Bottrop. Auf einigen Bottroper Dächern sind sie schon: Photovoltaik-Panels. Die gibt es auch schon als Miniatur-Ausgabe, erklärt die Verbraucherzentrale.

In Zeiten von Inflation und Energiekrise schauen viele Menschen einmal mehr darauf, an welchen Ecken sie sparen können. Das geht schon im Alltag, wie etwa bei den Innentemperaturen von Kühlschrank und Gefriertruhen oder bei technischen Geräten, die statt in den Standby-Modus ausgeschaltet werden, erklärt die Bottroper Verbraucherzentrale. Einige Menschen möchten noch einen Schritt weitergehen, ihr Eigenheim energiesanieren und so langfristig Ressourcen schonen und Geld sparen. Eine Möglichkeit: Photovoltaik.

Photovoltaik-Panels auf den Dächern, die Sonnenenergie in Strom umwandeln: In Bottrop wie auch in Deutschland ein immer häufigeres Bild.
Photovoltaik-Panels auf den Dächern, die Sonnenenergie in Strom umwandeln: In Bottrop wie auch in Deutschland ein immer häufigeres Bild. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Allein schon für Haushalte, die über eine Wärmepumpe nachdenken, sei eine Photovoltaikanlage meist sinnvoll, erläutert Hermann Josef-Schäfer, Energieberater der Bottroper Verbraucherzentrale. Langfristig seien regenerative Energien ohnehin der einzig sinnvolle Weg. Photovoltaikanlagen, die mittels Panels auf dem Dach Sonnenenergie in Strom umwandeln und nutzbar machen können, sind solch eine Alternative.

Photovoltaik-Panels auf dem Dach: Eine zentrale Voraussetzung

Dafür ist allerdings nicht jedes Dach geeignet – auch wenn es gen Süden ausgerichtet ist. Wird die Fläche etwa durch Bäume verschattet, schränkt das eine Photovoltaikanlage stark ein oder macht sie gar komplett nutzlos. „Schließlich müssen die Sonnenstrahlen auf die Panels treffen“, sagt Schäfer schmunzelnd. Das Gebäude selbst müsse aber, anders als bei der Wärmepumpe, nicht zwingend modern energetisch saniert sein. Schließlich geht es nicht um Wärme, die im Haus bleiben soll, sondern um Strom, der genutzt wird.

Falls Sie weitere Fragen haben, können Sie sich bei der Verbraucherzentrale Bottrop kostenlos und individuell beraten lassen. Zudem verleiht die Verbraucherzentrale etwa Strommessgeräte. Terminvereinbarungen sind unter 02041 5671601 möglich. Die Wartezeiten von zwischenzeitlich rund fünf Monaten hätten sich wieder entspannt, sagt Berger.

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Wer einen Überschuss erwirtschaftet und über Stromspeicher verfügt, kann sogar die ein oder andere Kilowattstunde mit in die Nacht nehmen. Das sei ein schöner Zusatz, garantiere aber kein autarkes Leben. „Wenn es wirklich mal einen Blackout gibt, dann kommt man mit einem Stromspeicher nicht weit. Die Reserven reichen oft nur für wenige Stunden. Das wird oft überschätzt. Bei der Verbraucherzentrale sind wir mit Stromspeichern immer vorsichtig.“

Es gibt auch Photovoltaik-Anlagen in der Mini-Ausgabe

Doch nicht jeder muss sich direkt Solarpanels aufs Dach bauen lassen. Es gibt auch Stecker-Solaranlagen, die „zwischen 600 und 1000 Euro liegen“, sagt Schäfer. Verfügbar seien die teils sogar beim Discounter, in der Regel aber im Internet. „Zum Jahreswechsel wurden die Preise reduziert, da die Mehrwertsteuer weggefallen ist.“

So liegen diese „Balkon-Kraftwerke“ einmal mehr im Trend. „Es handelt sich dabei um zwei Photovoltaikmodule und einen Wechselrichter, die an eine Außensteckdose angeschlossen werden. Immer, wenn die Sonne darauf scheint, erzeugen sie Strom, den Verbraucher dann direkt nutzen können“, erläutert der Energieberater.

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Auch die Installation ist unkompliziert und mit wenigen Handgriffen selbst zu erledigen. Praktisch für diejenigen, die mal kostenneutral Wäsche waschen oder ihre Spülmaschine benutzen wollen. Ein Nachteil allerdings: Der erzeugte Strom lässt sich nicht speichern, sondern muss direkt verbraucht werden. „Wer zur Miete wohnt, muss sich zudem das Einverständnis seines Vermieters holen“, ergänzt Claudia Berger, Leiterin der Bottroper Verbraucherzentrale.

Die Stadt Bottrop unterstützt Käufer einer Stecker-Solaranlage zudem bereits zum zweiten Mal finanziell. „Beim ersten Mal waren die Fördermittel sehr schnell aufgebraucht“, erinnert sich Berger. Wer sich für die größere Variante entscheidet, müsse mit rund 25.000 Euro Investitionskosten rechnen, sagt Schäfer. „Stromspeicher liegen bei rund 10.000 Euro.“ Am Ende muss aber jeder Hausbesitzer selbst wissen, wie viel Geld er investieren möchte. Dabei stehen ihm auch die Mitarbeiter der Bottroper Verbraucherzentrale zur Seite.