Bottrop. Vonovia-Mieter in Welheim haben wohl den größten Energiekostenschock erlebt. Weitere Fälle dieser Dimension sind bei der Stadt nicht aufgelaufen.
Vor rund einem halben Jahr hat die Stadt Bottrop den Infopoint für Ukrainehilfe um den Infopoint Energie im Haus der Beratung erweitert – als Anlaufstelle für Menschen, die angesichts explodierender Energiekosten in Not kommen. Sie werden hier von Fachleuten aus Sozialamt und Jobcenter über Unterstützungsleistungen informiert.
In der Zwischenzeit ist in diesem März die Gas- und Strompreisbremse in Kraft getreten. Aktuell sagt Sozialamtsleiter Sascha Borowiak zur Nutzung des Infopoints: „Was den Bereich Energie angeht, der ist im Moment kein großes Thema.“
Vonovia-Mieter: Nachzahlungsforderungen in vierstelliger Höhe
Für Aufregung – nicht unbedingt am Infopoint, aber mindestens in der Gartenstadt Welheim – haben die Heizkosten-Abrechnung der Vonovia im März gesorgt. Nachzahlungen in vierstelliger Höhe, ein künftiger Abschlag, der die Kaltmiete übersteigen sollte, ließen die Mieter zwischen Verzweiflung und Wut schwanken.
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„Das ist auch weiter ein Thema für uns, weil wir ein paar Fälle haben. Aber das ist für uns vom Sozialamt zumindest nicht vergleichbar mit der Anzahl von Menschen, die bei der Bürgerversammlung waren.“ Das waren mehr als 300 in der Aula Welheim. Allerdings ist das Sozialamt auch lediglich für Rentner zuständig, die aufgrund hoher Nachzahlungsforderungen Hilfeleistungen beantragen wollen (und müssen), für alle anderen ist das Jobcenter die richtige Anlaufstelle.
Energieversorger Ele als weitere Anlaufstelle im Haus der Beratung
Außer dem Vonovia-Fall sei bei der Stadt kein weiterer Fall „so extrem aufgeschlagen“, sagt der Sozialamtsleiter mit Blick auf die weiteren Anfragen. „Uns sind keine ähnlichen Fälle begegnet.“ Natürlich habe der ein oder andere eine Energiekosten-Nachzahlung von 200 Euro oder der Abschlag ist höher geworden, „das ist keine Frage“. Mit den Forderungen, denen sich die Vonovia-Mieter in der Gartenstadt Welheim gegenüber sahen, ist das aber nicht vergleichbar.
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Insgesamt sei der zentrale Infopoint zum Thema Energie bekannt, „er wird auch angenommen“. Borowiak geht von einer dreistelligen Zahl an Anfragen bislang aus. Gleichzeitig werde aber der Ukraine-Infopoint deutlich mehr genutzt, zieht Sascha Borowiak eine Zwischenbilanz. Möglicherweise, weil der örtliche Energieversorger Ele mit im gleichen Haus sitze und sich die Bürger mit ihren Sorgen und Fragen direkt dorthin wenden würden.
Der Infopoint zu Energiefragen im Haus der Beratung an der Horster Straße 6-8 (2. Etage) ist weiterhin geöffnet montags bis freitags von 8.30 bis 16 Uhr. Hotline: 02041 704555; E-Mail: infopoint@bottrop.de