Bottrop. Mit 1642 Gästen war das 35. Festival noch weit entfernt von Besucherzahlen der Vor-Corona-Zeit. Doch es geht langsam wieder bergauf.
Am Ende der 35. Ausgabe von Orgel Plus, das Sonntag zu Ende ging, ziehen Kulturamtsleiterin Martina Schilling-Graef und Festivalleiter Gerd-Heinz Stevens Bilanz. Die fällt zwar im Vergleich zu früheren Jahren nicht euphorisch aus, stimmt aber dennoch vorsichtig zuversichtlich, denn immerhin konnte mit 1642 Besucherinnen und Besuchern der insgesamt 16 Veranstaltungen in der ersten Januarwoche das Niveau des letzten Vor-Corona-Jahres ungefähr erreicht werden. Verglichen mit 2022 lag sie sogar wieder leicht darüber.
Besucherhöhepunkte waren demnach der Abschlussgottesdienst mit fast 400 Teilnehmenden in St. Cyriakus und das Abschlusskonzert mit beschwingten Walzerklängen plus Orgel, das gut 200 Interessierte nachmittags in der Kulturkirche besuchten. Aber auch die Exkursion hat mit 170, der Jazz-Abend in Herz-Jesu mit knapp 160 Besucherinnen und Besuchern nicht schlecht abgeschnitten.
Besonders bei den älteren Besuchern sei noch eine Zurückhaltung aus Angst vor einer Corona-Ansteckung zu spüren, wissen Martina Schilling-Graef und Gerd-Heinz Stevens. Und so wäre für die Kulturamtsleiterin das nächste, wenn auch recht sportliche, Ziel, die Zuhörerzahlen wieder auf die der Jahre 2018 oder davor zu bringen. „Da waren die nämlich im Vergleich annähernd doppelt so hoch“, weiß Gerd-Heinz Stevens. Im Kulturamt hofft man, dass auch bei Orgel Plus – wie zuletzt schon bei den Abozahlen der städtischen Theaterreihen – der Aderlass endgültig gestoppt wird.
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Nach dem Festival ist bekanntlich vor dem Festival: So sind die Pläne für die nächste Ausgabe vom 6. bis 14. Januar 2024 schon recht weit gediehen. Neben manchen exotischen Instrumentenkombinationen kann schon ein vokales „Schmankerl“ angekündigt werden: Rossinis „Petite Messe solennelle“ mit dem deutsch-französischen Ensemble „Les Lumières“, das sich im letzten Herbst bereits mit einem fulminanten „Schnupperabend“ in der Kulturkirche präsentierte.
Ein erstes Konzert solle dann auch jenseits der Stadtgrenzen stattfinden. Denn: „Man weiß nicht, welche geeigneten Kirchen mit entsprechenden Instrumenten angesichts der Schließungspläne künftig noch zur Verfügung stehen“, sagt Martina Schilling-Graef.