Das Kulturamt hat von der zum Jahresende aufgelösten Stadtmarketing-Tochter fünf Feste geerbt. Einige haben sich bewährt wie der Pferdemarkt und werden bleiben, wie sie sind, andere wie der Weihnachtsmarkt sollen behutsam verändert werden. Komplett neu aufgestellt wird dagegen das Stadtfest im Mai.
„2014 wird ein sehr dichtes Jahr“, sagt Andreas Kind, der neben der Kulturwerkstatt jetzt auch die Abteilung „Feste und Märkte“ leitet. Seine Arbeit am Stadtfest vom 23. bis 25. Mai in der Innenstadt hat schon im Herbst begonnen, als das Kulturamt die Konzession für die Veranstaltung neu ausgeschrieben hat. Der bisherige Veranstalter Orion um Hartmut Wilke aus Düsseldorf, der das Stadtfest seit 1992 betreut hat, hat sich um diese Konzession nicht mehr beworben, sagt Kulturamtsleiter Dieter Wollek.
Entschieden lokal
Nicht wirklich ein Wunder angesichts der Vorgaben: Ganz entschieden lokal soll das Stadtfest künftig werden, mit lokalen Bands auf den Bühnen, mit Beteiligung des lokalen Einzelhandels und der lokalen Vereine und Einrichtungen. Als Signal in diese Richtung darf verstanden werden, dass der Zuschlag für die Ausrichtung an ein Bottroper Team ging: Dennis Bröhl und Holger Czeranski, deren „B&C Verlag“ schon den Benefiz-Stadtlauf „Bottrop beweg dich“ in der Innenstadt ausrichtet, haben sich für diese „Herkulesaufgabe“ (Czeranski) den Partyveranstalter Stephan Kückelmann ins Boot geholt, der den „Selected Club“ im Malakoffturm etabliert und erfolgreich nach Oberhausen exportiert hat.
Der Vertrag des Kulturamtes mit dem Veranstalter, der das finanzielle Risiko trägt, läuft zunächst über ein Jahr und verlängert sich automatisch bei gegenseitigem Wohlgefallen. „Wir hoffen auf eine langfristige Zusammenarbeit“, sagt Wollek, der g schon an eine kulturelle Qualitätssteigerung denkt. „Warum soll es nicht auch ein klassisches Konzert geben?“, fragt er mit Blick auf das Essener Stadtfest, das traditionell mit einem Gastspiel der Philharmoniker umsonst und draußen endet. Dann bremst er sich selbst und spricht davon, das Fest zunächst als Veranstaltung von Bottropern für Bottroper zu etablieren. Das ist Arbeit genug für dieses Frühjahr, weiß der ehemalige Marketing-Mann und schiebt weitere Pläne erst einmal in die Schublade: „Ob wir den Michaelismarkt in diesem Jahr neu erfinden, werden wir sehen.“