Bottrop-Kirchhellen. Nicht nur Karnevalsvereine freuen sich auf die Session. Auch zwei Frauentruppen in Grafenwald und Kirchhellen wollen endlich wieder Spaß machen.
Kurz vor der Session hat in diesem Jahr Corona die beiden KFD-Theatergruppen in Kirchhellen und Grafenwald eingebremst: Die geplanten Karnevals-Theaternachmittage wurden abgesagt. Im Februar nächsten Jahres wollen beide Formationen auf jeden Fall auftreten und im besten Fall sechsmal die Säle füllen.
Die beliebten Karnevalsveranstaltungen können nach zweijähriger Pause wieder im Brauhaus am 15. und 16. Februar stattfinden, meldet die KFD Kirchhellen nach ihrer Hauptversammlung. Auch das Brauhaus, das ja seinen Restaurantbetrieb einschränken wird, hat schon grünes Licht gegeben. Der Kartenverkauf für die beiden Veranstaltungen findet statt am Samstag, 21. Januar, ab 16 Uhr im Pfarrheim St. Johannes.
Die Grafenwälder Theatergruppe will gleich viermal den Saal im Pfarrheim füllen. Das ist der lustigen Truppe vor Corona auch vergleichsweise mühelos gelungen. Der Vorverkauf findet statt am Samstag, 7. Januar. Um 16.30 Uhr haben die Mitglieder der KFD Grafenwald Vorkaufsrecht, ab 17.30 Uhr gehen die Karten in den freien Verkauf. Die Veranstaltungen sind am 1. und 7. Februar um 15 Uhr sowie am 3. und 10. Februar um 18 Uhr.
Mottoparty im Mai mangels Nachfrage abgesagt
Zum ersten Mal werden die Sketch-Szenen der Grafenwälder KFD-Theatergruppe ein Motto haben: „Endlich wieder reisen“. Und natürlich haben sowohl dieses Motto als auch die Tatsache, dass es überhaupt eins gibt, auch etwas mit Corona zu tun. Die Grafenwälder Theaterfrauen hatten nach der Absage der Karnevalstermine nämlich die Idee, im Mai als Ersatz eine Mottoparty zu feiern. „Aber die Nachfrage war damals viel zu gering“, erinnert sich Koordinatorin Agnes van Bürk.
Und deshalb haben die Damen bei aller Begeisterung („Wir fiebern unseren Auftritten entgegen“) einen leisen Zweifel im Hinterkopf: Wird das geneigte Publikum sich nach fast drei Jahren des erzwungenen Rückzugs ins Private wieder einlassen aufs gemeinsame Feiern und Lachen im Pfarrheim?
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Noch vor wenigen Wochen hat diese Sorge auch die Kulturschaffenden Bottrop umgetrieben. Aber allmählich steigen die Besucherzahlen wieder an, besonders kräftig bei den unterhaltsamen Angeboten. Nach langer Zeit konnte zum Beispiel Kabarettist Benjamin Eisenberg bei seiner „Comedy im Saal“ im Dezember erstmals wieder ausverkauftes Haus melden.
Wie es das Motto schon sagt, vereint „Endlich wieder reisen“ viele Sketche, die mit dem Reisen zu tun haben: Erlebnisse beim Kofferkauf oder mit der Flugbegleitung. Einstudiert werden sie von zehn Frauen; für eine von ihnen wird es eine Premiere werden: Jutta Bromkamp ist zum ersten Mal dabei. Die Veteranin der Truppe ist Brigitte Zenk, die seit 1996 dabei ist. Die beiden stehen auf der Bühne mit Anne Hasebrink, Tanja Gieselmann, Martina Horstenkamp, Beate Kaiser, Birgit Mika, Margret Spickenbaum, Uschi Stappert und Agnes van Bürk.
„Es gab Phasen, da mussten wir den Wein am Bildschirm trinken“
Die geplanten Show sind eine Abwandlung der für den Mai bereits einstudierten Mottoparty, ergänzt um weitere Stücke. An die kommt die Gruppe übrigens nicht mehr so leicht wie früher: „Der Austausch mit anderen Gruppen wird immer schwieriger“, sagt Agnes van Bürk, „immer mehr Gruppen in der Region haben sich aufgelöst.“
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Die Grafenwälderinnen haben durchgehalten, obwohl sie den direkten Kontakt schmerzlich vermisst haben: „Es gab Phasen, da mussten wir den Wein am Bildschirm trinken“. Jetzt sitzen sie wieder gemeinsam im „blauen Raum“ des Pfarrheims und proben. Ab Januar geht die Probenarbeit in den Endspurt: „Dann können wir auch wieder im großen Saal proben und dabei die Auf- und Abgänge an der Bühne feinjustieren. Und so langsam steigt die Vorfreude: „Nach zwei langen Jahren Verzicht werden wir unser Publikum hoffentlich wieder überraschen und erfreuen können.“