Bottrop. Die Bottroper Tafel zählt fast 2000 regelmäßige Kunden. Nun überlegt sie, direkt an der Flüchtlingsunterkunft an Schacht 10 Essen auszugeben.
Die Bottroper Tafel sucht dringend neue ehrenamtliche Mitglied. Ungeachtet dessen ist die Tafel mehr denn je auf Spenden angewiesen. Dieter Kruse berichtet davon, dass die Tafel weniger Lebensmittel von Supermärkten und Discountern erhält. Lebensmittel, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen, werden „lieber zu günstigeren Preisen verkauft“. Früher ging diese Ware an die Tafel. Nichtsdestotrotz bleibt Bottrops Tafel bei ihrer Philosophie: „Wir verhängen keinen Aufnahmestopp“, erklärt der Vorsitzende.
Wenn immer mehr Kunden kommen, aber weniger Lebensmittel vorrätig sind, wird für jeden Kunden weniger ausgegeben. „Wir haben nicht nur Flüchtlinge aus der Ukraine“, erläutert Kruse. „Viele kommen auch aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation. Unsere Kunden kommen bei den steigenden Preisen nicht mehr mit ihrem Geld aus und müssen deshalb die Hilfe der Tafel in Anspruch nehmen.“ Dazu zählen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, ältere wie jüngere Menschen, Alleinerziehende und Familien.
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Tafel: Wir haben 1900 Menschen, die wir wöchentlich mit Lebensmitteln versorgen“
Tendenz steigend. „Wir haben fast 1900 Menschen, die wir wöchentlich mit Lebensmitteln versorgen“, sagt Christel Müller. „Vor drei Monaten waren es knapp 300 weniger.“ Und die Zahl der Kunden könnte demnächst weiter ansteigen. Auf dem ehemaligen Bergwerksgelände am Schacht 10 am Alten Postweg ist Platz für 150 Geflüchtete. „Wir sind gerade dabei zu überlegen, wie wir diese Leute versorgen können. Noch ist nichts entschieden“, sagt Dieter Kruse.
Eine Möglichkeit wäre, direkt vor Ort eine Ausgabestelle einzurichten. Oder die Menschen nehmen die Ausgabestelle in Kirchhellen im Pfarrheim von St. Johannes in Anspruch oder die Tafel an der Hauptstelle an der Gladbecker Straße. Wenn es am Ende tatsächlich maximal 150 Geflüchtete sein werden, muss eine Lösung her. Karen Alexius-Eifert: „Das ist auch eine Frage der Logistik.“ Denn laut Christel Müller werden zurzeit circa 200 Menschen in der Kirchhellener Ausgabestelle versorgt. Kämen noch 150 dazu, würde sich die Kundenanzahl schlagartig fast verdoppeln.