Bottrop-Kirchhellen. Die Straße Am Gutshof am Fuß der Halde erinnert an die Zeit vor der Anschüttung der Halde Schöttelheide. Dort lag einst ein großer Hof.
Wo sich heute die Schöttelheide erhebt, lag bis ins Jahr 2000 ein großer Bauernhof. An der Stadtgrenze zwischen Bottrop und Oberhausen unterhielt die Gutehoffnungshütte einen werkseigenen Gutshof. Der „Gutshof Fernewald“ wurde in den 1920er Jahren Teil der Oberhausener Gutehoffnungshütte (GHH).
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Auf dem Gutshof wurden Rinder und Schweine gehalten, die Milch, Butter, Käse und Fleisch für die Versorgung der Arbeiter und Angestellten der GHH lieferten. Außerdem wurden auf den etwa 500 Morgen Land Kartoffeln und Getreide angebaut. Nach Angaben des Industriemuseums des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) war diese Art der Lebensmittelversorgung „wie bei den Werkssiedlungen ein Beispiel für Unternehmensstrukturen in der Großindustrie, in denen Fragen der Unternehmensverantwortung, aber auch Einflussnahmen auf Mitarbeiter über den Arbeitsplatz hinausgingen.“
1960 wurde der Gutshof Fernewald von der GHH verpachtet. Die letzten Gebäude wurden nach einem Großbrand 1995 im Jahr 2000 abgerissen. Heute erinnert an den Hof noch die Straße „Am Gutshof“, die den Alten Postweg mit der Fernewaldstraße verbindet. ks