Bottrop-Kirchhellen. Als Oster-Emus werden sie nicht in Bottrops Geschichte eingehen. Aber jetzt schlüpfen die Vögel auf Hof Overgünne. Warum es so lange dauert.
„Über die Zeit“: Mütter und Väter werden den Ausdruck kennen. Aber auch auf Overgünnes Geflügelhof kann es zu Zeitverzögerungen kommen, wie jetzt bei den Emus. Eigentlich sollten sie kleine Oster-Emus werden – aber auch die Ereignisse im Ei kann ein Landwirt nicht grenzenlos beeinflussen.
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Mittwochmorgen, gut zwei Wochen nach dem Osterfest, ist es doch soweit. „Die Emus schlüpfen“ sagt Thomas Overgünne und hält das Ereignis sofort in Bildern fest. Eigentlich schade um die hübschen blauen Eier, die im Gegensatz zur sonstigen tierischen Gepflogenheit von den Männchen bebrütet werden.
Die Schalen brechen auf, die ersten Mini-Emus sind nach kurzer Zeit schon quicklebendig auf dem Geflügelhof an der Hackfurthstraße. „Der erste läuft schon herum, der zweite schaut ganz neugierig und gleich wird wohl Nummer drei das Licht der Welt erblicken“, freut sich Overgünne später am Mittwochnachmittag.
Mit dem Brüten hat sich das Männchen fast zwei Monate Zeit gelassen
Acht Eier muss das Emu-Männchen insgesamt ausbrüten. Damit hat es sich dann auch fast zwei Monate Zeit gelassen. Und sie schlüpfen beileibe nicht alle auf einmal. „Die Eier wurden ja auch im Laufe von etwa zehn Tagen gelegt, also kommen auch die Küken nicht alle gleichzeitig auf die Welt“, sagt der Landwirt.
Am Ende wird dann Kirchhellens einzige Emu-Population auf einen Schlag von zwei auf zehn Exemplare der aus Australien stammenden Vogelart gewachsen sein.
Ob sie die aktuell um zehn Grad pendelnde Temperatur mögen, wo sie doch aus ungleich wärmeren Gefilden stammen? Thomas Overgünne gibt sich da ganz zuversichtlich: „Die sind sogar bei Schnee draußen, obwohl sie eigentlich immer in den Stall können, wann sie wollen.“
Auch Nandus gehören zum Hof der Overgünnes. Die Laufvögel stammen ursprünglich aus Südamerika. Eigentlich sollten sie 2016 einmal die Hühnerschar bewachen und vor Räubern wie dem Fuchs schützen.
Dieses Problem sei aber aktuell nicht besonders akut. So seien die Nandus jetzt zu einem Hobby geworden – und gehörten gewissermaßen „zur Familie“, wie der Landwirt es einmal formulierte.