Bottrop. Was für Autofahrer eine ärgerliche und teure Angelegenheit ist, spielt der Stadt Bottrop eine hohe Summe ein. Hier sind die genauen Zahlen.

Falschparken kann ordentlich ins Geld gehen: Das haben die meisten Bottroper vermutlich schon das eine oder andere Mal selbst spüren müssen. Denn wer nur schnell was erledigen will, der verzichtet auch gerne mal auf den Parkschein oder nimmt es mit den Halteverbotsschildern nicht so genau. Doch gerade diese Unachtsamkeiten werden dann mit etwas Pech zu einem teuren Vergnügen.

Denn je nach Art des Verstoßes wird das Falschparken schnell zur kostspieligen Angelegenheit und kostet den Bottropern laut dem neuen, bundesweiten Bußgeldkatalog im schlimmsten Fall bis zu 110 Euro. Los gehen die Bußgelder für falsches Parken ab zehn Euro, für das Parken innerhalb von fünf Metern vor einer Kreuzung beispielsweise. Deutlich teurer ist hingegen das Parken auf Radwegen, sollten dort andere Verkehrsteilnehmer behindert werden.

59.000 Verstöße in einem Jahr: Bottrops Kasse klingelt

Doch was für den Autofahrer ärgerlich und teuer ist, spielt der Stadt Bottrop hingegen einiges an Geld ein. Auf Anfrage der WAZ heißt es, dass die Stadt im Jahr 2022 alleine durch Falschparker rund 1.726.000 Euro eingenommen hat. Fast zwei Millionen Euro also, die auf Bottrops Straßen und Plätzen durch Knöllchen zusammen gekommen sind.

Diese Summe ergibt sich aus rund 59.000 Fällen, in denen in Bottrop 2022 widerrechtlich geparkt wurde. Eine hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass somit durchschnittlich gut 161 Falschparker am Tag erwischt werden. Doch die Stadt sagt dazu, dass diese Zahl an Falschparkern vergleichsweise noch geringer ist.

Denn 2022 verzeichnete die Stadt einen Rückgang an Falschparkern von 18 Prozent im Vergleich zu 2021. Ob dies mit den steigenden Strafen im Zuge des neuen Bußgeldkatalogs von 2021 zu tun hat und Bottroper von den teureren Bußgeldern dann doch stärker abgeschreckt werden als zuvor, bleibt eine Mutmaßung.

Die Stadt Bottrop nimmt durch die Falschparker in der Stadt einiges an Geld ein.
Die Stadt Bottrop nimmt durch die Falschparker in der Stadt einiges an Geld ein. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Trotz des Rückgangs bleibt eine hohe Zahl an Falschparkern in Bottrop. Kein Wunder also, dass die Stadt auch in diesem Jahr regelmäßig auf den Straßen nach Falschparkern Ausschau hält. So sind momentan 21 teilzeitbeschäftigte Verkehrsüberwachungskräfte in Bottrop im Einsatz und verteilen bei falschem Parken die unbeliebten Knöllchen an der Windschutzscheibe.

Ein Verstoß ist in Bottrop mit Abstand am häufigsten zu verzeichnen

Besonders oft verteilte die Stadt dabei Knöllchen bei Fahrzeugen, die ohne Parkscheibe abgestellt wurden. Mit circa 6.000 Verstößen schafft es die fehlende Parkscheibe damit unangefochten auf Platz Eins der Falschpark-Arten in Bottrop.

Dabei wäre dieser Verstoß bei einem genaueren Blick auf die Verkehrsschilder einfach zu vermeiden. Denn im Gegensatz zu gebührenpflichtigen Parkplätzen kann mit Parkscheibe einige Zeit kostenlos geparkt werden.

Neuer Bußgeldkatalog macht das Falschparken zur teuren Angelegenheit

Auch oft verbreitet war 2022 das Parken im absoluten Halteverbot, dass es mit knapp 3.500 Verstößen auf den zweiten Platz in Bottrop schafft. Dicht dahinter kommen das Parken im eingeschränkten Halteverbot und auf Gehwegen. Besonders ärgerlich für die, die dabei ertappt wurden.

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Denn der neue Bußgeldkatalog fordert für das Parken auf dem Gehweg 55 Euro. Wer dabei auch noch einen Schaden anrichtet, in dem beispielsweise ein Beet auf dem Grünstreifen zerstört wird, zahlt auch schnell 100 Euro für den Verstoß.

Einen Unterschied zwischen den Stadtgebieten gibt es beim Falschparken im Übrigen nicht. Laut Stadtverwaltung gibt es keine nennenswert unterschiedlichen Verteilungen zwischen den verschiedenen Bezirken, sondern ein gleichmäßiges Vorkommen in ganz Bottrop.