Bottrop-Kirchhellen. Viele Grafenwälder haben Handgemachtes für einen Spendenbasar geliefert. Der Erlös soll den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien helfen.

„Kommt vorbei, trinkt einen Kaffee, stöbert durch den Basar, erwerbt handgemachte Einzelstücke“, fasst das Plakat vor dem Pfarrheim Heilige Familie in Grafenwald den dritten Teil der großen Spendenaktion für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien treffend zusammen. Am Ende des Tages steht ein beeindruckendes Ergebnis: knapp 4000 Euro.

Idee zur Benefizaktion entstand im Förderverein der Grundschule Grafenwald

Die ersten beiden Basare mit Spendencafé fanden bereits am Donnerstag der letzten Woche und am Sonntagmorgen nach dem Gospel-Gottesdienst statt. Die Idee zu einer Benefizveranstaltung hatte Debbie Davis, die Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Grafenwald: „Mein erster Gedanke zur Hilfe war die Wiederholung des erfolgreichen Spendenlaufs aus dem letzten Jahr zugunsten von Ukraine-Flüchtlingen, aber das war nicht kurzfristig machbar. Der nächste Schritt war die Überlegung, dass der Förderverein organisatorisch und personell nicht so viel schaffen kann, aber vielleicht kann das ganz Grafenwald.“

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Über Werner Koschinski, Pastoralreferent der Kirchengemeinde St. Johannes, kam der Kontakt zur Caritaskonferenz Grafenwald zustande und „dann hat es sich entwickelt“. Am Ende waren viele Grafenwälder Organisationen und Vereine tatkräftig bei der Gemeinschaftsaktion dabei: der Förderkreis des katholischen Kindergartens Hl. Familie, der Awo-Ortsverein und -Kindergarten Spatzennest, der Schützenverein, die Alten- und Rentnergemeinschaft ARG. Es sei deutlich geworden, dass viele Menschen helfen und unterstützen wollten.

Ein gehäkelter Dekohase gehörte zu den Handarbeiten, die zugunsten von Erdbebenopfern in Grafenwald verkauft wurden.
Ein gehäkelter Dekohase gehörte zu den Handarbeiten, die zugunsten von Erdbebenopfern in Grafenwald verkauft wurden. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

„Das ganze Dorf hat sich engagiert“, ist Debbie Davis stolz auf die Gemeinschaft, „man war mit ganz viel Herzblut und Engagement dabei und hat viel zusammengetragen.“ Überall sei gebastelt worden, sei es in der Kita, in der OGS der Grundschule, von Vereinen, Eltern und jedem, dem etwas einfiel. „Es ist schon enorm, was hier in kurzer Zeit zusammengekommen ist“, freuen sich die Organisatorinnen über das beachtliche Angebot.

Am Dienstagnachmittag dann der „Endspurt“. Lange Tische sind mit vielen liebevoll hergestellten und bunt verpackten Geschenken beladen und man legt Wert darauf, dass „alles handgemacht“ ist. Es gibt Kerzen, Badesalz, Seifen, Schokolade, Lampen und Insektenhotels, Gestricktes und Genähtes, Kuchen im Glas und vieles mehr. Kaffee, Kuchen und frische Waffeln laden zum Verweilen in der Gemeinschaft und zu Gesprächen ein.

Erlös aus Grafenwald geht an die Erdbeben-Nothilfe der Caritas

Schnell füllt sich der Saal, vor allem mit Kindern, die nach Kindergarten und Schulschluss ihren Eltern zeigen wollen, was sie alles in den Einrichtungen gebastelt hatten. Rebecca Duckheim hat drei Kinder in der Grundschule, die stolz ihre Arbeiten aus dem Ganztagsbereich vorführen. Nilgün Fockenberg und Tochter Marla sind spontan gekommen und genießen „die Waffeln für den guten Zweck“.

Viele Erwachsene wollen „einfach nur die gute Sache unterstützen“ und betonen „wir sind Grafenwälderinnen und müssen schon deshalb hier unterstützen“. Das Ehepaar Recke will zwar auch etwas Gutes tun, aber „auch Kontakte knüpfen, weil wir zugezogene Wöller sind“.

Der Gesamterlös in Höhe von 3920 Euro geht als Spende an die Erdbeben-Nothilfe der Caritas International.