Bottrop. Erst im Juli hatte Gerd Manzke das Currywood in Bottrop übernommen. Nach nicht einmal einem Vierteljahr musste er den Imbiss wieder schließen.

Schon bei der Eröffnung des Currywood Mitte Juli hatte Gerd Manzke unter den explodierenden Einkaufspreisen geächzt. „Frittenöl kostet mehr als das Dreifache“, sagte der Betreiber des Imbisses an der Gladbecker Straße. Gewagt hat er die Neueröffnung dennoch – und musste nun aufgeben.

Ein weißes Blatt hängt in der Eingangstür: „Wegen Geschäftsaufgabe geschlossen.“ Aufgrund der gestiegenen Kosten, „insbesondere der Gas- und Energiepreise“, habe man sich zu diesem Schritt entschlossen. Das Currywood-Team bedankt sich „für das uns entgegengebrachte Vertrauen, den Zuspruch und die Anerkennung, die wir in der kurzen Zeit erfahren durften“.

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Currywood-Betreiber war früherer Berufstrabrennfahrer

Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Jenny Schmidt hatte Gerd Manzke das Currywood auf dem Eigen übernommen. Manzke ist ehemaliger Berufstrabrennfahrer, war früher in Berlin, später auf der Trabrennbahn in Gelsenkirchen aktiv.

Doch sein Traumberuf war längst nicht mehr rentabel und so entschieden sich Gerd Manzke und Jenny Schmidt für die Übernahme des Currywood, setzten mit verändertem Currysoßen-Rezept neue Akzente. Zwei Betreiber hatte es zuvor schon gegeben.

Gerd Manzke und Jenny Schmidt wenige Tage nach der Eröffnung des Currywood in Bottrop. Schon da waren die Einkaufspreise massiv gestiegen.
Gerd Manzke und Jenny Schmidt wenige Tage nach der Eröffnung des Currywood in Bottrop. Schon da waren die Einkaufspreise massiv gestiegen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Currywood-Betreiber: „Ich habe drei Monate umsonst gearbeitet“

Nun folgt ein weiterer Ex-Betreiber. Die Telefonnummer, unter der das Currywood zu erreichen war, ist bereits abgeschaltet, auf schriftliche Anfragen reagiert Gerd Manzke nicht. Gegenüber dem Portal Der Westen hatte Manzke gesagt: „Es rentiert sich einfach nicht. Ich habe drei Monate umsonst gearbeitet.“

Die Gaspreise seien um das Fünffache gestiegen. „Um zurechtzukommen, müsste ich die Preise drastisch erhöhen, aber das versuche ich gar nicht erst. Ich gebe lieber gleich auf“, sagte Manzke. Zuletzt habe es weniger Kundschaft gegeben, weil die Menschen Geld sparen wollten. Hätte er die Preise erhöht, wäre es noch weniger geworden.

Die Schließung des Currywoods ist nicht die einzige in Bottrop, die auf die Energiekrise zurückgeht. In Kirchhellen hat Bäcker Kläsener sein Stammhaus geschlossen, in Grafenwald ist „Anas Lädchen“ dicht. Mehrere Gastronomen haben ihre Öffnungszeiten verringert.