Bottrop. Die Mobilfunkversorgung in Bottrop ist sehr gut, soll aber noch besser werden, sagen die Netzbetreiber Telekom und Vodafone. Das sind ihre Pläne.

Die Mobilfunk-Versorgung in Bottrop ist besser als im Landesdurchschnitt. Das zeigt ein Vergleich der Angaben der Anbieter Telekom und Vodafone mit den Angaben des Landesumweltamtes Lanuv. Danach liegt die Versorgung mit dem Standard 4G (LTE) landesweit bei 98 Prozent. Für Bottrop meldet die Telekom „nahezu 100 Prozent“. Vodafone meldet für Bottrop sogar 99,9 Prozent Versorgung mit dem Standard 5G. Im Landesschnitt sind es 91 Prozent.

Dennoch entstehen vor allem in Kirchhellen weitere Masten: Weil es trotz der hohen Netzabdeckung dort noch Funklöcher gibt und die Nachfrage vor allem nach mobilem Datenvolumen massiv weiter steigt. Die Telekom spricht von jährlichen Steigerungsraten von 30 Prozent, Mitbewerber Vodafone von 28 Prozent.

Das plant die Telekom in Bottrop

Der bisher jüngste Bau der Deutschen Funkturm ist der Mobilfunkmast auf dem Feld zwischen Kirchhellener und Oberhausener Straße am Forsthaus Specht.
Der bisher jüngste Bau der Deutschen Funkturm ist der Mobilfunkmast auf dem Feld zwischen Kirchhellener und Oberhausener Straße am Forsthaus Specht. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Die Telekom hat in Bottrop einen Standort neu gebaut und einen mit LTE (4G) erweitert. Der Mobilfunkanbieter betreibt im Stadtgebiet von Bottrop jetzt 40 Standorte. Die Haushaltsabdeckung liegt bei nahezu 100 Prozent. „Der Bedarf an Bandbreite nimmt ständig zu – rund 30 Prozent pro Jahr. Deshalb machen wir beim Mobilfunkausbau weiter Tempo“, sagt Maik Exner, Unternehmenssprecher Deutsche Telekom.

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Konkret heißt das nach Angaben der Telekom: Bis 2025 sollen weitere sieben Mobilfunkstandorte hinzukommen. Zusätzlich sind an 22 Funkmasten Erweiterungen mit 4G oder 5G geplant. Wo die Masten entstehen, sei noch nicht entschieden, sagt ein Telekom-Sprecher. Das Unternehmen habe „Suchkreise“ identifiziert, in denen die Versorgung verbessert soll. Jetzt ist die Telekom-Tochter Deutsche Funkturm am Zug, die für die Telekom die Standorte baut. Sie muss die notwendigen Genehmigungen einholen und bei der Stadt oder privaten Eigentümern die Standorte anmieten.

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Dabei ist die Deutsche Funkturm nicht überall ein gerngesehener Nachbar. In Kirchhellen gibt es massiven Widerstand gegen den geplanten Standort an der Lehmschlenke im Landschaftsschutzgebiet wegen der Nähe zu Anwohnern und einer Kinderbetreuungseinrichtung. Baudezernent Klaus Müller hat Nachbesserungen beim geplanten Strandort angekündigt. Das letzte Wort hat der Naturschutzbeirat.

Das plant Vodafone in Bottrop

Auch Vodafone bewertet Bottrops mobile Sprach- und Breitbandversorgung als „sehr gut“, sagt Thorsten Georg Höpken, Pressesprecher für das Vodafone-Privatkundengeschäft. „Aktuell betreiben wir in der Stadt 27 Mobilfunkstandorte. Von diesen sind 13 Standorte neben LTE auch mit 5G-Technik ausgestattet. 8 dieser 13 Masten funken mit 5G+ (5G Standalone).“

Diesen neuen Standard bewirbt das Unternehmen als „Netzrevolution“ und „Mobilfunk in Echtzeit“. Höpken: „Heute erreichen wir mit unserem 5G Mobilfunk-Netz 99,9 Prozent der Haushalte Bottrops. Für 2024 ist jeweils ein weiterer LTE- und ein weiterer 5G-Neubaustandort geplant.“

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Das sagt das Umweltamt über die Strahlenbelastung durch 5G

„Sendeanlagen für die Mobilfunktechnik 5G in NRW halten die Grenzwerte zum Schutz der Gesundheit sicher ein.“ Dies ist ein zentrales Ergebnis des Abschlussberichts zu Feldmessungen, der vom Landesumweltamt Ende August vorgelegt wurde. Das Lanuv hatte das Institut für Hochfrequenztechnik der RWTH Aachen federführend mit diesen Untersuchungen beauftragt. „Die Grenzwerte der Verordnung über elektromagnetische Felder umfassen auch die Frequenzen von 5G, so dass die Einhaltung der Grenzwerte vor allen nachgewiesenen Wirkungen schützt“, so die Bewertung des Ministeriums.