pendler-Ziel. Die Übersicht.

Rund 33.690 Bottroperinnen und Bottroper pendeln zur Arbeit in andere Städte. Etwa ein Viertel von ihnen (nämlich mehr als 8000 Männer und Frauen) hat Essen als Ziel. Das geht aus dem Pendleratlas für 2021 hervor.

Dass Essen damit die wichtigste Stadt für die hiesigen Berufspendler ist, macht sich auf der Hauptverkehrsroute entlang der Essener/ Borbecker/ Bottroper Straße oft genug anhand von stockendem Verkehr und Staus bemerkbar – vor allem zu den Stoßzeiten. Für die östlicher gelegene B 224 gilt das Gleiche.

Pendler: Unterwegs mit Auto, Bus, Bahn oder Fahrrad

Allerdings sagt der Pendleratlas nichts darüber aus, mit welchem Verkehrsmittel die Menschen unterwegs sind. Alternativ bietet sich nach Essen noch ganz gut der ÖPNV an, etwa per Schnellbus SB 16 oder der S-Bahn-Linie 9. Darüber hinaus ist das Fahrrad als Verkehrsmittel denkbar.

Essen hat mit Unternehmen wie unter anderem Eon, Thyssenkrupp oder Evonik große Arbeitgeber im Angebot. Das zieht nicht nur die Bottroper in die Großstadt an der Ruhr: Laut den Statistikern vom Landesamt IT.NRW zählt Essen zu den zehn Städten mit den höchsten Einpendelzahlen Deutschlands (157.637 Einpendler).

Aber auch auf der Ost-West-Verbindung Emscherschnellweg A 42 oder der A 2 sind die Bottroperinnen und Bottroper gut unterwegs, denn Oberhausen, Gelsenkirchen und Gladbeck sind ebenfalls wichtige Ziele für tausende Berufspendler (Details siehe Grafik).

Knapp 300 Bottroper pendeln bis nach Köln

Mit Blick auf die 15 größten Aus- und Einpendlerströme (ab mindestens zehn Pendelnden) Bottrops in 2021 wird deutlich, dass der Weg zur Arbeit nicht nur in Nachbarstädte führt. Für ihren Job nehmen die Pendlerinnen und Pendler auch durchaus weitere Wege in Kauf, zum Beispiel fahren 1328 von ihnen regelmäßig nach Düsseldorf. Und immerhin 296 Bottroperinnen und Bottroper pendeln für ihren Job bis nach Köln. Luftlinie ist die Domstadt knapp 70 Kilometer entfernt.

2020 wurden übrigens insgesamt gut 100 Auspendler weniger gezählt (damals 33.577). Aber auch in jenem Jahr waren Essen, Oberhausen und Gelsenkirchen die häufigsten Ziele.

Gladbecker haben oft Bottrop als Pendlerziel

Die Auspendler sind zwar in der Überzahl, aber 21.747 Menschen fuhren 2021 für ihren Job aus einer anderen Stadt nach Bottrop. Die meisten von ihnen sind Gladbecker (3139), gefolgt von Oberhausenern, Essenern und Gelsenkirchenern. Rund 40 Kilometer von Dortmund nach Bottrop nehmen immerhin noch 363 Berufspendler auf sich. Innerhalb Bottrops legen zudem gut 23.000 Berufstätige einen – in der Regel recht kurzen – Arbeitsweg zurück.

Dass es knapp 12.000 mehr Aus- als Einpendler gibt führt übrigens dazu, dass Bottrop zumindest statistisch gesehen tagsüber nur noch ganz knapp in die Kategorie Großstadt (mindestens 100.000 Einwohner) fällt: Der Pendleratlas gibt die Tagesbevölkerung für Bottrop mit 105.353 an.

Pendler sind nicht zwangsläufig täglich unterwegs

Allerdings: Die im Pendleratlas aufgeführten Pendlerströme basieren nach Angaben der Statistiker auf Auswertungen des Wohn- und Arbeitsortes und stellen daher die potenzielle Mobilität der Pendelnden dar. Das bedeutet: „Der Weg zum Arbeitsort muss nicht zwangsläufig täglich zurückgelegt werden.“ Insofern sind auch Teilzeitbeschäftigte berücksichtigt - das gleiche dürfte für Arbeitstage im Homeoffice gelten.

Während der Pendleratlas alle Erwerbstätigen berücksichtigt – darunter etwa auch Selbstständige oder geringfügig Entlohnte – hat die Arbeitsagentur Daten ausschließlich für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Bottrop zusammengetragen (Stand Juni 2021). Demnach fahren 66 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in Bottrop wohnen, zum Arbeiten in eine andere Stadt.

Blick auf ganz NRW

Ein Blick auf ganz NRW: In 90 der 396 Städte und Gemeinden des Landes war die Zahl der einpendelnden Personen höher als die der auspendelnden. Die höchsten Einpendelquoten hatten Holzwickede (83,7 Prozent) und Tecklenburg (79,5 Prozent), die niedrigsten Schmallenberg (32,4 Prozent) und Gronau(33,8 Prozent).

Die höchsten Auspendelquoten gab es in Rheurdt (85,5 Prozent) und Inden (85,2 Prozent), die niedrigsten in Münster (26,8 Prozent) und Köln (29,9 Prozent).