Bottrop. . Bottrops Oberbürgermeister kündigt Schutz für Mitarbeiter an und prüft Maßnahmen gegen den Mann, der das Personal angriff.

Nach dem tätlichen Angriff am Mittwoch auf Mitarbeiter der Bottroper Ausländerbehörde hat Oberbürgermeister Bernd Tischler sich hinter die Mitarbeiter gestellt. „Wer unsere Mitarbeiter in unseren Räumen angreift, der verliert das Recht auf unsere Gastfreundschaft.“ Deshalb werde die Stadt auch ausländerrechtliche Schritte gegen den Angreifer prüfen. Zudem verhängte die Stadt ein Hausverbot. Angelegenheiten mit der Behörde könne der Betreffende zwar erledigen, „aber nur mit erhöhten Sicherheitsauflagen“.

Die Behörde soll am Montag wieder den Normalbetrieb aufnehmen, aber mit reduzierten Publikumszeiten und unter Bewachung von Sicherheitspersonal.

Angreifer droht, mit Messer wieder zu kommen

Auslöser dieser Entscheidung war ein Vorfall am Mittwoch gegen 9.30 Uhr in den Räumen der Behörde an der Kirchhellener Straße. Ein 42-jähriger in Bottrop geborener Mann syrischer Herkunft war mit einem Sachbearbeiter in einen Streit um Geld geraten. Polizeisprecher Michael Franz: „Der Mann hat sich offenbar immer weiter gesteigert und in Rage geschimpft. Dann hat der den Mitarbeitern der Ausländerbehörde gedroht, dass er mit einem Messer wieder zurückkommen werde.“ Es sei ber wohl nicht bei der Bedrohung geblieben, der Mann habe auch mindestens einen Mitarbeiter der Behörde gestoßen, so die Polizei auf Nachfrage.

Während der Mann das Gebäude verließ, alarmierten Mitarbeiter die Polizei. Der 42-Jährige wurde in seiner Wohnung festgenommen. Bei seiner Vernehmung auf der Wache beteuerte er, seine Drohung sei nicht ernst gemeint gewesen. Nach seiner Vernehmung wurde er entlassen, wegen der Bedrohung ermittelt die Polizei gegen ihn.

Personalrat sie rote Linie deutlich überschritten

Nach dem Angriff hatte die Stadt am Donnerstagnachmittag die Behörde vorübergehend geschlossen. Am Freitag hatte der Oberbürgermeister nach einem Gespräch mit dem Personalrat entschieden: Ab Montag soll es wieder Publikumsverkehr geben, allerdings geschützt durch einen Sicherheitsdienst.

Der Personalrat begrüßt das Vorgehen von Oberbürgermeister Bernd Tischler. Lutz Küstner, der Vorsitzende der Personalvertretung, sagt klar, dass hier eine rote Linie überschritten worden sei – durch den körperlichen Angriff und der anschließenden Drohung, mit einem Messer wieder kommen zu wollen.

Forderung nach unauffälligerem Alarmsystem

Die Personalvertreter haben mit den betroffenen Kollegen gesprochen. Sie seien immer noch erschüttert so Küstner und hätten den Wunsch geäußert, dass künftig Sicherheitspersonal im Einsatz sein soll. „Außerdem wollen sie weitere Deeskalationstrainings und ein Alarmsystem“, so Küstner. Zwar gebe es ein solches System, „die Kollegen wünschen sich jedoch eines, das unauffälliger ist und leichter zu bedienen ist“. Diese Forderungen unterstützt der Personalrat und ist froh, dass Fachbereichsleitung und OB das ebenso sehen. Auch über bauliche Veränderungen solle nachgedacht werden. so Küstner.

Zudem habe der Personalrat in seinen Anmerkungen zum Stellenplan im Haushalt schon eine zusätzliche Stelle für die Ausländerbehörde gefordert, um die dort anfallende Arbeit über zu schaffen. Nach den Gesprächen jetzt sind die Personalvertreter sogar der Meinung, dass in dem Bereich eigentlich zwei zusätzliche Stellen gebraucht werden.