Bottrop. Bottrop stellt rund fünf Millionen Euro für das neue Solbad bereit. Ob daraus weitaus höhere Kosten werden, hängt davon ab, wie das Geld fließt.
Das geplante Solbad im Revierpark Vonderort kann für Bottrop weitaus teurer werden, als bisher aufgezeigt wurde. War zunächst von rund fünf Millionen Euro die Rede, die die Stadt zu dem Neubau des Bades samt eingegliedertem Freizeithaus beisteuern soll, klettern die Kosten inzwischen womöglich auf mehr als acht Millionen Euro. Denn für die Fünf-Millionen-Zahlung, die die Stadt der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr (FMR) im Fall der Fälle leisten will, muss sie ja Kredite aufnehmen.
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Die Kosten für Bottrop hängen letztlich aber davon ab, ob die Stadt Zuschüsse zu den Baukosten leistet oder ob die Gelder als Gesellschafterdarlehen fließen. Letztere Möglichkeit erwähnt das Finanzressort in einem neuen Informationspapier für den Stadtrat jedenfalls ebenfalls. Vor allem auf Drängen der CDU rechnete das Finanzressort inzwischen aus, dass die Zinskosten mehr als drei weitere Millionen Euro ausmachen werden. Der Bottroper Rat entschied inzwischen prinzipiell, das Geld im Haushalt schon einmal bereitzustellen.
Die Betriebskosten des Revierparks steigen sowieso
Das Finanzressort rechnete vor, dass Bottrop der neue Solbadkomplex an der Stadtgrenze zu Oberhausen im Falle eines Baukostenzuschusses dann gut dreißig Jahre mehr als 270.000 Euro pro Jahr kosten werde. Schon Mitte September hatte Stadtkämmerer Jochen Brunnhofer außerdem darauf hingewiesen, dass auf die Stadt wegen des Revierparks ohnehin höhere Kosten zukommen werden. „Es gibt die Prognose möglicherweise steigender Betriebskostenzuschüsse“, sagte er. Zuletzt hatte Bottrop der Gesellschaft wegen der Corona-Lasten außerdem Darlehen in sechsstelliger Höhe eingeräumt, die die FMR allerdings erst noch zurückzahlen muss. Die erste Rate ist danach im Januar 2023 zu leisten, und auf das Darlehen werden laut Verwaltung jährlich 1,5 Prozent Zinsen fällig.
Dieses städtische Darlehen ist offenbar noch weitaus günstiger als die eigenen Kreditkosten der Stadt für den Baukostenzuschuss zum Revierpark-Projekt ausmachen. Denn die Stadt geht wegen der inzwischen gestiegenen Zinsen für sich selbst von einem Zinssatz in Höhe von 3,5 Prozent und einer anfänglichen Tilgung von 1,9 Prozent für die kreditfinanzierte Zahlung an die Revierpark-Gesellschaft aus. Beschlossen hat der Rat, dass die Stadt sich an den Gesamtkosten für den Neubau, die nicht durch Fördermittel abgedeckt sind, mit einem Eigenanteil von 20 Prozent beteiligt. Bedingung dafür ist allerdings, dass dann auch die beim Bund beantragten Fördergelder über sechs Millionen Euro fließen werden.
Eine Entscheidung über die konkrete Finanzierung fällt erst noch
Noch nicht beschlossen ist damit allerdings offenbar, wie die Stadt diesen Eigenanteil erbringen wird. Das Finanzressort weist lediglich darauf hin, dass die Stadt sowohl bei einem Investitionskostenzuschuss über jene fünf Millionen Euro oder aber bei einem Gesellschafterdarlehen auch Kredite in derselben Höhe aufnehmen muss. Anders als bei Zuschüssen fließen die Millionenbeträge bei einem Darlehen normalerweise aber ja an die Stadt zurück. Auch wenn das Geld nun für die kommenden drei Jahre bereitgestellt wird, weist die Verwaltung ausdrücklich darauf hin: „Eine Entscheidung, in welcher Form das Projekt finanziert wird, ist damit nicht verbunden.“