Bottrop. . Christina Kleinheins und Paul Schulte haben vier Monate in Afrika verbracht. Seine Erlebnisse und Fotos hat das Paar nun als Buch veröffentlicht. Besonders die Auswahl der Fotos fiel schwer – am Ende brachten sie 36 000 Aufnahmen nach Hause.

Geparden streicheln – das haben Christina Kleinheins und Paul Schulte während ihres Aufenthalts in Afrika tatsächlich getan. Und es scheint die beiden Bottroper so nachhaltig beeindruckt zu haben, dass sie ihre Reisetagebuch eben genau so genannt haben. Wobei ehrlicherweise gesagt werden muss: In dem Fall waren die Geparden an Menschen gewöhnt. In freier Wildbahn empfiehlt sich so ein Verhalten wahrscheinlich nicht unbedingt.

36 000 Motive fotografiert

15 Wochen – von August bis November 2011 – waren die Leiterin des Planungsamtes und ihre Lebensgefährte, ein ehemaliger Pressefotograf in Afrika unterwegs, in Kenia, Tansania, Südafrika, Swasiland, Botswana und Simbabwe. Ihre Erlebnisse haben sie als Buch veröffentlicht. Ein schwieriges Unterfangen, schließlich hatten die beiden bei ihrer Rückkehr aus Afrika 36 000 Motive auf der Festplatte. Gut 100 haben es ins Reisetagebuch geschafft. „Wir haben hier jetzt erst einmal Wert auf den Text gelegt. Die Idee ist, dass vielleicht noch ein Bildband folgt“, erklärt Christina Kleinheins.

Sie schildert in dem Buch die – teilweise dramatische – Reise. In Südafrika erkrankte Paul Schulte lebensgefährlich. „Ich war kurz davor, den Löffel abzugeben.“ Und was im Nachhinein lässig klingt, war vor Ort weniger witzig. Eine Innenohrentzündung entwickelte sich zu einer Hirnhautentzündung. Eine Woche musste Schulte auf der Intensivstation verbringen. „Die medizinische Versorgung war erstklassig.“ Trotzdem: Auf dem Ohr ist er heute taub, sein Gleichgewichtssinn ist zerstört. Das hat die Reisepläne ein wenig durchein-ander geworfen, der Aufenthalt in Südafrika musste verlängert werden. Der Abstecher nach Namibia abgesagt. „Das Gute daran: Wir haben dann viele Menschen kennengelernt, hatten dort intensive Begegnungen“, so Kleinheins.

An einen Abbruch der Reise hätten sie auch in der Situation nicht gedacht. Zu lange schon wartete der Traum von dem großen Trip auf Erfüllung. Christina Kleinheins hatte eigens den Umfang ihrer Stelle bei der Stadt reduziert, aber weiterhin zu 100 Prozent gearbeitet, um so Zeit anzusparen, die für die viermonatige Auszeit nötig war. Zwar ist das Paar, das sich seit 25 Jahren kennt, reiseerprobt, doch so lang war es noch nie unterwegs.

Und dass es nach Afrika ging geht vor allem auf Schulte zurück. Seine Leidenschaft für Tierfotografie zog ihn schon zum fünften Mal auf den Kontinent. „Als Kind habe Abenteuerberichte gelesen und hätte nie gedacht, so etwas selbst zu erleben.“