Bottrop. Ein Bottroper will seine CD-Sammlung entsorgen. Am Recyclinghof blitzt er ab, dabei sind die Scheiben wertvolle Rohstoffe. Das sagt die Best.
Wohin mit alten CDs oder DVDs? Ausgediente Datenträger oder Musik, die nicht mehr gehört wird, sollten ordnungsgemäß entsorgt werden. Das Umweltbundesamt rät, CDs zu recyceln. Das Material sei zu wertvoll für die Restmülltonne. „CDs und DVDs bestehen überwiegend aus Polycarbonat, einem hochwertigen und verhältnismäßig teuren Kunststoff. CDs und DVDs lassen sich mit geringem Aufwand recyceln“, heißt es auf der Internetseite der Behörde. Doch wo in Bottrop wird man die kleinen Scheiben los?
Diese Frage stellt sich auch ein WAZ-Leser. In Zeiten des Musik-Streamings und der ständigen digitalen Verfügbarkeit von Musik hat er seine Sammlung sortiert und wollte sich von einem Großteil trennen. Einiges konnte er spenden, doch Teile der Sammlung mussten entsorgt werden. Auf der Internetseite der Best im Abfall-ABC dann der Hinweis, dass CDs an den Recyclinghöfen abgegeben werden können. Doch vor Ort am Donnerberg dann die Überraschung. Man nehme keine CDs an, die könnten über den Restmüll entsorgt werden, so die Auskunft.
Best nimmt an Bottroper Recyclinghöfen sehr wohl CDs an, sagt sie
Das habe ihn dann doch überrascht, sagt der WAZ-Leser. Denn er wisse, dass der Zentrale Betriebshof in Gladbeck (ZBG) die Scheiben durchaus annimmt. Das bestätigt ZBG-Sprecher Hendrik Feldhaus. Allerdings sammle man tatsächlich nur die Scheibe, nicht die Hülle. Man sammle so lange, bis zwei bis drei Gitterboxen voll seien, dann suche man einen entsprechenden Verwerter und gebe sie weiter. Geld verdiene der ZBG damit jedoch nicht, sagt Feldhaus.
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Best-Vorstand Stephan Kaufmann ist überrascht, kann sich nicht erklären, warum der Bottroper seine CDs am Donnerberg nicht losgeworden ist. Denn wie der Gladbecker nimmt auch der Bottroper Entsorger die Scheiben an. Hier gilt ebenfalls: Scheibe und Verpackung müssen getrennt entsorgt werden. Die Best muss lange sammeln, denn Verwerter würden CDs erst ab einer Mindestmenge von 50 Kilogramm annehmen, sagt Kaufmann und rechnet vor. Bei einem Gewicht von rund 15 Gramm pro Scheibe brauche man gut 3500, bevor ein Verwerter die überhaupt abnimmt.
Nicht für einzelne Scheiben zum Recyclinghof fahren
Laut Umweltbundesamt können aus dem aufbereiteten Polycarbonat Produkte etwa für die Medizintechnik, die Automobil- und die Computerindustrie, aber auch wieder CDs und DVDs hergestellt werden. Selbstverständlich sollte nun niemand für eine aussortierte CD den Weg zum Recyclinghof antreten. Denn angesichts der dann doch geringen Kunststoffmasse wiege der Verbrauch an Erdöl schwerer. Doch wenn man zu Hause alte CDs zunächst sammelt oder gar – siehe oben – ganze Sammlungen auflöst, ist Recycling die besserer Alternative.