Bottrop. Die ersten Spargelspitzen erblicken das Licht der Welt. Je nach Sortierung hat sich der Kilo-Preis erhöht. So viel kostet der perfekte Spargel.
Morgens auf dem Feld, mittags auf dem Teller – frischer geht es nicht. Der Spargel ist zurück in Kirchhellen. Seit ein paar Tagen wird bei den Spargelbauern täglich frisch gestochen. So wie auf dem Spargelhof Beckmann. An der Rentforter Straße hat die neue Saison begonnen.
Die Vorfreude ist groß bei Wilhelm Beckmann. Bisher sei er mit der Ernte zufrieden. Auch die Nachfrage bei den Kunden sei groß. Das königliche Gemüse hat es in diesem Jahr besonders eilig. 2022 startete die Saison ab April. Nun schon Ende März. Grund sind der milde Winter und das noch mildere Frühjahr. Regen, Kälte und Frost machen dem Spargel im Folientunnel nicht wirklich viel aus. Nur Stürme mag er gar nicht. Dann werden die schwarzen Folien zerstört und der Damm ist ungeschützt. Doch von Stürmen mit Windgeschwindigkeiten von 80 bis 90 Stundenkilometern blieben Spargelbauern wie Familie Beckmann bisher weitestgehend verschont.
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Was das Gemüse mag, ist Wärme, die dank der Sonne im Folientunnel gespeichert wird. Wenn es dann nachts kälter wird, spürt der Spargel davon nur wenig. Die Wärme des Tages bleibt im Boden. Das Gemüse kann schön wachsen. „Die Thermometer sind eine große Hilfe“, sagt Wilhelm Beckmann. Auf 40 Hektar baut seine Familie Spargel an. Hierfür werden Thermometer in die Dämme gesteckt. Die Temperatur wird an der Oberfläche sowie in fünf, 20 und 40 Zentimeter Tiefe gemessen. Mithilfe einer App auf seinem Smartphone kann Wilhelm Beckmann jederzeit genau die aktuellen Temperaturen erfassen.
Kirchhellen: Spargelbauer erhöht den Preis für bestimmte Sortierung
Circa 30 Erntehelfer aus Polen sind für Familie Beckmann derzeit auf den Feldern unterwegs. Probleme hat es bei der Personalsuche nicht gegeben. Die Spargelbauern von der Rentforter Straße greifen auf bewährte Mitarbeiter zurück. „Das ist unsere Stammmannschaft, die uns auch während der Corona-Pandemie treu geblieben ist“, sagt Wilhelm Beckmann.
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Saftig, knackig und optisch eine Augenweide zeigt sich der frisch geerntete Spargel. Die Inflation geht aber trotzdem nicht spurlos an ihm vorbei. „Wir haben für einige Sortierungen leichte Preiserhöhungen vorgenommen“, sagt Wilhelm Beckmann. „Weiß, gerade gewachsen, geschlossener Kopf und dick“, optisch die perfekten Exemplare, kosteten im Vorjahr 16,50 pro Kilo, jetzt 17,50 Euro. „Bei einigen unserer Klassiker haben wir den Preis belassen“, sagt er. Für jeden Kunden sei etwas dabei. In Zeiten von Inflation und Energiekrise haben die Beckmanns genau geschaut und kalkuliert. „Wir wollen nicht alles an die Kunden weitergeben.“
Kirchhellen: Nicht nur die perfekten Spargel-Stangen schmecken
Im Hofladen gibt es neben den perfekten Schönlingen auch andere Spargel-Stangen, die optisch nicht so fotogen sind, laut Beckmann aber trotzdem „sehr gut schmecken“. Die Stange ist nicht gerade und nicht groß. Oder die Köpfe sind teilweise violett verfärbt, weil sie direkt in Kontakt mit der Sonne gekommen sind. Oder die Köpfe sind nicht vollständig geschlossen, sondern sind ein bisschen aufgegangen. Einige sind „Zwillinge“, zwei Stangen sind zusammengewachsen.
Spargel aus Übersee wie aus Peru oder aus anderen Länden kommt bei den Spargelbauern in Kirchhellen niemals auf den Teller. Wilhelm Beckmann betont lieber die Vorzüge des heimischen Produkts. „Kurze Transportwege, frisch gestochen, regional produziert. Und Spargel ist ein Saisongemüse.“
Hier gibt es Spargel im Dorf
Der Hofladen von Spargelhof Beckmann (Rentforter Straße 79) hat täglich geöffnet: 7.30 bis 18.30 Uhr.
Außerdem gibt es frischen Spargel auf dem Hof Umberg (Overhagener Feld 10). Öffnungszeiten des Hofladens: Montag bis Freitag 8.30 bis 18 Uhr, Samstag 8.30 bis 14 Uhr. An Sonn- und Feiertagen geschlossen.
Und auf dem Schmücker Hof (Auf der Höhe 9): Montag bis Samstag 8 bis 18 Uhr. Ab April: Sonn- und Feiertag von 9 bis 17.30 Uhr.
Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.