Bottrop. Wohnungsgesellschaft Vonovia und der Wärmeversorger Techem Solutions: Mieter sind durch Abrechnungszeitraum besonders getroffen.
Die enorm hohen Nachzahlungen für Heizung und Warmwasser, die Mieter in Welheim fassungslos machen, haben soweit ihre Richtigkeit. Das machten die Wohnungsgesellschaft Vonovia und der Wärmeversorger Techem Solutions jetzt noch einmal gegenüber unserer Redaktion deutlich.
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Wie berichtet, wird die Heizungsanlage (durch Gas erzeugte Fernwärme) nicht von Vonovia selbst, sondern von Techem Solutions als Dienstleister und Wärmelieferant betrieben. 173 Mieteinheiten hängen laut Vonovia an dieser Fernwärmeanlage. Anna Ostrouchow, Leiterin Operations im Kundenservice bei Vonovia, erläutert: „Wir gehen für die Kosten dieser Wärmelieferung in Vorleistung. Wir sind im März, kurz vor Abrechnungsstichtag, mit einer hohen Schlussrechnung konfrontiert worden, bei der wir eine entsprechende Nachzahlung leisten mussten.“
Mit Blick auf die Kritik aus Mieterreihen, die zumindest früher über die Preissteigerung hätten informiert werden wollen, um möglicherweise die Vorauszahlung schon anpassen zu können, sagt Anna Ostrouchow: „Die Chance hatten wir tatsächlich nicht, weil wir erst mit der Gesamtrechnung, die kurz vor Abrechnungsversand einging, die Info hatten, dass der Preisanstieg sich in dieser Größenordnung bewegt.“
Die erhöhte Abrechnung resultiert aus einer Anpassung des Arbeitspreises (3,5-fache Erhöhung).
„Diese Kundengruppe ist ganz besonders stark betroffen“
Holger Suschowk, Geschäftsführer von Techem Solutions, sagt mit Blick auf die Welheimer Mieter: „Im Vergleich zur allgemeinen Marktentwicklung und auch zum sozialen Empfinden von Preissteigerungen ist hier eine Kundengruppe ganz besonders stark betroffen.“ Er verweist auf den unterjährigen Abrechnungszyklus 1. April 2021 bis 31. März 2022. „Das ist eine Kundengruppe, die zwei Besonderheiten in der Abrechnung mit zu tragen hat.“
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„Die Ukraine-Krise hat sich ab September 2021 ablesen lassen. Da haben wir schon gespürt, dass die Großhandelspreise, und an denen hängen unsere Wärmepreise zum entsprechenden Anteil, einen starken Anstieg erlebt haben.“ Bis kurz vor Weihnachten etwa. Dann habe es den nächsten Schwung mit Ausbruch des Krieges am 24. Februar 2022 gegeben. Suschowk: „Wir haben hier eine Situation, in der der gravierende Preisanstieg an den Großhandelsmärkten sich in zwei Quartalen in dieser Abrechnung widerspiegelt – auf der anderen Seite aber die Bundesförderungen noch Null gegriffen haben.“
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Die Bundesförderungen würden aber nun für die kommenden Abrechnungen greifen. Die an den Energiemärkten jetzt spürbaren Preisverfälle würden sich genauso auswirken. Sein Fazit: „Diese besondere Kundengruppe von Vonovia hat den vollen Nachteil der Energiemärkte schon zu spüren bekommen. Jetzt ergibt sich aber auch relativ schnell eine spürbare Entlastung.“
Heizkostenvorauszahlung macht Welheimer Mietern große Sorgen
Viele Welheimer Vonovia-Mieter machen sich zusätzlich zu der teils vierstelligen Nachzahlungsforderung Sorgen wegen der deutlichen Erhöhung der Heizkostenvorauszahlung ab Mai. In einem Fall zum Beispiel wurde diese von 160 auf 580 Euro pro Monat angehoben. Anna Ostouchow sagt dazu, dass Mieterinnen und Mieter ihre Vorauszahlung grundsätzlich selbstständig nach unten anpassen können. „Empfehlen würde ich es persönlich nicht. Wir wissen nicht, wie die Preise sich entwickeln.“
In Absprache mit Techem Solutions soll auf die Vorauszahlungen aber noch einmal geschaut werden. „Wenn wir feststellen, dass wir für unsere Mieter eine bessere Möglichkeit finden und ihnen Sorgen nehmen können, werden wir da noch einmal in die Kommunikation gehen“, stellt Anna Ostouchow in Aussicht.