Bottrop. Unbekannte haben eine Bottroper Moschee islamfeindlich beschmiert. Nun äußert sich die Gemeinde und spricht von „abscheulichen Taten“.
Mit den Worten „Kill Islam“ hatten Unbekannte am Wochenende eine Bottroper Moschee beschmiert. Die Polizei ermittelt gemeinsam mit dem Staatsschutz. Nun hat sich die Gemeinde auf Anfrage geäußert.
Die Ulu Moschee an der Horster Straße gehört der islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Nach eigenen Angaben gibt es die Moschee seit 2016, die Gemeinde habe 50 Mitglieder. Schriftlich nimmt der Vorstand der Moscheegemeinde einige Tage nach den islamfeindlichen Schmierereien Stellung.
Stellungnahme der Bottroper Moscheegemeinde: „Abscheuliche Tat“
„Angriffe auf Gotteshäuser sind abscheuliche Taten. Sie gelten pauschal einer Gruppe von Menschen und haben das Ziel, die Gesellschaft zu spalten, Feindbilder zu schaffen“, so der Gemeindevorstand. „Angriffe auf Moscheen, Synagogen, Tempel oder Kirchen haben alle die gleiche Qualität. Sie sind nur die Kehrseite derselben hässlichen Medaille.“
Übergriffe auf Moscheen und Bedrohungen seien keine Seltenheiten. Die Hintergründe zu ermitteln, sei Aufgabe der Polizei. „Leider beobachten wir aber auch, dass Übergriffe auf Moscheen viel zu oft nicht aufgeklärt werden“, schreibt der Gemeindevorstand. „Da besteht Handlungsbedarf.“
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Auch im Bottroper Fall haben die Ermittlungen der Polizei bislang noch keine Ergebnisse gebracht, wie eine Sprecherin auf Nachfrage sagt.
Moscheegemeinde: Muslime und Juden müssen „Schulter an Schulter zusammenstehen“
Laut IGMG prägten die Ereignisse in Nahost die aktuelle Stimmung im Land. „Je weiter die Gefahr dort eskaliert, desto angespannter wird vermutlich die Stimmung auch auf unseren Straßen werden.“ Die IGMG appelliert, dass Musliminnen und Muslime, Jüdinnen und Juden „Schulter an Schulter stärker als je zuvor zusammenstehen“ müssen.
Sie verweist auf die Stellungnahme des Koordinationsrates der Muslime, die zu Deeskalation aufruft und dazu, den Konflikt in Israel und dem Gazastreifen nicht in Deutschland auszutragen.
Die Schmierereien auf der Moschee sowie an dem Zaun eines Betriebs wenige hundert Meter weiter waren die ersten Vorfälle dieser Art in Bottrop. In Bochum war zuletzt eine Moschee mit einem Hakenkreuz beschmiert worden.