Bottrop-Kirchhellen. In Bottrop-Kirchhellen lädt Familie Pfeifer ins Gruselhaus. Selbst Monster aus dem Movie Park wollen das sehen. Das Ganze dient dem guten Zweck.

„Wer nicht wieder rauskommt, wird zur Deko“, ruft Mark Pfeifer dem Fotografen noch zu. Der ist irgendwo zwischen Mini-Maislabyrinth, Friedhof der Kuscheltiere und Schlachthaus verschwunden. Der Gruselparcours rund ums Haus von Familie Pfeifer am Lippweg führt mit vielen Schrecken um viele Ecken.

Das Halloween Haus Kirchhellen ist nicht nur zum Gruseln da

Die Deko-Arbeiten am inzwischen schon überregional bekannten „Halloween Haus Kirchhellen“ laufen zwar noch. Doch schon jetzt ist zu erkennen, das auch die eingefleischten Fans sich auf neue Arrangements schauriger Figuren und liebevolle Details freuen können. Wichtig ist Mark und Mandy Pfeifer dabei, dass alles familienfreundlich und barrierefrei sowie rollstuhlgerecht bleibt. Denn das Halloween Haus ist nicht nur zum Gruseln da.

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Erneut möchten die Kirchhellener mit ihrer Aktion auch auf eine Einrichtung aufmerksam machen – und Spenden für diese sammeln –, die Familien mit schwer kranken Kindern zur Seite steht. Diesmal steht dabei der Ambulante Kinderhospizdienst Emscher-Lippe im Mittelpunkt „Wir haben in diesem Jahr sehr viele positive Erfahrungen mit dem Dienst gemacht“, berichtet Mark Pfeifer.

Die Brüder Lian (rechts) und Luan haben den Friedhof der Kuscheltiere am „Halloween Haus Kirchhellen“ gestaltet.
Die Brüder Lian (rechts) und Luan haben den Friedhof der Kuscheltiere am „Halloween Haus Kirchhellen“ gestaltet. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Sohn Lian (10) leidet unter der Muskeldystrophie Duchenne. Dabei handelt es sich um einen seltenen Gendefekt, der zu fortschreitendem Muskelschwund führt und die Lebenszeit verkürzt. Anfangs wurde der Familie, zu der auch noch Sohn Luan (7) gehört, gesagt, sie müsse sich vor dem 20. Lebensjahr von Lian verabschieden. Über die Duchenne-Stiftung zum Beispiel wissen sie aber, dass es auch Betroffene im Alter von 30, 40 Jahren gibt, die ihr Leben im E-Rolli meistern.

Ein Grund für die aufwändige Halloween-Gestaltung im eigenen Garten samt Öffnung für Besucherinnen und Besucher ist, als Familie eine besondere Erfahrung zu machen. Lian hat mitgeholfen und zusammen mit seinem jüngeren Bruder den Friedhof der Kuscheltiere gestaltet. Der Zehnjährige ist trotz seiner Erkrankung noch gut zu Fuß, auch wenn Mark Pfeifer sagt: „Leichte Defizite merken wir.“

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Während der Kuscheltier-Friedhof schon fertig ist, wird in anderen Teilen des Grusellabyrinths noch gewerkelt. Immer an der Seite der Pfeifers sind dabei ihre Freunde David Wiktor und Susi, „die habe ich infiziert“, meint Mark Pfeifer mit einem Lächeln. David ist gerade mit Grundgerüsten für Geister zu Gange, auf deren weißen Körpern später Projektionen zu sehen sein sollen. „Wir fahren wieder auf“, bemerkt Mark Pfeifer mit Blick auf technische Details. „Dieses Jahr haben wir sechs Nebelmaschinen.“

Natürlich hat der Hausherr – er kann einfach nicht anders – auch wieder neue Figuren angeschafft; eine von ihnen trägt einen spitzen Schnabel und krumme Klauen. Inzwischen, sagt er, hat er einen fünfstelligen Betrag in schaurig-schöne Ausstattung investiert. Dazu kommen Teile vom Trödel oder Ebay – wie Tisch, Truhe oder Kronleuchter als Deko in der Skelette-spielen-Skat-Szenerie.

Mark Pfeifer und sein Team bauen seit dem 15. September am „Halloween Haus Kirchhellen“.
Mark Pfeifer und sein Team bauen seit dem 15. September am „Halloween Haus Kirchhellen“. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Neu ist auch ein sechs mal zwölf Meter großes Zelt im Garten, das einen großen Teil des Labyrinths wetterfest macht. „Viele der Figuren dürfen nicht nass werden“, sagt David Wiktor, schon weil sie teils mit technischen Effekten daher kommen. Übrigens mühen sich die Macher in diesem Jahr besonders darum, von Batterie- auf Netzbetrieb umzustellen. Premiere feiert zudem der Einsatz von Lichtschranken – die Bewegungsmelder, die im vergangenen Jahr Licht- und Soundeffekte auslösten, waren in der Dunkelheit nicht so zuverlässig.

Clowns jagen besonders Erwachsenen Gruselschauer über den Rücken

Einen neuen Schwerpunkt setzen will der Gruselchef diesmal kurz vorm Ausgang: mit Clowns. Vor denen gruseln sich vor allem Erwachsene, haben die Halloween-Haus-Macher im vergangenen Jahr festgestellt. „Der Zirkusbereich wird der Endgegner für viele Erwachsene sein“, verspricht Mark Pfeifer.

Er erfährt viel positiven Zuspruch für seine Aktion, aber ein besonderes Kompliment ist für ihn dies: „Sogar Monster aus dem Movie Park wollen gucken kommen.“

Öffnungszeiten

Das Halloween Haus Kirchhellen am Lippweg hat in diesem Jahr an sieben Spieltagen geöffnet:

21. Oktober: 17 bis 22 Uhr; 22. Oktober: 17.30 bis 20 Uhr; 27. Oktober: 17.30 bis 22 Uhr; 28. Oktober: 17.30 bis 22 Uhr, 29. Oktober: 17.30 bis 20 Uhr; 30. Oktober: 17.30 bis 20 Uhr; 31. Oktober (Halloween-Abend): 17 bis 23 Uhr.

Am Halloween-Abend wird es Grillwürstchen im Brötchen geben und Longdrinks von Kooperationspartner „Schnapspunk“ Andreas Gase. Neben einem engagierten ehrenamtlichen Helfer-Team macht auch die Unterstützung etwa von Malzers Backstube (Brötchen) oder dem Hof Königshausen (Mais für die Deko) dieses Halloween-Ereignis möglich.

Der Eintritt in das Grusellabyrinth am Halloween Haus Kirchhellen ist frei. Eine Spende ist aber sehr willkommen.