Bottrop-Kirchhellen. Ob Radwege, neue Feuerwache oder Windrad-Pläne: Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder fordert von der Verwaltung mehr Information der Bürger.

Für das neue Jahr wünscht sich Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder vor allem zwei Dinge: Dass lange angekündigte Projekte wie die Sanierung der Hackfurthstraße endlich umgesetzt werden - und dass die Verwaltung Bürger und Politiker besser informiert. „Vor allem die Verwaltung muss in Planungsfragen mehr Transparenz schaffen“, fordert er. „Und sie muss die Bürger darüber informieren, was machbar ist, statt immer nur zu sagen, was nicht geht.“

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Beim Rückblick auf 2022 „kommen wir nicht an dem Angriffskrieg in der Ukraine und den Folgen vorbei“, sagt der Bezirksbürgermeister. Auch und gerade nicht in Kirchhellen, wo die ersten Ukraineflüchtlinge am Tollstock aufgenommen wurden und wo an den ehemaligen Bergbauschächten 9 am Vossundern und 10 am Alten Postweg weitere Flüchtlinge unterkommen.

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Schnieder lobt die Kirchhellenerinnen und Kirchhellener für ihre Hilfsbereitschaft. „Zu 99 Prozent haben sie die Flüchtlinge herzlich aufgenommen. Sie haben nicht gefragt: Warum müssen die denn bei uns untergebracht werden? Sondern: Sind sie bei uns gut untergebracht? Und wo können wir helfen? Die Menschen haben ihre Solidarität gezeigt. Und das werden sie auch weiter tun, so lange es notwendig ist.“

Bezirkspolitik unterstützt Grundschulen und Vereine

Mit Blick auf die politischen Entscheidungen im Bezirk hebt Schnieder die Einstimmigkeit hervor, mit der die Politiker die Grundschulen im Dorf aus den bezirklichen Haushaltsmitteln unterstützt haben. Zudem haben die Politiker Vereine unterstützt, die durch Corona und/oder die Kriegsfolgen Probleme bekommen haben, etwa den Hof Jünger und das Waldpädagogische Zentrum am Ruhehorst.

Ebenfalls einstimmig hat die Bezirkspolitik eine neue Debatte über die Sanierung der Wirtschaftswege auf den Weg gebracht. „Unser frecher Antrag, einfach mal 500.000 Euro dafür in den Etat einzustellen, ist natürlich abgelehnt worden. Aber er hat die Diskussion erneut angestoßen, und die wird hoffentlich Früchte tragen. Die Holthausener Straße zum Beispiel war nie ein Wirtschaftsweg, wird aber seit jeher von der Verwaltung so behandelt. Mit der Unterbringung der Ukraineflüchtlinge am Alten Postweg bekommt sie eine zusätzliche Funktion. Damit gehört sie einfach in das reguläre Straßenunterhaltungsprogramm des Tiefbauamtes.“ Beim neuen Fachbereichsleiter Steffen Jonek habe die Debatte im Bezirk Problembewusstsein geschaffen. Das ist zumindest Schnieders Eindruck.

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Alleenradweg: „Das wichtigste Verkehrsprojekt auf Jahre hinaus“

Beim Radwegebau pocht der Bezirksbürgermeister auf den Beschluss, 2023 den Kirchhellener Ring am Schulzentrum umzugestalten. Und er wird gemeinsam mit den Radverbänden ADFC und „Aufbruch Fahrrad“ weiter werben für den Alleenradweg Dorsten - Kirchhellen - Bottrop - Oberhausen: „Für Kirchhellen ist der das wichtigste Verkehrsprojekt auf Jahren hinaus.“

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Zu Jahresanfang wird sich der Bezirksbürgermeister aber zunächst um ein anderes Stück Infrastruktur kümmern: die schnelle Glasfaser des Coesfelder Anbieters Muenet für 5000 Haushalte. Auch wenn die Nachfrage beim ersten Anlauf nicht so groß war wie erhofft: 40 Prozent der Haushalte sollten das Angebot annehmen, bis vor Weihnachten waren es nur 31. Deshalb hat der Versorger die Angebotsfrist verlängert. Schnieder: „Ich hoffe, dass jeder, der sich für die schnelle Glasfaser interessiert, sie auch ins Haus gelegt bekommt. Auch wenn das am Ende nur 38 Prozent der Haushalte sind.“