Bottrop-Kirchhellen. Weniger Reiter, mehr Turniere: Auch am Stall Dieckmann ist eine Nach-Corona-Delle spürbar. Trotzdem sind Dieckmanns zufrieden mit ihrem Turnier.

Das war ein Ausklang nach Maß beim großen Springturnier „Kirchhellener Classics“ des Ländlichen Reit- und Fahrvereins (LRFV) am Stall Dieckmann am Lohbraucksweg: Volle Tribünen beim Start des abschließenden „Preises der Kirchhellener Betriebe“ - und zwei Reiter mit drei Pferden aus dem eigenen Stall im 38-Teilnehmer-Starterfeld. „Wir sind zufrieden“, sagt Vereinssprecher Gerold Dieckmann.

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Auch der LRFV bekommt zu spüren, dass viele Menschen in der Region in der Corona-Zeit den Reitsport aufgegeben oder zurückgefahren haben. Weil in diesem Jahr auch die Vereine in der Nachbarschaft ihre eigenen Turniere wieder aufleben lassen, hat der Verein das Turnier am Lohbraucksweg auf fünf Tage gestrafft. Immerhin: 320 Reiterinnen und Reiter haben für das Turnier 1350 Nennungen abgegeben.

Einer der prominentesten Reiter war auch einer der eifrigsten Starter: Hendrik Dowe vom ZRFV Heiden. Seit zwei Jahren baut er die achtjährige Stute „Lajacuma“ behutsam auf und „hofft, dass es das nächsten Pferd für größere Aufgaben wird.“ Beim Kirchhellener Turnier landete er mit der Stute bei einem Zwei-Sterne-Springen auf Platz fünf; beim Abschlussspringen leisteten sich Pferd und Reiter einen Fehler.

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Damit waren sie allerdings in guter Gesellschaft. Von den ersten 20 Teilnehmern bleiben nur vier fehlerlos. Die Reiter mit Heimvorteil konnten den nicht wirklich nutzen. Hausherr Hubertus Dieckmann kassierte mit „Leviathan K“ vier Fehlerpunkte, Justus Sternschulte vom ZRFV mit „Edgewood VDM“ sogar acht. Im anschließenden Stechen der Fehlerfreien siegt schließlich Angelique Rüsen auf „Atomic Z“.

Attraktion im Wortsinn am Rande: die Hüpfburg zwischen Turnierplatz und Pferdeweide.
Attraktion im Wortsinn am Rande: die Hüpfburg zwischen Turnierplatz und Pferdeweide. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Das konnte die Laune beim Veranstalter aber höchstens kurzzeitig trüben, weil der Umsatz in der Gastronomie stimmte. Die hat der LRFV seit letztem Jahr neu aufgestellt. Nachdem Hans-Josef „Jupp“ Ridder Anfang 2022 nach 25 Jahren wegen des Umbaus des AgriV-Marktes an der Pelsstraße seinen „Raiffeisen-Grill“ geschlossen hatte, kaufte ihm der LRFV einen Grill-Container ab und lud den Gastronomen herzlich ein, am Lohbraucksweg bei Veranstaltungen und Turnieren weiter die alte Wirkungsstätte zu bespielen.

Das sieht der Veranstalter gern: voll besetzte Tribünen bei den letzten beiden Springprüfungen am Sonntag.
Das sieht der Veranstalter gern: voll besetzte Tribünen bei den letzten beiden Springprüfungen am Sonntag. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zudem hat der Verein die gastronomischen Angebote im Wortsinn zusammengestellt und für kurze Wege zwischen Essen und Trinken gesorgt. Wer sich zwischen Reitplatz und Grill-Container in der Sonne zu einer Mahlzeit niederließ, konnte gleichzeitig den Nachwuchs beim Spielen auf der großen Hüpfburg im Auge behalten.

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Das Konzept scheint zu funktionieren. „Am Vatertag sind wie erhofft alle Mann auf Fahrrädern zu uns gekommen“, sagt Dieckmann. Und am Sonntagmittag nach dem ersten Ansturm auf Currywurst Pommes Majo und „Kirchhellener Döner“ schleppte „Jupp“ säckeweise Pommes als Nachschub an: Vor dem Großen Preis würden alle noch einmal in der Schlange stehen.