Bottrop. Regelmäßig kommt es zu Einbrüchen an Bottroper Schulen. Zu viel Überwachung ginge aber auch nicht, sagt die zuständige Fachbereichsleiterin.

Im Jahr 2022 sind 22 Einbrüche in Bottroper Schulen zur Strafanzeige gebracht worden. Das teilte Nadine Granow-Keysers, Leiterin des Fachbereichs Schule und Kindertagesbetreuung, im Schulausschuss mit. Wie sie weiter ausführte, werden die Anzeigen von der Schule bei der Polizei gestellt, sobald der Einbruch festgestellt worden ist. Die Schulverwaltung sei dafür zuständig, Ersatz für die gestohlenen Gegenstände zu beschaffen.

Es ist aber nicht nur die städtische Schulverwaltung, die bei Einbrüchen aktiv wird. Drei verschiedene Dienststellen seien laut Granow-Keysers involviert. „Der Fachbereich Immobilienwirtschaft ist dafür zuständig, die Einbruchsschäden am Gebäude wieder instandzusetzen“, sagt sie. Wenn es inhaltlich um die Strafanzeigen geht, ist der Fachbereich Recht und Ordnung der Dritte im Bunde.

Alle drei Dienststellen befeinden sich im gegenseitigen Austausch. Seit dem Frühjahr sei man dabei „Statistiken zu führen“. „Wir werden das Thema aufbereiten und weiterverfolgen“, sagte Granow-Keysers. Sie betonte: „Ich möchte kein Fort Knox an Schulen haben. Ein Schulgebäude soll für Schülerinnen und Schüler ein Ort des Wohlbefindens bleiben.“

Aus Sicht von Niels Holger Schmidt (Linke) macht die Verwaltung zu wenig. Sein Kind besucht eine Grundschule, in der schon eingebrochen wurde. Laut Schmidt seien an einer Schule installierte Beamer aus der Decke gerissen worden. „Das ist doch kein Kleinkram“, ärgerte er sich.

Die Einbrüche würden unter den Schülerinnen und Schüler eine Atmosphäre der Verunsicherungen schaffen. „Es wird das Signal gesendet, dass Einbrüche und Diebstähle zum Alltagsgeschehen gehören.“

Sozialdezernentin: Schuleinbrüche sind nicht erste Priorität bei der Verwaltung

„Wir sind an dem Thema dran“, entgegnete Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert. „Die Schulverwaltung entscheidet nicht alleine, welche Maßnahmen getroffen werden.“ Die drei Fachbereiche würden zurzeit „mit Hochdruck“ an ganz vielen anderen Stellen arbeiten. „Das Thema ist uns wichtig, aber nicht unsere Priorität eins“, so die Sozialdezernentin.

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Auf die Verständnisfrage von Marianne Dominas (ÖDP), ob Videokameras erlaubt und eine Option seien, antwortete Alexius Eifert: „Wir denken in viele Richtungen, aber Kameraüberwachung an Schulen ist ein sehr heikles Thema.“

Polizei nennt eine Tendenz für die Halbjahre 2022 und 2023

Bei der Polizei sind für das Vorjahr 29 angezeigte Straftaten eingegangen, wie ein Sprecher auf WAZ-Anfrage mitteilt, spricht aber nicht von Einbrüchen, sondern von „besonders schweren Fällen des Diebstahls.“ Letztlich muss sich noch herausstellen, ob es sich in jedem Fall überhaupt um ein Einbruchsdelikt gehandelt hat.

Absolute Zahlen für das laufende Jahr 2023 will die Polizei nicht nennen. Sie nennt aber eine Tendenz: Im Vergleich zwischen dem ersten Halbjahr 2022 und ersten Halbjahr 2023 seien die Zahlen „deutlich rückläufig“.