Bottrop. Für ihre Mitarbeiter hat die Stadt Bottrop viele Büros über die Stadt verteilt angemietet. Dafür zahlt sie hohe Summen. Eine exklusive Übersicht.
- Die Stadt Bottrop will doch keinen Rathaus-Anbau für 500 Mitarbeiter neu bauen
- Derzeit sind viele Mitarbeiter über Büros in der Stadt verteilt
- Dafür zahlt die Stadt mehr als zwei Millionen Euro Miete jährlich
Die Stadt muss für ihre Büros und Dienststellen, die sie in externen Gebäuden untergebracht hat, mehr als 2,15 Millionen Euro im Jahr für Mieten aufbringen. Das geht aus einer internen Auflistung hervor, die Oberbürgermeister Bernd Tischler jetzt den Fraktionen und Gruppen im Stadtrat zur Verfügung gestellt hat. Danach liegen die meisten Gebäude, in denen die Stadtverwaltung Räumlichkeiten für Büros gemietet hat, in der Bottroper Innenstadt.
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Informationen über die Mietkosten sind bei den Ratsvertreterinnen und Ratsvertretern auch deshalb gefragt, weil der Rat sich dazu entschieden hat, neben dem historischen Rathaus ein neues zentrales Verwaltungsgebäude zu planen. In den Neubau sollten dann Verwaltungskräfte einziehen, die bisher in externen Dienstellen arbeiten. Ziel von Rat und Verwaltung ist es bisher, dadurch auf Dauer Mietkosten einzusparen. Allerdings rücken immer mehr Ratsparteien von den Neubauplänen für den Droste-Hülshoff-Platz ab.
Von Neubauplänen am Rathaus rücken viele ab
Der Initiativkreis „Neustart Bottrop“ hat außerdem ein Bürgerbegehren gestartet. Dessen Ziel ist es, Büros der Verwaltung in einem der teils oder komplett leerstehenden Gebäudekomplexe im Hansaviertel in der Fußgängerzone unterzubringen und die Gebäude dazu zu kaufen. Fachgutachter empfehlen der Stadt, auf jeden Fall zu handeln. Weiterhin externe Dienststellen anzumieten, sei nicht ratsam, weil wegen der Folgen des Ukrainekrieges und der Energiewende stabile Mieten kaum zu erwarten seien.
Laut Auflistung der Verwaltung fallen die mit Abstand höchsten Gesamtmietkosten pro Jahr für die Räume an, die die Stadtverwaltung im Kaufland-Gebäude am Berliner Platz angemietet hat. Dort ist zum Beispiel das Sozialamt untergebracht. Die Stadt hat allein dort etwas mehr als 4100 Quadratmeter angemietet und zahlt dafür Jahresmieten von fast 540.000 Euro.
Wirtschaftsförderer ziehen ins Bauknecht-Quartier ein
Auch im Bauknecht-Quartier wird die Stadt mehrere Büros und Parkplätze mieten. So wird in dem früheren RAG-Gebäude am Gleiwitzer Platz voraussichtlich ab November zum Beispiel die städtische Abteilung für Wirtschaftsförderung einziehen. Aus den Angaben der Verwaltung ergeben sich Mietkosten pro Jahr von insgesamt nicht ganz 288.000 Euro.
Im früheren Commerzbank-Gebäude an der Osterfelder Straße 27, wo in den Etagen über die Pizzeria auch das Ressort für Schule und Kindertagesstätten sowie das Schulamt ihren Sitz haben, fallen für die etwas mehr als 1400 Quadratmeter Büroflächen Kosten für Mieten und Verwaltung von nicht ganz 227.000 Euro an. Im Gebäude an der Osterfelder Straße 9, in dem auf einer der oberen Etagen hinter dem Friseur und dem Betten-Geschäft das Tiefbauamt zu finden ist, liegen die Gesamtmietkosten bei gut 153.000 Euro.
Auch am Südring-Center mietet die Stadt noch Büros
In das frühere Katholische Stadthaus an der Paßstraße 2 und in das Ramada-Hotel nebenan an der Paßstraße 6 hat sich die Verwaltung ebenfalls eingemietet. Das Kommunale Integrationszentrum zum Beispiel hat Räume im Hotel bezogen, im früheren Stadthaus liegen noch Büros der Wirtschaftsförderer. Fürs Hotel listet die Verwaltung Mietkosten von gut 194.000 Euro und für das Katholische Stadthaus von mehr als 122.000 Euro im Jahr auf.
Hinzu kommen weitere angemietete Dienststellen in Gebäuden entlang der Kirchhellener Straße. Auch außerhalb der unmittelbaren Innenstadt mietet die Stadt Büros und Flächen an. Im Südring-Center an der Promenade zum Beispiel kostet sie dies gut 184.000 Euro an Mieten im Jahr, und im Gewerbegebiet an der Brakerstraße, wo das Umweltamt liegt, sind es jährlich etwas mehr als 150.000 Euro.