Bottrop. Frauen, die durch eine Brust-OP keine oder veränderte Brustwarzen haben, möchte Jennifer Fink in ihrem Beautystudio in Bottrop helfen.

Frauen ihr Selbstwertgefühl wieder zurückgeben und ihnen zeigen: Du bist schön und wertvoll. Diesem Ziel hat sich Jennifer Fink verschrieben und hat dazu ihr eigenes Kosmetikstudio in Bottrop eröffnet.

Seit April dieses Jahres arbeitet die junge Frau nun in ihrem Studio im Fuhlenbrock und gibt alles, um Frauen ein positives Körpergefühl zu verschaffen. Denn bei „Beautinda“, wie das Beautystudio von Jennifer Fink heißt, geht es um mehr als nur Wimpernverlängerungen oder Gesichtsreinigungen. Die gelernte medizinische Assistentin bietet im Fuhlenbrock auch medizinische Pigmentierungen an.

Pigmentierung: „Für die Frauen ist das viel mehr als eine neue Brustwarze“

Diese Pigmentierungen richten sich vor allem an Frauen, die durch eine Brust-Operation zum Beispiel bei einer Krebserkrankung oder Brustvergrößerung, keine oder veränderte Brustwarzen haben. „Es geht darum, nach einer Brustrekonstruktion durch die Pigmentierung eine Areola zu rekonstruieren“, erklärt sie. „Ich kann durch die medizinische Pigmentierung eine Art 3D Optik herstellen, die einer natürlichen Brust sehr nahekommt.“

So helfe Jennifer Fink Frauen ihr Selbstwertgefühl wieder zu geben. „Wenn man mit seinem eigenen Aussehen unzufrieden ist, dann ist das für die Betroffenen sehr schlimm. Für diese Frauen ist das viel mehr als nur eine neue Brustwarze“, weiß sie. Denn dass die eigene Selbstliebe in Zeiten von klaren Schönheitsidealen und dem Druck durch Social Media und Co. aktuell ein großes Thema sei, wisse sie genau.

Jennifer Fink in ihrem Studio: „Ich habe schon viele Freudentränen gesehen.“
Jennifer Fink in ihrem Studio: „Ich habe schon viele Freudentränen gesehen.“ © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Unbekannte Behandlung: Selbst Jennifer Fink kannte es lange Zeit nicht

„Ich habe schon viele Freudentränen gesehen“, erzählt Jennifer Fink von den Reaktionen ihrer Kundinnen. Denn oft fühlen sich diese durch die Pigmentierungen wieder weiblich und schön. Umso wichtiger sei es Jennifer Fink, die seit Jahren auch in einer Praxis für ästhetische und plastische Chirurgie arbeitet, die medizinischen Pigmentierungen bekannt zu machen.

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„Pigmentierungen von Lippen oder Augenbrauen kennen viele. Aber die Pigmentierung der Areola ist aktuell noch ein absolutes Nischenangebot“, sagt sie. Sie selbst sei erst durch ihre medizinische Arbeit in der Praxis für plastische Chirurgie auf das Thema und den Bedarf aufmerksam geworden. Durch eine Schulung im Bereich der medizinischen Pigmentierung habe sie sich dann bewusst dazu entschieden, diese Behandlung in ihrem Studio anzubieten.

Bottroper Kosmetikerin: Folgen von Brustkrebs sind oft tabuisiert

„Man kann bei diesen Kundinnen mit kleinen Handgriffen so viel verändern. Ich würde mir wünschen, dass viel mehr Betroffene über diese Möglichkeit Bescheid wissen“, sagt sie. Denn oftmals würde das Thema Brustkrebs und die damit einhergehenden Folgen einer OP noch immer tabuisiert und nicht oft genug thematisiert, so Fink. „Viele wissen nichts von den Behandlungen und andere reden nicht offen darüber, so dass es weiter unbekannt bleibt“, beschreibt sie die Situation.

Dabei bestehe je nach Fall sogar die Chance, dass sich die Krankenkasse an der Behandlung beteilige und die Frauen finanziell unterstütze, weiß sie. Denn für die 3D-Pigmentierung der Areola an beiden Seiten zahlen Kundinnen bei ihr knapp 500 Euro. Besonders schmerzhaft sei die Behandlung jedoch nicht. Nach rund 40 Minuten haben die Frauen es in der Regel schon geschafft.