Bottrop. Bottrop ist jetzt Partner der Ruhrgebiets-Sicherheitskooperation. Was das nutzt, obwohl kriminelle Clans in Bottrop eher selten sind.
Als letzte große Ruhrgebietsstadt ist Bottrop Partner der Sicherheitskooperation Ruhr geworden, zu der jetzt 20 Ruhrgebietsstädte gehören. Die Kooperation bündelt die Kräfte der Behörden im Kampf gegen Clankriminalität. Bottrop sei „alles andere als ein Schwerpunkt“ dieser kriminellen Strukturen, sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler. Dennoch sei für Bottrop die Partnerschaft sinnvoll.
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Die Sicherheitskooperation (Siko) Ruhr wurde im Jahr 2020 zur Intensivierung der bezirks-und behördenübergreifenden Bekämpfung der Clankriminalität in der Metropolregion Ruhr eingerichtet. Vertreterinnen und Vertreter von Polizei, Kommunen, Zoll und Bundespolizei arbeiten hier eng zusammen, um in Kooperation mit der Finanzverwaltung die Bekämpfung der Clankriminalität effizienter und wirksamer zu gestalten.
„Wir fördern den Informationsaustausch über Stadtgrenzen hinweg“
Die Siko-Geschäftsstelle „ist keine Behörde und hat keine eigenen Befugnisse“, erklärt Siko-Chef Joachim Eschemann die Struktur der Zusammenarbeit. „Wir organisieren und fördern den Informationsaustausch über Stadtgrenzen hinweg und helfen den Behörden wie den Kommunen, Haltung zu zeigen und vorbeugend zu arbeiten.“
Vorbeugung ist auch ein wichtiges Thema für den Oberbürgermeister. „Kriminelle agieren häufig städteübergreifend. Als neuer Partner der Kooperation verfolgen wir die Ziele, die Clankriminalität aus Bottrop weitgehend fernzuhalten und vorbeugende Maßnahmen gegen künftige Entwicklungen zu ergreifen.“
Ordnungsdezernent Paul Ketzer berichtet, die Stadt sei bereits bestens vernetzt bei der Kriminalitätsbekämpfung. Neben der Mitgliedschaft in der Arbeitsgruppe Bandenkriminalität gebe es eine „bewährte Partnerschaft mit der Polizei: Wir pflegen auf der Arbeitsebene eine hervorragende Zusammenarbeit“. Kann ich nur bestätigen, sagt Bottrops Wachleiter Stefan Kramps: „Bottrop ist mit seinem Kommunalen Ordnungsdienst besser aufgestellt als viele andere Städte.“
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Bottrop hat die Zahl seiner Mitarbeiter im Ordnungsdienst auf 16 aufgestockt. Gemeinsam haben Polizei und Ordnungsdienst potenzielle Clan-Ableger wie Shisha-Bars, Autovermietungen und Barbershops im Auge. Von den Kollegen vom Zoll kam zuletzt der Hinweis: Unverzollter Tabak wird neuerdings auch gerne unter die Leute gebracht in Kiosken mit E-Zigaretten.