Bottrop. . Fotograf Paul Schulte stellt 40 seiner Werke in der HRW aus. Die facettenreichen Bilder zeigen Momentaufnahmen, Vergrößerungen und Surreales.
Die Hochschule Ruhr West (HRW) schlägt mit der neuen Ausstellung von Paul Schulte „Apfelmännchen & Co“ die Brücke zwischen Kunst und Wissenschaft. Im ersten Obergeschoss des hiesigen Campus hängen auf einem langen Flur nun 40 Werke des Bottroper Künstlers. Er stellt Fotografien aus, die innerhalb von 25 Jahren des Schaffens entstanden sind und seine vielfältigen Arbeitsweisen und -techniken zeigen.
Sowohl die technische Entwicklung als auch die Entwicklung des Fotografen können Gäste anhand der Bilder nachvollziehen. In einem Bereich hängen Vergrößerungs- und Kurzzeit-Fotografien, die noch in der vordigitalen Zeit im Fotostudio entstanden sind.
Detailreiche Bildersequenzen
In einer detailreichen Bildersequenz durchlöchert ein fliegender Dartpfeil einen Luftballon, in einer anderen dringt ein kleiner Wassertropfen in eine farbenreiche Seifenblase ein. „Für den fliegenden Dartpfeil hat Paul eine Armbrust selbst gebaut, die das Projektil auf richtige Geschwindigkeit beschleunigt. Der Pfeil musste dabei eine Lichtschranke passieren, damit der Auslöser rechtzeitig losgeht“, erklärt Christina Kleinhans, Leiterin des Planungsamts. Sie ist die Lebensgefährtin des gelernten Schiffbau-Ingenieures und ehemaligen Berufs-Fotografen.
Die Bottroperin führt Kunstinteressierte bei der Vernissage am Mittwochabend in die Werke von Paul Schulte ein. Rund 50 Gäste schauen sich die Bilder an.
Auch surreale Fotos finden in der neuen Schau Platz. Schulte hat sie aus mehreren Bildern zusammengesetzt. Eine Frau trägt ihr eigenes Bein als Arm in einer Halsschlinge. Eine Person blickt in den Spiegel, sieht aber nur den Rücken.
Fraktale als Höhepunkt
Ein Höhepunkt der Ausstellung sind zudem die Fraktale, geometrische Gebilde, die aus einer Vielzahl ihrer Eigenbilder bestehen. Schulte generierte sie am Computer mit einem speziellen Programm und Formeln. Er hielt einen Ausschnitt, der ihm künstlerisch spannend erschien, als Aufnahme fest.
Wolfgang Irrek, Prodekan des Fachbereichs für Energiesysteme und Energiewirtschaft, resümiert: „Unsere Studenten haben schon angeregt über die Kunstwerke gesprochen. Wir können uns auch in Zukunft vorstellen, weitere Formate in die Hochschule zu holen.“
Vorlesung rundet den Abend nach Vernissage ab
Nach der Vernissage konnten Gäste die Studium-Generale-Vorlesung „Smart Home, smart Grid, smart Energy“ besuchen, die Professor Dr. Jens Paetzold hielt.
Bei der Vorlesung ging es vor allem um die Energiesteuerung im Energiesystem, die Daten-Auswertung und -Neuverarbeitung.