Bottrop. 17 Locations, 17 Bands, Musikrichtungen von Jazz bis Rock: Die Bottroper Kneipennacht am 4. November wird so groß wie nie zuvor. Der Überblick:
Der Countdown läuft: Nach vier Jahren Pause startet am Samstag, 4. November, wieder eine „Bottroper Kneipennacht“. Insgesamt 17 Kneipen, Bistros, Cafés, die Kulturkirche und sogar eine Tanzschule bieten ein tolles Live-Programm mit 17 Bands an. Für jeden musikalischen Geschmack soll etwas dabei sein.
Da haben Bottrops bekannter Ex-Kneipier Reimbern von Wedel-Parlow (früher Passmanns) und Simone Ruhrberg (früher kasBAR) unterstützt von Volksbank, der Brauerei Stauder und Bottrops Taxiunternehmen Baku – und nicht zuletzt Dirk Helmke von der IG Rathausviertel – tatsächlich ganze Arbeit geleistet. Hier ein Überblick über die Locations und das Programm:
Am Hallenbad:
Auch wenn das Hallenbad in der Innenstadt längst Geschichte ist: Die Kneipe „Am Hallenbad“, Horster Straße 13, gibt es immer noch. Sie erinnert an den abgerissenen Schwimmtempel und gehört vor allem seit Jahren zu den Klassikern der Kneipennacht. Ein Bottroper Klassiker ist inzwischen auch die Band Dead Man’s Hand, die jetzt zum wiederholten Mal bei der Kneipennacht im „Hallenbad“ auftritt. Die Fünf spielen ihre Coverversionen von AC/DC bis ZZ Top.
Bodega:
Die „Bodega – Tapas Bar“ an der Gladbecker Straße 31 ist seit Jahren eine etablierte und vor allem beliebte Adresse für Kulinarisches rund ums Mittelmeer mit unverkennbar spanischem Einschlag. Bei der Kneipennacht gehört das Lokal aber jetzt zu den Newcomern. Dafür haben Angela und Manfred Süselbeck die Salsa-Band „Latino Total“ ausgewählt. Die Drei stehen für lateinamerikanische Rhythmen und haben immer auch die großen Hits des unvergessenen „Buena Vista Social Club“ im Gepäck.
Café Kram:
Das „Café Kram“ hat sich in nur wenigen Jahren zum Treffpunkt im Marktviertel gemausert. Das gemütliche Wohnzimmer-Café von Christina Berger bereichert so an der Ecke Adolf-Kolping- und Poststraße tagsüber das Marktviertel. Für ihre Premiere bei Kneipennacht macht Christina Berger gerne eine Ausnahme und lädt am Abend ein. Als Live-Band haben sich „Thomas Gehring & Konsorten“ angesagt. Sänger und Songschreiber Thomas Gehring und seine Band mit Henning Hansen, Hauke Schlüter und Alexander Schulte-Kellinghaus machen das, was sie als „moderne Ruhrpott-Chansons, garniert mit einer Prise Punkrock und Melancholie“ beschreiben.
Domschänke:
Hinter dem „Duo BEGE“ verbergen sich – Bottroper Musik-Fans wissen das – Ansgar Behler und Thomas Geilich. Markenzeichen: bewusster Einsatz von Akustikgitarren, minimaler technischer Aufwand. Ergebnis: englische und deutsche Pop-Rock- und Folksongs aus vier Jahrzehnten Musikgeschichte – Klassiker eben. Damit ist das Duo bei der Kneipennacht zu Gast in einem Bottroper Klassiker: in Irini Huberts „Domschänke“ am Kirchplatz 7, direkt hinter Bottrops „Dom“, der alten Cyriakuskirche.
Extrablatt:
Seit 20 Jahren beherrscht das „Café Extrablatt“ mit seinem markanten Bau, den großen Panoramafenstern und im Sommer vielen Freiluft-Sitzplätzen den Pferdemarkt. Bei der Kneipennacht zählt das transparente Oval ebenfalls zu den langjährigen Teilnehmern. Jetzt ist die achtköpfige Ruhrgebietsformation „Feel Fine“ zu Gast. Natürlich zollen sie – wie schon seit rund 40 Jahren – Funk & Soul den gebührenden Tribut. Wer denkt da nicht an Aretha Franklin, Donna Summer, Steve Wonder oder Earth, Wind & Fire, Kool & the Gang.
