Bottrop. Gedenkstein für die Bottroper Apotheker-Opfer? Ex-Mitarbeiter der „Alten Apotheke“ und Whistleblower Martin Porwoll im Gespräch und Diskussion.
Neben den Missbrauchsskandalen in der Kirche hat in den letzten Jahren wohl kein anderes Thema in Bottrop für soviel Aufregung, Wut und Empörung gesorgt wie der Apothekerskandal um gepanschte Krebsmedikamente. Jetzt regt Ex-Mitarbeiter der früheren „Alten Apotheke“ und Whistleblower Martin Porwoll an, das Gedenken an die Opfer in der Stadt wach zu halten – mit einem Gedenkstein oder einem Denkmal.
Idee für einen möglichen Erinnerungsort an die Apotheker-Opfer in Bottrop
Der Ort, an den Porwoll dabei denkt, ist ebenso zentral wie prägnant: das Umfeld der „Alten Apotheke“ neben der Cyriakuskirche. Porwoll hatte zusammen mit einer Kollegin damals den Skandal aufgedeckt, der weit über Bottrop hinaus erschütterte. Beide erhielten dafür auch den Whistleblower-Preis der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler, Porwoll auch die Bottroper Stadtplakette.
Noch immer streiten unzählige Opfer um Entschädigungszahlungen. Immobilien des früheren Apothekers Peter Stadtmann wurden inzwischen verkauft. Mit dem Erlös sollen Opfer entschädigt und Forderungen der betrogenen Krankenkassen beglichen werden.
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In einer Veranstaltung mit dem Bottcast-Team Piet Metzen und Alex Teichert spricht Porwoll noch einmal öffentlich über die Zeit, die nicht nur Opfer und deren Angehörige, sondern auch die Whistleblower selbst oft an die Grenze des Belastbaren brachte. Es gehe anschließend aber auch darum, wie in angemessener öffentlicher Form an die Opfer künftig erinnert werden könne, so Piet Metzen, Veranstalter und Co-Moderator des Abends.
Das Gespräch mit anschließender Publikumsbeteiligung zum Thema Gedenkstein findet am Mittwoch, 25. Oktober, 19 Uhr, im Zentrum der Cyriakuspfarrei, dem „Stück.gut“, am Kirchplatz 3, statt. Der Eintritt (5 Euro) geht komplett an die Deutsche Krebshilfe. Anmeldung per E-Mail: tickets@derbottcast.de.