Bottrop. Bottrops Baudezernent Klaus Müller stellt Zukunftspläne für Lehmkuhle vor. So lange dauert es, bis man im neuen Viertel am Südring wohnen kann.
Das neue Wohngebiet am Donnerberg mit Zufahrt vom Südring aus könnte Lehmkuhle in den kommenden Jahren maßgeblich verändern. Außerdem stehen in dem kleinen Stadtteil im Bottroper Süden demnächst der Ausbau der Schillerschule, der Bau einer neuen Kindertagesstätte und eine Reihe von Straßenmodernisierungen an. Baudezernent Klaus Müller skizzierte jetzt im Lehmkuhler Stadtteilcafé am Unterberg bei einem Treffen mit Anwohnerinnen und Anwohnern die Pläne der Stadt für den Ortsteil, der südlich der Innenstadt zwischen Ebel und Vonderort liegt. Die umstrittenen Neubaupläne für das Viertel zwischen Südring und Hünefeld stoßen schon auf Interesse bei Familien, die neue Wohnungen suchen.
„Es gibt bei uns erste Nachfragen von Leuten, die wissen möchten, an wen sie sich wegen einer neuen Wohnung dort wenden müssen“, berichtete der Baudezernent dem Kreis von gut 40 Bürgerinnen und Bürgern im alten Barbaraheim. Auf dem Gelände zwischen der Hünefeldstraße und dem Südring sollen 52 Doppelhaushälften, 22 Reihenhäuser, sieben frei stehende Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 80 Wohnungen entstehen. „Die Planung ist erst am Anfang. Bis man in dem Gebiet wohnen kann, kann es noch gut drei Jahre dauern“, stellte Klaus Müller klar.
Wohnen zwischen Bottrops Innenstadt und Bahnhof
Erste Pläne für das Wohngebiet in Donnerberg-Nähe lagen seit Jahren bei der Stadt in der Schublade. Sie seien jetzt so überarbeitet worden, dass sie den neuen Leitlinien der Stadt für umweltfreundlicheres Bauen entsprechen. Danach werden nach den bisherigen Plänen in dem Wohnviertel alle Hausdächer begrünt, Luft-Wärme-Pumpen erzeugen Energie, Regenwasser wird in Gräben abfließen und unter dem Südring hindurch in den oft trocken liegenden Kornbach abgeleitet. Schutzwälle sollen die Wohnungen vor dem Lärm vom Festplatz an der Bogenstraße und vor dem Verkehrslärm am Südring abschirmen.
Der Baudezernent hob hervor, dass das Wohnviertel sowohl in der Nähe zur Innenstadt als auch zum Bahnhof liegen wird. Es sei daher womöglich auch für Bewohnerinnen und Bewohner interessant, die außerhalb Bottrops arbeiten. „Das Südringcenter mit Einkaufsmöglichkeiten ist auch nicht weit entfernt“, sagte Klaus Müller.
Mitten durch das in kleinere Quartiere unterteilte Wohnviertel wird sich in Richtung Innenstadt ein Grüngürtel mit einem Weg für Fußgänger und Radfahrer ziehen. „Der Grünzug dürfte für meinen Geschmack aber ruhig etwas breiter werden als jetzt geplant“, sagte der Beigeordnete.
Für Straßenbau müssen die Anwohner nicht bezahlen
Müller unterstrich, dass auf dem Gelände früher Sand abgebaut wurde. Dort nun zu bauen, sei grundsätzlich besser als Neubaugebiete in Außenbereichen anzusiedeln. Allerdings stößt das Neubauvorhaben auch auf Ablehnung, zum Beispiel bei den Grünen. Auch unter den Bürgerinnen und Bürgern im Barbaraheim gab es vereinzelte kritische Anmerkungen.
Denn auf dem Gelände hat sich inzwischen ein Grüngürtel gebildet, weil die lange geplante Bebauung immer wieder hinausgeschoben worden war. Das Stück Grün dürfe gerade im Bottroper Süden nicht verloren gehen, sagen die Kritiker.
Klaus Müller kündigte an, dass die Bauarbeiten zur Erneuerung der Armelerstraße im kommenden Frühjahr beginnen werden. Es sei mit einer Bauzeit von 15 Monaten zu rechnen. „Es bleibt bei Tempo 30“, versicherte der Baudezernent, damit der von vielen unerwünschte Durchgangsverkehr über die Straße gebremst werde.
Die Armelerstraße werde nicht in das Vonderorter Neubaugebiet am Freitagshof hinein ausgebaut, erklärte Müller. Die Anwohner müssten wegen der Ausbaukosten keine Beiträge zahlen. „Die Rechnung werden wir dem Land schicken“, sicherte Müller den Bürgerinnen und Bürgern zu. Denn das Land zahle inzwischen für Straßenmodernisierungen, die ab 2018 beschlossen wurden. Dies gelte auch für die Erneuerungen der Straßen An der Sandbahn, Im Wildland, Im Springfeld und Unterberg. Dort stehen die Baumaßnahmen ab 2024/25 an.
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Mehr Platz für die Grundschule und ein neuer Kindergarten
Auch den Ausbau der Schillerschule strebt die Stadt an. Denn in der Grundschule an der Straße Im Springfeld herrsche große Raumnot. Daher soll die Schule um zwei Klassenzimmer samt Nebenräume und zwei Räume für die Offene Ganztagsschule und weitere Multifunktionsräume erweitert werden.
Für die neue Kindertagesstätte in der Nähe der Arche Noah und der Bottroper Nebenstelle der Schule an der Bergmannsglückstraße liege inzwischen der Bauantrag vor, berichtete der Baudezernent. „Wir sind froh, dass wir diesen Standort gefunden haben. Denn im Umkreis herrscht ein großer Bedarf an Kita-Plätzen“, sagte Klaus Müller. Insgesamt fünf Kindergruppen sollen in der neuen Kindertagesstätte Platz finden.