Bottrop. Nachdem Vonovia sich zuletzt kulant zeigte, schauen die Bottroper Mieter auf den nächsten Winter. Sie wollen eine andere Art der Wärmeversorgung.
So groß die Erleichterung der Vonovia-Mieter in der Gartenstadt Welheim ist, dass der Wohnungskonzern aus Kulanz einen Großteil der teils vierstelligen Heizkosten-Nachforderungen aus dem März dieses Jahres übernimmt – so groß ist auch ihre Sorge vor der nächsten Abrechnung und dem nächsten Winter. Per Flyer fordert die Mieterinitiative Gartenstadt Welheim „Bezahlbare und klimafreundliche Wärmeversorgung jetzt!“
Marina Scharnowski, eine der Sprecherinnen der Mietergemeinschaft, insistiert: „Es tut sich nichts, es ist so frustrierend.“ Vonovia wiederum bittet um Geduld.
Vonovia: Alternative Möglichkeiten zur Heizungsversorgung werden geprüft
In den Häusern betreibt Vonovia die Heizung (durch Gas erzeugte Fernwärme) nicht selbst, sondern hat einen Wärmeliefervertrag mit der Firma Techem Solutions. Bereits im Mai hatte Vonovia mitgeteilt, „dass wir aktuell alternative Möglichkeiten zur Heizungsversorgung prüfen und uns dazu in konstruktiven Verhandlungen befinden“.
Marina Scharnowski beklagt, dass noch nichts weiter passiert sei, der Wohnungskonzern sich bezüglich dieser Frage nicht bei den Mieterinnen und Mietern melde. Diese sähen Vertreter von Vonovia gerne zusammen mit Vertretern der Mieterinitiative selbst und der Stadt Bottrop an einem Tisch, um Gespräche über einen Umbau der Wärmeversorgung zu führen, sagt Marina Scharnowski. Sie kündigt auch an, dass sich in der Gartenstadt ein neuer Mieterrat gründen wolle.
Auch interessant
In dem Flyer formuliert die Mietergemeinschaft Welheim diese Forderungen an Vonovia: Verzicht auf hohe Heizkostennachforderungen auch in der kommenden Abrechnung für den Zeitraum 2022/23; sofortige Verbesserung der Effizienz der Anlagen und Sicherstellung einer bezahlbaren Wärmeversorgung für die kommende Heizperiode, schnelle Umstellung auf eine kostengünstigere und klimafreundlichere Wärmequelle.
Lesen Sie auch diese Berichte aus Bottrop:
- Falschparker und Co.: Politessen kontrollieren jetzt mehr an Kitas
- Grüne befürchten: City-Brennpunkt wird zu No-go-Area
- Apotheker-Skandal: Hilfe für Hunderte weitere Opfer
- Bottroper Innenstadt: Neuer Mieter für zentrales Ladenlokal
Vonovia-Sprecherin Bettina Benner erklärt dazu auf Nachfrage der Redaktion: „Die Heizkostenabrechnung 2021/2022 wurde intensiv geprüft, und sie bleibt rechtlich und vertragsgemäß korrekt. Weil wir uns als sozialer Partner unserer Mieter verstehen, haben wir lediglich aus Kulanz einen Großteil der Kosten von Techem Solutions GmbH übernommen. Mit Blick auf die auch im Abrechnungsjahr 2022/2023 weiter gestiegenen Energiepreise haben wir bereits von einer Anpassung der Vorauszahlungen abgeraten und werden keine Zusagen zu gleichwertigen Kostenübernahmen tätigen.“
+++Nachrichten aus Bottrop direkt ins Postfach: Hier für den kostenlosen WAZ-Newsletter anmelden! +++
Zum Stand der Prüfung alternativer Möglichkeiten zur Heizungsversorgung teilt Bettina Benner mit: „Wenn wir eine belastbare Aussage haben, sind wir gerne zu einem Gespräch bereit. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, bitten jedoch um Verständnis, dass eine solche Umstrukturierung entsprechend Zeit in Anspruch nimmt.“ Wenn die Initiative trotzdem den Gesprächswunsch habe, obwohl es keine Updates gebe, „sind wir natürlich gerne zu einem Gespräch bereit“.