Bottrop-Kirchhellen. Der Schützenverein Grafenwald ist Veranstalter des ersten Weihnachtsbaumweitwurfes. 25 Teams treten an. Hier der Plan und die Spielregeln.

Diese Premiere verspricht eine Gaudi. Der Schützenverein Grafenwald organisiert seinen ersten Weihnachtsbaumweitwurf. Am Sonntag, 8. Januar, fliegen ab 11.30 Uhr die Weihnachtsbäume um die Wette. Drei Jahre mussten die Schützen darauf warten. Die Premiere sollte 2021 stattfinden. Dann kam Corona. 2022 der nächste Versuch. Wieder Corona. Dann eben jetzt 2023.

Die Idee stammt, wie Schriftführer Wilhelm Hülskemper erzählt, aus dem Vorstand des Schützenvereins. Welcher Personen damals ein Weihnachtsbaumweitwurf-Wettbewerb in den Sinn kam, weiß er nicht mehr. Was er allerdings weiß, dass derjenige eine solche Veranstaltung im Internet gesehen hat. „Wir waren sofort Feuer und Flamme“, erinnert sich Hülskemper. „Das wäre doch eine tolle Idee für den Januar.“ Die Überlegung, die Veranstaltung direkt am 1. Januar zu machen, wurde sofort verworfen. Dann haben die meisten Teilnehmer wahrscheinlich eher einen Kater anstatt Lust auf einen Muskelkater.

Also fiel die Wahl schließlich auf den ersten Sonntag im neuen Jahr. Und wie motiviert die „Wöller“ sind, zeigen die Anmeldezahlen. 25 Teams sollen teilnehmen. 21 haben laut Hülskemper schon zugesagt. Einige Bestätigungen stehen noch aus. Der Wettbewerb bewegt ganz Grafenwald. Vereine wie der VfL sind mit von der Partie. Natürlich die Schützen selbst. Auch Kirchenchor, Feuerwehr und ein Lehrerteam aus der Grundschule.

Drehschleuderwurf, Überkopfschleuderwurf und Stoßwurf sind erlaubt

Und so ist der Ablauf: Jedes Team besteht aus sechs Teilnehmern. Jeder Teilnehmer hat zwei Würfe, der jeweils beste der zwei Würfe geht in die Wertung. Am Ende werden von den zwölf Würfen die sechs besten Würfe zusammengezählt. Wer die meisten Meter im Gesamtergebnis aufweist, hat gewonnen. „Es gibt keine Zwischen- oder Endrunde“, sagt Hülskemper. Knapp vier Stunden soll der Wettbewerb dauern. Gegen 16 Uhr rechnet der Schützenverein mit der Siegerehrung.

Auf dem Parkplatz vor der Kirche Heilige Familie in Grafenwald soll der Weihnachtsbaumweitwurf-Wettbewerb stattfinden.
Auf dem Parkplatz vor der Kirche Heilige Familie in Grafenwald soll der Weihnachtsbaumweitwurf-Wettbewerb stattfinden. © Hans Blossey

Die Schützen stellen die Tannenbäume zur Verfügung. Die männlichen Teilnehmer müssen eine circa fünf Kilogramm schwere Tanne werfen, Frauen etwa 2,5 Kilogramm und Kinder bis zu zehn Jahren ein Kilo schwere Baumspitzen. Es darf gemischte Teams geben. Alle Wurftechniken (Drehschleuderwurf, Überkopfschleuderwurf, Stoßwurf) sind erlaubt. Nicht erlaubt sind Wurfhilfen jeglicher Art. Eigene Handschuhe dürfen allerdings benutzt werden.

Schützenverein Grafenwald: „Wir rechnen mit 300 bis 400 Besuchern.“

Die ersten drei Plätze erhalten Pokale. „Wir werden auch Pokale für die Kinder ausgeben“, so Hülskemper. Eine Urkunde soll jeder Teilnehmer erhalten. Zusätzlich darf sich die Siegermannschaft über den Hans-Ahmer-Wanderpokal, benannt nach dem Ehrenmitglied des Schützenvereins, freuen. Der Wettbewerb findet auf dem Parkplatz vor der Kirche Heilige Familie am Prozessionsweg statt. Hülskemper hat gesehen, dass bei ähnlichen Wettbewerben die Verantwortlichen eigens eine Folie ausgelegt haben, auf denen die Tannen landen konnten. „Das werden wir nicht machen“, sagt er. Die Bäume werden den asphaltierten Parkplatz zu spüren bekommen. Geplant sind zwei Wurfbahnen, ein Bereich für den Wurf (Anlauf ist erlaubt!) und dazu ein Aufenthaltsbereich. Zur Abgrenzung werden wahrscheinlich Bauzäune aufgebaut.

Rund um den Wettbewerb werden an der Kirche Stände für Speis und Trank aufgebaut. Hülskemper zählt auf: „Glühwein, Kakao, Bier, Waffeln, Gegrilltes und noch viel mehr.“ Die Vorfreude auf die Veranstaltung ist ihm deutlich anzumerken. „Das wird eine schöne Sache. Wir rechnen mit 300 bis 400 Besuchern und hoffen auf gutes Wetter“, so Hülskemper. Wie weit kann ein Weihnachtsbaum überhaupt fliegen? Die Schützen haben bisher keine Erfahrungswerte. Hülskemper: „Ich habe keine Ahnung. Im Internet steht bis zu 15 Meter.“

Schützenverein Grafenwald

Der Schützenverein Grafenwald wurde am 21. September im Jahr 1921 gegründet. Im Juli 1922 fand das erste Schützenfest statt. Seit 1958 gibt es Martinsümzuge in Grafenwald und werden seitdem von den Schützen mitgestaltet.

In diesem Jahr findet das Bürger- und Schützenfest vom 30. Juni bis 2. Juli am Hans-Söller-Platz statt. Die Übungen sind am 20. Mai, 3. Juni und 17. Juni. Mehr zum Schützenverein www.schuetzenverein-grafenwald.de.