Hürter:
Nostalgisches Kneipen-Feeling, ehrliche Gasthausküche, Stammtisch, klassischer Treffpunkt fürs Bierchen: am „Hürter“ kommt man in Bottrop eigentlich nicht vorbei. Seit vielen Jahren hält Ramona Fleer an der Gladbecker Straße 19a, also mitten auf Bottrops Gastromeile, die Willkommensfahne auch bei vielen Sonderveranstaltungen hoch – selbstredend auch bei der Kneipennacht. Mit der Band „Relate“ holt „Hürter“ die Musik der 80er ins Hier und Jetzt. Regional bekannt aus den Lokalradios des Ruhrgebiets, über 200 gespielte Shows, so auch auf der Berlinale und anderen Festivals, und ausgezeichnet als eine der zehn besten Bands der letzten zehn Jahre garantiert das Quartett eine packende Show.
König-Bierhaus:
Inzwischen ist auch das „König-Pilsener-Bierhaus“ nicht mehr von der Gladbecker Straße wegzudenken. Bei der Kneipennacht steht mit den „Backyard Whiskers“ eine dreiköpfige Rockabilly Band aus Essen auf der Bühne. Neben bekannten Coverversionen fügen sich auch Eigenkompositionen nahtlos in ihr Programm ein. Ihr Repertoire ist weit gefächert. Ihr Stil: Rockabilly, Rock’n’Roll, Swing und Rhythm and Blues. Davon konnten sich bereits die Gäste bei der letzten Kneipennacht vor vier Jahren überzeugen.
König-City:
Ähnlicher Name, nur anderer Standort und ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hat das „König-City“ am Berliner Platz 3. Auch für Wirtin Bianca Naglieri ist die Teilnahme an der Kneipennacht seit Jahren Ehrensache. Jetzt kehrt die Band „Pub Connection“ zurück ins „König-City“, nachdem die Formation zwischendurch auch mal Abstecher ins gegenüberliegende „Hallenbad“ gemacht hatte. Die fünf Jungs stehen für ehrliche Rockmusik wie AC/DC, Deep Purple und ZZ Top.
Kulturkirche Heilig Kreuz:
Ein paar Kneipennächte früher sorgte es noch für Aufsehen, so ein Format in einer – wenn auch entwidmeten – Kirche zu eröffnen. Inzwischen hat sich die „Kulturkirche“ gewissermaßen als „Opener“ für die Kneipennacht bewährt und etabliert. Dort geht es am 4. November bereits um 18 Uhr los. Dafür enden Programm und Ausschank in der denkmalgeschützten Kirche auch um 22 Uhr. Für Musik sorgt Sänger, Liedermacher und Gitarrist „Heiko Fänger“. Der ist allerdings nicht nur allein, sondern auch mit Band zu erleben und zwar mit Musik von Robbie Williams, Tracy Chapman, Rolling Stones oder auch Simon & Garfunkel.
Kurz vorm Kino:
Ein echter Neuzugang in Bottrops Gastroszene und damit auch neu bei der Kneipennacht ist Melanie Kurz-Meusels Bistro „Kurz vorm Kino“ an der Blumenstraße 12-14. Auftreten werden dort „Butterwegge & Neuser“, nicht nur im Bistro, sondern auch im Filmsaal – denn beide sind mit Soloprogrammen dabei, Talk und Musik sowie deutschsprachiger Indie-Pop-Rock (Neuser).
Mio 1889:
Der Nachfolger des „Corretto“ an der Gladbecker Straße 23 heißt „Mio 1889“ und ist schon nach kurzer Zeit nicht weniger beliebt als der Vorgänger und – natürlich – Spielort der Kneipennacht. Zu Gast ist Eurodance-Künstler „Sir Jesse Lee Davies“, der in den 80er-Jahren mit der US-Army nach good ol’ Germany kam, dann aber später rasch zur Musik umsattelte. Debüt-Single 1992: „Is this Love“. Seither im Geschäft und jetzt in Bottrop zu hören.
