Bottrop. Bürger in Ebel wünschen beim Ausbau ihrer Straßen weniger Bäume und mehr Parkplätze. Jetzt ist die Politik einen Kompromissvorschlag gefolgt.

Bäume oder keine Bäume? Diese Frage stand am Ende einer Bürgerversammlung in Ebel, bei der die Stadt über den geplanten Ausbau von Heckenweg und Kurt-Feller-Straße in dem Stadtteil informiert hatte. Dort hatten sich die Anwohner – teils lautstark – gegen Straßenbäume ausgesprochen und stattdessen zusätzliche Parkplätze gefordert. Jetzt hat die Bezirksvertretung Süd sich mit dem Thema befasst und den endgültigen Ausbau der Straßen beschlossen.

Dafür hatte der Fachbereich Tiefbau nach der Versammlung je einen Kompromissvorschlag für jede der Straßen vorgelegt. Dabei hat sie – entgegen der Forderung der Anwohner – nicht auf Bäume verzichtet. Zumal zumindest seitens der Anwohner des Heckenweges ein Brief geschickt wurde, wonach doch nicht alle gegen die Baumpflanzungen sind. Gleichzeitig wurde aber noch einmal auf den Parkdruck im Viertel hingewiesen.

Grüne wehren sich, allein den Anwohnerinteressen zu folgen

Der Fachbereich Tiefbau schlägt deshalb für den Heckenweg sechs neue Bäume und 16 Stellplätze vor. Das sind zwei Bäume weniger als im ursprünglichen Entwurf, dagegen stehen drei zusätzliche Stellplätze. Die Mehrheit der Bezirksvertreter konnte sich diesem Kompromiss anschließen, einzig die Grünen enthielten sich.

Den Kompromiss zur Kurt-Feller-Straße wollten die Grünen dagegen nicht mehr mittragen. Angesichts der Anwohnerproteste gegen Straßenbäume erinnert Burkhard Hölting daran, dass es bei der Planung ja nicht nur darum ginge, die Anwohnerinteressen zu wahren. Es gehe auch darum, die Gesamtinteressen der Stadt im Blick zu haben. Denn an der Kurt-Feller-Straße wird es nach den nun vorgelegten Plänen lediglich zwei Bäume geben. Stattdessen sind zwölf Stellplätze geplant, vier mehr als ursprünglich.

Leiter des Bottroper Tiefbauamtes erinnert an aggressive Bürgerversammlung

Heribert Wilken, Leiter des Fachbereichs Tiefbau erinnerte noch einmal an die teils aggressive Stimmung auf der Versammlung, sprach davon, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teils „niedergeschrieben“ wurden, als es um das Thema Bäume ging. Neben den fehlenden Parkplätzen hatte die Anwohner zusätzlich die Beschattung gestört.

Die Mehrheit der Bezirksvertreter folgte dann – teils zähneknirschend – dem Kompromissvorschlag der Verwaltung für die Kurt-Feller-Straße. Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski wies in dem Zusammenhang auf die großen, grün bepflanzten Gärten in dem Quartier hin.

Beide Straße werden aus Betonsteinpflaster hergestellt, die Beleuchtung auf LED-Technik umgestellt.