Bottrop-Kirchhellen. Hunderte engagierte Kinder und Erwachsene der Gemeinde St. Johannes Kirchhellen machen sich auf, um Spenden zu sammeln. So ist der Ablauf.

Die Sternsingeraktion in Kirchhellen, Grafenwald und Feldhausen ist, könnte man sagen, eine Massenbewegung: Mehr als 250 Kinder ziehen am kommenden Samstag, 7. Januar, mit Segen und Spendendose von Tür zu Tür. Kein Haushalt soll ausgelassen werden – und das ist eine Leistung mit Seltenheitswert, wie Pastoralreferent Dennis Humberg hervorhebt. In längst nicht allen Pfarreien in Stadt und Land sei das noch so möglich. „Hier merkt man doch die dörfliche Gemeinschaft“, sagt Humberg.

2022 sammelten die Kirchhellener Sternsinger mehr als 40.000 Euro

Eine, die gemeinsam viel bewegen kann. Im vergangenen Jahr sind bei der Sternsingeraktion der Pfarrei St. Johannes insgesamt gut 41.000 Euro zusammengekommen. Das mindestens zu wiederholen, haben sich neben den Kindern auch die 70 bis 80 Betreuerinnen und Betreuer vorgenommen, die nach Schätzungen von Humberg am Samstag ebenfalls im Einsatz sind. In einem etwas außerhalb liegenden Bezirk der Pfarrei sind sogar ausschließlich Erwachsene als Segensboten auf dem Fahrrad unterwegs.

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Das Schöne, sowohl für die Sternsinger als auch für die besuchten Familien: „Es gibt keine Corona-Beschränkungen mehr“, so der Pastoralreferent. Die persönlich Begegnung ist wieder möglich, die direkte Übergabe der Segensschilder an den Haustüren, das in Empfang nehmen von Geldspenden und süßen Belohnungen. So mancher hat in der Zeit vor Corona die jungen Sternsinger mit einer Tasse Kakao oder selbst gebackenen Plätzchen belohnt und zu einer kurzen Pause eingeladen. Auch das ist, wie die Bewirtung der engagierten Könige in den Pfarrheimen, jetzt wieder möglich. „Es wird wieder so sein wie früher“, fasst Dennis Humberg zusammen.

Pastoralreferent Dennis Humberg freut sich über die große Resonanz von Engagierten bei der Sternsingeraktion der Pfarrei St. Johannes Kirchhellen.
Pastoralreferent Dennis Humberg freut sich über die große Resonanz von Engagierten bei der Sternsingeraktion der Pfarrei St. Johannes Kirchhellen. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Gesammelt wird in diesem Jahr besonders für Indonesien. Ein Land, das den Menschen aus der Pfarrei vielleicht näher ist als manch anderes. „Wir haben ja das Jugendkloster in Kirchhellen. Dort lebt eine indonesische Gemeinschaft“, erklärt Humberg. Vertreter dieser Gemeinschaft hätten zum Beispiel beim Kronen-Bastel-Nachmittag im Vorfeld der Sternsingeraktion etwas über das Land Indonesien berichtet. Das dürfte sicher noch einmal für einen Motivationsschub gesorgt haben.

Dreikönigssingen startet mit Aussendungsgottesdiensten

Los geht es am Samstag um 9 Uhr mit kurzen Aussendungsgottesdiensten vor den Kirchen St. Johannes, St. Mariä Himmelfahrt und Heilige Familie. Danach ziehen die Sternsinger in kleinen Gruppen auf vorher festgelegten Routen durch die Straßen, klingeln an den Türen „und haben hoffentlich eine gute Zeit“, so der Pastoralreferent. Im Gepäck haben die Jungen und Mädchen Lieder beziehungsweise Segenssprüche, „das variiert, jede Gruppe entscheidet das für sich“.

Wer den Sternsingerbesuch am Samstag verpasst, aber dennoch gerne für die Aktion spenden möchte, kann zum Beispiel einen entsprechenden Umschlag in einem der Pfarrbüros abgeben. „Wir werden auch in allen Kirchen Segensschilder und Hinweise zum Spenden auslegen“, ergänzt der Pastoralreferent. Erfahrungsgemäß gingen im Anschluss an den Aktionstag immer noch Spenden ein.

Deshalb kann am Sonntag, 8. Januar, bei der zentralen Dankmesse mit allen Sternsingern in St. Johannes ab 10 Uhr nur ein vorläufiges Sammelergebnis verkündet werden. Eine Woche später, am 14. Januar, ist ein Dankeschön-Nachmittag für alle beteiligten Kinder im Pfarrheim Grafenwald geplant.

Einen Wunsch hat Dennis Humberg im Vorfeld der Aktion noch: Dass das Wetter sich hält. Laut Vorhersage soll es Samstag zumindest am Vormittag trocken bleiben bei Temperaturen von 9 bis 10 Grad.

Bundesweite Aktion

Motto der bundesweiten Aktion Dreikönigssingen 2023 ist „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“. Das Kindermissionswerk rückt damit den Kinderschutz in den Blick. Denn nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation seien jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt ausgesetzt – „das ist jedes zweite Kind“.

Weitere Infos zur Aktion und eine digitale Spendendose finden sich auf www.sternsinger.de