Mio Minibar:
Vielen noch bekannt als „kasBAR“ ist die „Mio Minibar“ an der Gladbecker Straße 20 so etwas wie der kleine Ableger des „Mio 1889“, aber nur zu bestimmten Events oder Feiern geöffnet. Wie zum Beispiel jetzt bei der Kneipennacht. Klein, aber fein ist dort Sänger und Gitarrist „Markus Gahlen“ zu erleben, mit spannenden wie ungewöhnlichen Interpretationen bekannter Songs.
Mühle:
Die „alte Mühle“ am Droste-Hülshoff-Platz 7 ist sicher das traditionsreichste Gebäude bei der Kneipennacht. Vor Jahren aufwendig restauriert und umgebaut, öffnet die Mühle nur noch für Feiern oder spezielle Events, wie jetzt am 4. November. Dann ist die „Jim Rockford Band“ zu Gast mit ihrem Repertoire von Modern, Standard, Lounge, Jazz und Easylistening bis hin zu Pop, Soul. Die Formation ist auch Begleitband von Sterne- und TV-Koch Nelson Müller.
Rathausschänke:
Fast so alt wie das Rathaus selbst und seither nonstop Wirtshaus: die „Rathausschänke“ an der Kirchhellener Straße 21. Sie gehört zu den Ur-Spielorten der Kneipennacht und ist auch jetzt wieder dabei. Erwartet werden die vier Musiker von „Moodish“. Sie stammen aus dem Ruhrgebiet und Wales und gehören seit vielen Jahren regelmäßig zum Line-up von überregional bekannten Kultur- und Musikfestivals. Was gibts? Soul, Pop, Rock, Hip-Hop und Reggae.
Stadtcafé:
Was wäre nicht nur die Kneipennacht, sondern überhaupt die Gastroszene in der Innenstadt ohne „Schorsch“ (Georg Louven)? Der Wirt vom „Stadtcafé“ an der Gladbecker Straße 25 ist als „Gastgeber für betreutes Trinken“ eine Institution – und das gefühlt ewig und generationenübergreifend. Zur Kneipennacht kommt das Duo mit dem süffigen Namen„Sloe Gin“ und führt durch die Rock- und Pop-Geschichte und deckt zwischen gefühlvollen Balladen und stampfendem Rock’n’Roll so ziemlich alles ab, schreckt dabei aber auch vor Funk-Eskapaden nicht zurück.
Tanzschule Frank:
Wo sich sonst fast alles um Walzer, Foxtrott oder Cha-Cha-Cha dreht, hat jetzt erstmals die Kneipennacht einen Fuß in der Tür. In der „Tanzschule Frank“ an der Hans-Sachs-Straße 15 dürfen angesichts der erwarteten Band „Dr. G. and the Disco Divas“ sicher auch mehr als nur zaghafte Schritte gewagt werden. Der Sound der elfköpfigen Band: aus der Blütezeit der Disco-Musik, also Chic, Indeep, Sister Sledge, Pointer Sisters und anderen.
Pikilia to go:
Der Streetfood-Ableger des „Pikilia“ mit seiner feinen griechischen Küche hat inzwischen ebenso gut eingeschlagen auf der Gastromeile. Musikalisch setzt auch an der Gladbecker Straße 21 Inhaberin Polly Wolchow bei der Kneipennacht auf griechische Klänge. Als Gast spielt am 4. November Christof Manisiotis auf der Bouzouki, einem traditionellen griechischen Lauteninstrument, Melodien, die sicher auch dazu einladen, den berühmten „Sirtaki“ zu tanzen, der so eigentlich erst durch den Film „Alexis Sorbas“ bekannt wurde, also im Grunde eine Hollywood-Erfindung ist.
Kartenvorverkauf (13 Euro): In den teilnehmenden Kneipen, bei Foto Lelgemann (Altmarkt 7), Musikforum am Pferdemarkt oder Humboldt-Buchhandlung, Kirchhellener Straße 18. Restkarten an der Abendkasse (15 Euro): Info: bottroper-kneipennacht.de.