Bottrop-Kirchhellen. Bottrop und der Regionalverband Ruhr planen die Zukunft der Schöttelheide in Grafenwald. Sie sind sich einig: Das wird eine „stille Halde“.
Die letzte Steinkohlen-Bergehalde Deutschlands liegt in Grafenwald. Ab 2000 bis zum Bergbauende 2018 auf Prosper-Haniel hat die RAG dort 32 Millionen Tonnen Abraum bis auf eine Höhe von 120 Metern aufgetürmt. Jetzt planen der Regionalverband Ruhr (RVR) als Besitzer und die Stadt die Zukunft der Schötteilheide. Sie wird grün werden – und still.
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Als „stille Halde“ steht die Schöttelheide im Gesamtkonzept, das der RVR gerade für die 58 Halden des Ruhrgebietes entwickelt. Das bedeutet: Die Halde ist nicht durch Wege erschlossen und daher nicht öffentlich zugängig. Derzeit führen noch viele Wege auf die Halde. Allerdings sind sie derzeit gesperrt, sagt RVR-Sprecherin Barbara Klask. „Eine Öffnung für die Bevölkerung ist aus Verkehrssicherungsgründen noch nicht möglich. Dazu sind wir im Gespräch mit der RAG.“
„Wir wollen das Wegenetz auf der Schöttelheide minimieren“
Und wenn die Wege wieder geöffnet werden, sollen es deutlich weniger werden. „Wir wollen das Wegenetz auf der Schöttelheide minimieren“, sagt Stefan Beckmann, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Grün. Über eines waren sich die Planer von RVR und Stadt einig beim Auftaktgespräch zur Zukunft der Schöttelheide: „Die Naturschutzwürdigkeit dort stellt keiner in Frage.“
Das stimmt zwar. Dennoch will der RVR aus der Schöttelheide mehr machen als das Naturschutzgebiet, das nach Angaben von Oberbürgermeister Bernd Tischler bestenfalls noch dieses Jahr dort eingerichtet werden soll. „Die Halde Schöttelheide hat viel Potenzial“, sagt Barbara Klask. „Wir prüfen zurzeit, wie sich erneuerbare Energien und Naturschutz bestmöglich miteinander verknüpfen lassen.“ Im Klartext: Über der Schöttelheide soll sich ein Windrad drehen.
Wo das stehen könnte, wird Gegenstand des nächsten gemeinsamen Workshops der Planer sein. Idealerweise an einem der Wege, auf denen die schweren Tonner der RAG die Waschberge auf die Halde gebracht haben, sagt Beckmann. Für den Aufbau der Windkraftanlage wird der künftige Betreiber sowieso ganz schweres Gerät auffahren, und später muss das Windrad für Wartungsarbeiten anfahrbar bleiben.
Keine touristische Nutzung auf der Schöttelheide
Klar ist aber auch: Neben der Energieerzeugung, wird es keine weitere Nutzung etwa zu touristischen Zwecken geben. Die wird auch künftig konzentriert auf der großen Schwester, der 185 Meter hohen Halde Haniel nebenan. Allerdings soll am Fuß der Schöttelheide sehr wohl ein Weg zur Grafenmühle und weiter in die Kirchheller Heide führen.
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Ebenso unstrittig ist übrigens, dass ein Naturschutzgebiet auf der Schöttelheide gepflegt werden muss. „Wir können dort nicht einfach alles zuwachsen lassen“, sagt Beckmann. Nur ein Grund dafür: An der Schöttelheide ist die Feldlerche heimisch geworden, und die braucht weite, offene Flächen.
Auch weil die Halde schon seit Beginn der Anschüttung Zug um Zug wieder begrünt worden ist, hat sich dort ein Ökosystem mit wertvollen Biotopen entwickelt. Das muss geschützt werden auch vor dem Menschen, sagt Beckmann: „Die Schöttelheide ist in ihrer ökologischen Qualität einmalig.“